Biebergemünd: 75-Jährige fast von Baum erschlagen

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Auf über 70 Einsätze kamen die Feuerwehren im Main-Kinzig-Kreis am Sonntagabend aufgrund des heftigen Unwetters. Wie die Leitstelle berichtet, lagen die Schwerpunkte in Großkrotzenburg und Freigericht sowie in Biebergemünd. Einzelne Hilferufe gab es bis 21 Uhr auch aus Hasselroth, Linsengericht, Gelnhausen und Jossgrund.



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Vorrangig ging es um die Beseitigung von Sturmschäden wie umgestürzte Bäume, herabgefallene Ziegel oder überspülte Straßen. Auch einige vollgelaufene Keller mussten trockengelegt werden. Im Spessart waren vorübergehend einige Straßen durch Windbruch unpassierbar. Am Sonntagabend war ein 77 Jahre alter Mann gemeinsam mit seiner 75 Jahre alten Ehefrau gegen 19 Uhr auf der Kreisstraße 889 von Bayern kommend in Richtung Bieber unterwegs; zu diesem Zeitpunkt herrschte ein starkes Gewitter mit extremen Winden, weshalb der Stamm eines Baumes abbrach und auf die K 889 fiel. Die Baumkrone traf den Wagen, der sich in Höhe einer Gaststätte befand, im Dachbereich und drückte dieses sowie die Windschutzscheibe nach unten. Die auf dem Beifahrersitz befindliche Frau wurde hierbei leicht verletzt und kam in ein nahegelegenes Krankenhaus. Der entstandene Sachschaden wird auf etwa 15.000 Euro geschätzt.

Auch die Beamten der Polizeiautobahnstation in Langenselbold waren auf den Autobahnen 3, 661 sowie der 66 im Dauereinsatz. Ein 42-Jähriger geriet auf der Autobahn 66 in Fahrtrichtung Fulda kurz vor der Anschlussstelle Bad Soden-Salmünster bei Starkregen ins Schleudern und prallte zunächst gegen die linke Schutzplanke. Anschließend rutschte der Mercedes GLE über beide Fahrstreifen, kollidierte mit der rechten Schutzplanke und blieb auf dem Seitenstreifen diagonal zur Fahrtrichtung stehen. Nach ersten Erkenntnissen fuhr der 42-Jährige unter dem Einfluss von Alkohol. Ein vor Ort durchgeführter Atemalkoholtest zeigte einen Wert von 1 Promille. Der Mann musste mit zur Wache kommen und eine Blutprobe abgeben. Der entstandene Schaden beläuft sich auf etwa 50.000 Euro. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Der Alleinunfall ereignete sich gegen 19.25 Uhr. Während der polizeilichen Maßnahmen, die bis 21 Uhr andauerten, wurde der Verkehr einspurig an der Unfallstelle vorbeigeführt.

Die ersten Alarmierungen in der Leiststelle in Gelnhausen gingen gegen 18:15 Uhr ein. Zu diesem Zeitpunkt wütete das Unwetter bereits besonders stark im benachbarten Landkreis Aschaffenburg sowie im Bereich Seligenstadt (wir berichteten). "In Großkrotzenburg fing alles relativ harmlos an. Einen auf die Straße umgestürzten Baum nahe der B8 galt es zu entfernen. Nach einer kurzen Sortierung im Feuerwehrhaus war allerdings klar, dass dies nicht der letzte Einsatz sein wird. Immer wieder entdeckten Anwohner aus dem Ortsgebiet Wassermassen im Keller, umgestürzte Bäume und weitere Gefahrenstellen. Innerhalb zwei Stunden mussten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Großkrotzenburg 25 Einsätze abarbeiten. Als Unterstützung wurden Fahrzeuge der Feuerwehr Großauheim und Rodenbach nachalarmiert. Mit höchster Priorität wurden die Einsätze abgearbeitet, bei denen ein Baum auf ein Pkw fiel, da hier nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich noch ein Mensch darin befand. Die Entwarnung konnte glücklicherweise von den alarmierten Kräften vor Ort gegeben werden. Gerade bei solchen Flächenlagen ist es schwierig, Einsätze schnell und zeitgleich abzuarbeiten. Hier wird durch die Kameraden des Einsatzleitwagen und dem Einsatzleiter nach Dringlichkeit priorisiert", teilte die Feuerwehr Großkrotzenburg mit.

Bis morgens 5 Uhr haben die freiwilligen Helferinnen und Helfer mit vereinten Kräften und Spezialgeräten versucht, die schlimmsten Verwüstungen zu beseitigen. Am Montag ging das Aufräumen und Reinemachen dann noch weiter. Auch musste die Ausrüstung wieder ordnungsgemäß hergerichtet werden. Vor diesem Hintergrund richtete Landrat Thorsten Stolz (SPD) am Montag seinen Dank an alle Feuerwehrleuten für ihren schnellen und professionellen Einsatz und ihre erneute Hilfsbereitschaft. In bewährter Weise hätten die Freiwilligen Feuerwehren sowie die weiteren beteiligten Einsatzkräfte gezeigt, wie wichtig ihre Arbeit für alle Bürgerinnen und Bürger sein kann. „Diese lokalen Unwetter lassen uns spüren, wie unverzichtbar ein gut funktionierender Brand- und Katastrophenschutz ist“, betont Thorsten Stolz. Daher müsse es das gemeinsame Ziel sein, diese freiwillige Gefahrenabwehr auch künftig nach Kräften zu unterstützen. Denn nur mit ausreichend engagierten und qualifizierten Männern und Frauen sei dieser erforderliche Standard zu gewährleisten.

Fotos: Feuerwehr Großkrotzenburg


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