Regionalverband unterzeichnet Gleisanschluss-Charta

Gleisanschluss im Gewerbegebiet Ginsheim-Gustavsburg. Bildnachweis: Regionalverband FrankfurtRheinMain

Politik
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„Gleisanschlüsse sind ein wichtiger Standortfaktor für Wirtschaft und Kommunen. Sie bilden die Voraussetzung, dass Güterverkehre zunehmend auf die Schiene verlagert werden können. Davon profitiert am Ende die gesamte Region“, ist sich Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter und Mobilitätsdezernent des Regionalverbands FrankfurtRheinMain, sicher.



Damit diese Schieneninfrastruktur erhalten und ausgebaut wird, hat der Regionalverband neben 55 weiteren bundesweiten Verbänden und Institutionen die Gleisanschluss-Charta unterzeichnet. Diese Initiative wurde federführend vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen und dem Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik ins Leben gerufen.

Das Ziel dieses erstmals im Jahr 2019 aufgestellten und jetzt aktualisierten Forderungskatalogs ist, den Wirtschaftsstandort Deutschland durch mehr und moderne Gleisanschlüsse sowie Ladestellen für den Umschlag Straße-Schiene bzw. multimodale Knoten wie beispielsweise Häfen zu stärken. So enthält die aktualisierte Fassung der Gleisanschluss-Charta 97 Maßnahme-Vorschläge, um mehr solche Zugangsstellen für Schienengüterverkehr zu schaffen.

Der Forderungskatalog der Initiative wurde kürzlich im Rahmen einer Veranstaltung in Berlin an Michael Theurer überreicht. Theurer ist Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr. Die Gleisanschluss-Charta enthält zahlreiche Forderungen für eine bessere Schieneninfrastruktur sowie deren Finanzierung und Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Güterverkehren auf der Straße.

„Die Förderung von Gleisanschlüssen, passt hervorragend zu den vielfältigen Aktivitäten des Regionalverbandes, die Mobilitätswende in der Region FrankfurtRheinMain voranzubringen. Die Schiene ist und bleibt das Rückgrat einer modernen Mobilität. Dies unterstützen wir beispielsweise mit unserem Regionalen Schienencoach, der mittlerweile 21 Unternehmen und Kommunen in der Region beraten hat, um beispielsweise mehr Gütertransporte auf der Schiene zu verlagern“, erläutert Mobilitätsdezernent Rouven Kötter. „Ein weiteres Projekt stellt das regionale Handlungsprogramm für nachhaltigen Wirtschaftsverkehr dar. Dafür holte der Regionalverband in einem breit angelegten Dialogprozess Kommunen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an einen Tisch. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der Wirtschaftsverkehre zu optimieren und den Anforderungen des Klimaschutzes, der Verkehrssicherheit und der Lebensqualität besser gerecht zu werden.“

Aus Sicht des Regionalverbandes sind folgende Forderungen der Gleisanschluss-Charta von besonderer Bedeutung:

  • Zugang zum Schienennetz in der Fläche sichern, Abbau von Gleisanschlüssen verhindern. Dazu zählen Bürokratie-Abbau und verbesserte Fördermöglichkeiten.
  • Mehrbelastung abbauen für Kommunen und Häfen, die als Betreiber wichtige Zugangsinfrastruktur für die Wirtschaft betreiben. Derzeit tragen Kommunen und Häfen die Kosten für Unterhaltung und Aufrechterhaltung des Zugangs allein.
  • Bessere Abstimmung zwischen Planung und Bau von Eisenbahnen und der örtlichen Planung wie dem Regionalen Flächennutzungsplan. Der Bund sollte die im Koalitionsvertrag verankerte Prüfung des Anschlusses von Gewerbegebieten an die Schiene gesetzlich festschreiben, bevor die Legislaturperiode endet.

Weitere Informationen

  • Mehr Details zur Gleisanschluss-Charta unter gleisanschluss-charta.de
  • Die Broschüre „Regionale Wirtschaftsverkehrsstrategie FrankfurtRheinMain. Ein gemeinsames Handlungsprogramm“ ist unter http://www.region-frankfurt.de verfügbar. Bitte in der Suche folgenden Webcode eingeben: mob10

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Gleisanschluss im Gewerbegebiet Ginsheim-Gustavsburg. Bildnachweis: Regionalverband FrankfurtRheinMain


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