Und weiter: "Auf die Idee, dass die Bad Orber Stadtverordneten mehrheitlich den Bau von 250 m hohen Windkraftanlagen in der direkten Nachbarschaft ablehnen, weil sie dadurch erheblichen Schaden für den sich gerade wieder erholenden Tourismus- und Kurbetrieb befürchten, sind die Energiegenossen offensichtlich nicht gekommen. Die Gegner des Windkraftausbaus aus Bad Orb werden von Stefan Heinrich übel verleumdet, indem er den Stadtverordneten die Aussage 'Wir haben mit der Klimakrise nichts am Hut' unterschiebt oder die CDU und FWG als Verbotspartei bezeichnet. Das zeigt leider, wie abgehoben die Mitglieder der Energiegenossenschaften inzwischen über den aktuellen Problemen der Bevölkerung vor Ort schweben. Stefan Heinrich von der Energiegenossenschaft erwartet allen Ernstes, dass die Bad Orber ihr Geschäftsmodell eines Tourismus- und Kurbetriebs einfach mal so zur Disposition stellen, damit die Energiegenossenschaft ordentlich Kasse macht. Gleiches gilt auch für die Immobilienbesitzer in Bieber, von denen die Energiegenossen erwarten, dass sie klaglos massive Wertverluste für ihre Immobilien akzeptieren, während an anderer Stelle wie bspw. im Taunus keine Windkraftanlagen gebaut werden.
Parallel zeige Dr. Gunther Quidde von der IHK auf, dass die Konjunktur im Main-Kinzig-Kreis insbesondere aufgrund hoher Energie- und Rohstoffpreise über alle Branchen hinweg gerade einen schweren Absturz erlebe (wir berichteten): "Deutsche Firmen flüchten ins Ausland, ihre Investitionen im Ausland hätten in 2022 rund 135 Milliarden Euro betragen, während ausländische Firmen im gleichen Zeitraum nur etwas mehr als 10 Milliarden in Deutschland investiert hätten. Die stereotype Frage von Stefan Heimrich, wie die kommenden Generationen auf die Entscheidung der Bad Orber zurückblicken werden, klingt deshalb für mich in diesem Kontext schal und abgedroschen. Die Mitglieder der Energiegenossenschaft sollten sich eher einmal die Frage stellen, wie künftige Generationen ihre medizinische Versorgung, Nahrungsmittel, Sozialleistungen, Pensionen, Renten usw. finanzieren sollen, wenn unter anderem durch eine völlig verkorkste Energiewende die wirtschaftliche Basis in Deutschland weitgehend vernichtet wurde", so Andres weiter.
Der Vorstand der BI Windkraft appelliert an HessenForst und potentielle Windkraft Projektierer, bei ihren Planungen die lokalen Interessen nicht zu ignorieren: "Ansonsten geht die BI von langwierigen rechtlichen Auseinandersetzungen und gesellschaftlichen Kontroversen aus. Die Energiewende kann nur zusammen mit der Bevölkerung vor Ort gelingen."
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