Kreistagsvorsitzender Ullrich: "Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben"

Politik
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Der Vorsitzende des Kreistages, Carsten Ullrich (SPD), hat ein entschiedenes Vorgehen gegen jegliche Form von Antisemitismus im Main-Kinzig-Kreis gefordert. „Verbale und tätliche Bedrohungen und Angriffe und auch falsche Nachrichten müssen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verfolgt werden“, sagte er zu Beginn der jüngsten Sitzung. Vor dem Main-Kinzig-Forum in Gelnhausen wurde wenige Tage zuvor als äußeres Zeichen der Solidarität mit Israel die israelische Nationalflagge gehisst.



Nachfolgend die Ansprache von Ullrich im Wortlaut:

„Seit nun mehr vier Woche blicken wir bestürzt auf die Bilder und die täglichen Nachrichten aus Nahost. Am 7. Oktober wurde Israel Opfer eines grauenvollen terroristischen Überfalls. Unvorstellbare Gräueltaten wurden durch die Anhänger der Hamas begangen. Wir nehmen Anteil aus der Ferne an den vielen Toten und Verletzten. Wir fühlen mit den Familien, die ihre Angehörigen durch den terroristischen Anschlag verloren haben oder um das Leben der Geisel bangen. Unsere Gedanken sind auch bei den Menschen in unserer Partnerstadt Ramat Gan in der Nähe von Tel Aviv. Die Betroffenen dieses Krieges, dieses Konfliktes sind die zivile Bevölkerung Israels und des Gazastreifens. Wir hoffen, dass die Geiseln in die Freiheit zurückkehren können zu ihren Familien und wir hoffen, dass sich die humanitäre Lage, der Ausnahmezustand, auf beiden Seiten der Grenze vom Gazastreifen entspannt. Wir hoffen auch aus der Ferne darauf, dass ein dauerhafter Frieden möglich wird. Seit der Gründung vor 75 Jahren war die Sicherheit Israels niemals selbstverständlich. So führte es Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner Rede vor zwei Wochen aus. Die Sicherheit Israels musste immer geschützt und muss auch weiterhin verteidigt werden. Nicht zuletzt aus unserer historischen Verantwortung hat es Deutschland zur Staatsräson erklärt, an der Seite Israels zu stehen. Hier vor dem Main-Kinzig-Forum wurde die israelische Flagge gehisst. In Deutschland und auch hier im Main-Kinzig-Kreis müssen wir nun besonders wachsam sein. Wir müssen uns stellen, stark und entschlossen, gegen jede Form des Antisemitismus. Wir, der Kreistag des Main-Kinzig-Kreises, verurteilen jede Form antisemitischen Handelns, antisemitischer Hetze und Gewalt. Verbale und tätliche Bedrohungen und Angriffe und auch falsche Nachrichten müssen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln verfolgt werden. Wir dürfen hier an dieser Stelle nicht wegsehen. Antisemitismus darf in unserer Gesellschaft keinen Platz haben. Egal wo und niemals. Wer brutale Attacken auf Israel bejubelt oder den Terror feiert, der verhöhnt die Opfer und der Tritt die Verfassung unseres Landes. Unsere Gesellschaft im Main-Kinzig-Kreis steht für Offenheit und Toleranz, wir verurteilen jede Form von Gewalt und Fanatismus. Wir treten ein gegen Hass, Hetze, Gewalt und Terror. Wir setzen uns ein für Integration, Vielfalt und Respekt und damit gegen Diskriminierung, Rassismus, Antisemitismus und jede Form von Extremismus. Wir gedenken all denjenigen, die unschuldig dem Krieg, den Waffen, dem Terror, der Gewalt und dem Hass zum Opfer gefallen sind. Unser Mitgefühl gilt der Zivilbevölkerung, die ganz gleich welcher Religion oder Nationalität durch diesen Krieg betroffen ist. Wir gedenken den vielen unschuldigen Opfern auf beiden Seiten.“

 

 


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