Der Antrag auf Aufnahme der hessischen Apfelweinkultur wurde vom Verein Apfelwein Centrum Hessen (ACH!) gestellt, der in der Hanauer Innenstadt am Heumarkt noch in diesem Jahr das erste hessische Apfelweinmuseum eröffnen will. Im Antrag wird der Apfelwein als zentraler Bestandteil hessischer Lebensart dargestellt, der von vielen Veranstaltungen und fachlichem Know-how am Leben gehalten wird. So gibt es neben den zahlreichen Apfelweinwirtschaften eine Apfelwein- und Obstroute, das Apfelweinfestival in Frankfurt und den „Goldenen Apfel“, eine Auszeichnung, die das Engagement im Bereich des Erhalts von Streuobstwiesen ehrt.
Für die Aufnahme ins Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes treffen die Bundesländer eine Vorauswahl. Dann prüft das Sekretariat der Kultusministerkonferenz die Anträge und übermittelt sie an das Expertenkomitee Immaterielles Kulturerbe, das von der Geschäftsstelle Immaterielles Kulturerbe der Deutschen UNESCO-Kommission einberufen wird. Die Empfehlungen des Expertenkomitees müssen von der Kulturministerkonferenz im Benehmen mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien bestätigt werden. Mit einer Entscheidung ist im kommenden Frühjahr zu rechnen. „Wir sind zuversichtlich, dass mit der Eröffnung des Apfelweinmuseums in Hanau die Bewerbung noch einen weiteren Schub bekommt“, stellte Jörg Stier, Vorsitzender des ACH! und Kurator des „Gerippten Museums“, fest.