Auch der Main-Kinzig-Kreis verabschiedet sich von der Plattform "X", vormals Twitter. Nachdem sich bereits die Stadt Hanau abgemeldet hatte, verkündete nun auch die Kreisverwaltung diesen Schritt. "Liebe Leserinnen und Leser, der Main-Kinzig-Kreis wird diesen Informationskanal nicht weiter nutzen und seine Präsenz in den nächsten Tagen löschen", wurde mit einem Hinweis auf die kreiseigene Homepage die Abschaltung des Kanals am Montag angekündigt.
Der letzte Post war am 31. August veröffentlicht worden. Der Beitritt zu diesem Netzwerk erfolgte 2012.Zuletzt hatte die Kreisverwaltung bei "X" 2.402 Follower und war kurioserweise nur einem einzigen Twitter-User gefolgt. Eine Begründung für den Abschied von dieser Social-Media-Plattform lieferte der Kreis nicht, auch die Frage eines Followers ("Was ist der Grund?") blieb unbeantwortet.
Die Stadt Hanau hatte ihren Abschied von X mit der Verschlechterung der Plattform seit der Übernahme durch Investor Elon Musk begründet: "Wir beobachten und analysiere die Entwicklungen der Plattformen, auf denen wir präsent sind, genau. Es ist festzuhalten, dass die Plattform X innerhalb der vergangenen Monate noch stärker als zuvor ein Ort für Hetze und Desinformation ist, ohne, dass die Plattformbetreiber dem Einhalt gebieten. Gerade Russland und die Terrororganisation Hamas nutzen X sehr gezielt als Propagandamedium, ohne dafür seitens der Plattformbetreiber merklich sanktioniert zu werden", erklärte Oberbürgermeister Claus Kaminsky. Unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung würden auf der Plattform Falschaussagen und Fake News geduldet, eine Moderation finde kaum bis gar nicht mehr statt. Auch Musk selbst habe in den vergangenen Monaten wiederholt Fake News und Verschwörungstheorien auf seinem Profil geteilt.
Auch andere Städte und Institutionen hatten sich in den vergangenen Wochen von der Plattform verabschiedet. Die Stadt Frankfurt hält aufgrund der hohen Reichweite mit über 230.000 Followern noch an "X" fest, hat sich aber Accounts auf anderen Plattformen gesichert, die bislang aber noch nicht so bekannt sind.
