Daran beteiligen sich auch viele evangelischen Gemeinden in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sowie der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Sie werden am Freitag um 18 Uhr für 15 Minuten die Glocken läuten. Damit wollen sie ein „starkes solidarisches Symbol“ für den Frieden setzen. Die Initiatoren der Aktion betonen in ihrem Aufruf die Bedeutung von Glocken „als prägendes Kulturelement“ in Europa. In Kirchen und Rathäusern, auf Friedhöfen und an Gedenkorten seien Glocken „ein hör- und sichtbares Zeichen des europäischen Wertefundaments“.
Friedensgebet und Glockenklang
In einem gemeinsamen Schreiben an die Kirchengemeinden haben Bischof Martin Hein, Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck, und Kirchenpräsident Volker Jung, Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, dafür geworben, sich der Aktion anzuschließen. Beide erinnerten daran, dass in diesem Jahr an das Ende des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren sowie den Ausbruch und das Ende des 30jährigen Krieges gedacht werde. Aber auch „die aktuelle Lage der Welt braucht das Gebet für den Frieden“, wie die leitenden Geistlichen hervorhoben. Darum richteten beide an ihre Kirchengemeinden die Bitte, die Aktion „Friede sei ihr erst Geläute“ zu nutzen, um am 21. September um 18 Uhr ihre Glocken für den Frieden erklingen zu lassen.
Im Kirchenkreis Schlüchtern läuten die Glocken in 21 Kirchen und beteiligen sich folgende Kirchengemeinden:
Christusgemeinde mit 8 Kirchen
Kigem. Mottgers-Weichersbach-Schwarzenfels mit 3 Kirchen
Kigem. Ramholz mit 1 Kirche
Kigem. Salmünster-Bad Soden mit 2 Kirchen
Kigem. Schlüchtern mit 5 Kirchen
Kigem. Wallroth-Breitenbach-Kressenbach mit 3 Kirchen
Foto: (Jürgen Schweizer): Die Glocke der Versöhnungskirche. Wie nötig es ist, laut und vernehmlich für Frieden zu läuten, wird uns tagtäglich vor Augen geführt. Das Geläut erinnert uns zugleich daran, wie Glocken für Kriege missbraucht wurden und werden. Auch die Glocken der Versöhnungskirche wurden im 2. Weltkrieg zu Kriegsgerät eingeschmolzen. Wie so viele Glocken in so vielen Kriegen.