Wölfe im MKK: Abschüsse sollen schneller möglich werden

Politik
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Der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises hat sich mehrheitlich für eine Beschränkung des Wolfspopulation und damit auch für konkrete Abschüsse ausgesprochen. Verpackt wurde dieser Beschluss in einer Resolution, die an Bund und Land gerichtet ist. Die Landesregierung wird darin unter anderem aufgefordert, von den bisher durch das Naturschutzrecht eng begrenzten Möglichkeiten zur Entnahme einzelner Problemtiere aktiver Gebrauch zu machen, um Menschen und Weidetiere vor Übergriffen zu schützen.



Im Hinblick auf die Situation in der Region des hessischen Spessarts wird die Obere Naturschutzbehörde aufgefordert, kurzfristig die nach § 45 Bundesnaturschutzgesetz mögliche Entnahme von Einzeltieren aus der Natur anzuordnen.

„Der Wolf muss in das hessische Jagdgesetz aufgenommen werden. Das Wachstum der Wolfspopulation stellt für den Main-Kinzig-Kreis eine Herausforderung dar, die ein ausgewogenes und aktives Wolfsmanagement erfordert, um die Interessen und Bedürfnisse aller Betroffenen in unserer dicht besiedelten Kulturlandschaft zu berücksichtigen. Die vorgeschlagenen Maßnahmen in dieser Resolution zielen darauf ab, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Weidetiere, den Bedürfnissen der Menschen und dem Schutz der Wölfe im Main-Kinzig-Kreis zu schaffen. Zugleich bieten sie einen umfassenden Ansatz zur Bewältigung der Herausforderungen, die die Rückkehr des Wolfs mit sich bringt und legen den Grundstein für eine nachhaltige und ausgewogene Wolfspolitik, die Konflikte minimiert“, heißt es in dem Beschluss.

Konkret wird in der Resolution auch gefordert, dass der Main-Kinzig-Kreis als Wolfspräventionsgebiet eingestuft werden, um Weidetierhaltern im Landkreis den Zugang zu Unterstützungen bei der Prävention von Wolfsrissen und unkomplizierten Entschädigungen zu ermöglichen. Außerdem soll der Schutzstatus des Wolfes von „streng“ auf „bedingt“ geändert werden, was den Abschuss in bestimmten Fällen ermöglichen soll. „Für zahlreiche Weidetierhalter stellt die steigende Wolfspopulation im Kreisgebiet eine existenzielle Bedrohung dar. Die Vorfälle der vergangenen Monate verdeutlichen die Dringlichkeit einer ausgewogenen und effektiven Wolfspolitik, um die Interessen und Sicherheit der Weidetierhalter und der allgemeinen Bevölkerung zu schützen und gleichzeitig den Schutz des Wolfes und ein aktives Management der Wolfspopulation zu gewährleisten“, so in dem von SPD und CDU eingebrachten Antrag.

Außerdem soll es auch möglich werden, bestimmte Gebiete wolfsfrei zu halten. Ebenfalls Forderungen in der Resolution: Eine Verbesserung des Wolfsmonitorings, eine Populationsstudie und ein Dialogforum „Weidetierhaltung/Wolf in Hessen". Finanzielle Entschädigung sollen es zudem auch geben, wenn aufgrund der Witterung kein DNA-Nachweis möglich ist.

„Die Menschen sind verunsichert und verängstigt“, verwies Michael Reul (CDU) auf inzwischen über 20 Wolfrisse im Spessart. „Man spürt regelrecht die Verzweiflung. Unsere Weidetierhalten verdienen unsere uneingeschränkte Unterstützung“, dürfe der Schutz des Wolfes nicht stärker gewichtet werden als der für Menschen, Nutztiere und Biodiversität. Für Michael Göllner (SPD) reicht es nicht aus, Zäune zu bauen: „Der Tisch ist reich gedeckt für den Wolf, da werden wir Probleme bekommen.“ Für Bernd Wietzorek (Grüne) fehlt das Verständnis für den Wolf: „Wir wussten, dass der Wolf kommt, was haben wir getan? Gar nichts.“ Mensch und Tier müssten lernen, miteinander umzugehen: „Es gibt den Problemwolf nicht, es gibt Wölfe, die sich artgerecht verhalten.“

Abgelehnt wurde der Antrag der AfD, dass der Kreis für finanzielle Schäden von Weidetierhaltern aufkommt.


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