Mittwoch: 17 neue Corona-Fälle, über 100 Schüler und Lehrkräfte in Quarantäne

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Das Infektionsgeschehen im Main-Kinzig-Kreis bleibt weiter erhöht. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsamt 17 neue Fälle, aus Gelnhausen (9), Gründau (3), Hanau (2), Linsengericht, Maintal und Schöneck. Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler appellierten nun an die Bürgerinnen und Bürger „bitte weiter aufmerksam und rücksichtsvoll zu bleiben“.



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„Wir müssen auch weiterhin achtsam sein, sachlich die aktuellen Entwicklungen bewerten und daraus ableitend die notwendigen Maßnahmen treffen. Bisher sind wir mit diesem Kurs im Main-Kinzig-Kreis gut gefahren und haben gemeinsam die Herausforderungen der Pandemie gut gemeistert“, so Thorsten Stolz (SPD) und Susanne Simmler (SPD). Hintergrund ist ein seit Tagen steigender Inzidenzwert für den Main-Kinzig-Kreis, also die Zahl der Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Ab einem Richtwert von 20 ist erhöhte Wachsamkeit gefordert, im Main-Kinzig-Kreis bewegte er sich von 17 am vergangenen Mittwoch auf nun knapp unter 20, was insgesamt 82 Neuinfektionen im gesamten Kreisgebiet binnen einer Woche entspricht – zwei gemeldete Fälle von Dienstag aus Hanau und Freigericht mussten aufgrund eines Irrtums bei der Meldeadresse aus der Statistik herausgenommen werden.

Insbesondere für die Westhälfte des Main-Kinzig-Kreises meldete das Gesundheitsamt gehäuft Fälle; rund neun von zehn Infektionen wurden jüngst aus den dortigen Kommunen gemeldet. Der Anteil jüngerer Infizierter sinkt etwas, dennoch ist mehr als die Hälfte der 157 „aktiven“ Fälle jünger als 35 Jahre. „Wir können einen großen Teil der Neuinfektionen plausibel zurückverfolgen. Ausgangspunkt der Verbreitung sind vor allem Reiserückkehrer, wir haben es aber auch mit lokalen Ausbrüchen wie in einem Paketzentrum im Landkreis Offenbach zu tun. Im folgenden Verlauf haben sich dann in großer Zahl Familienangehörige angesteckt“, ordnete Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler die jüngsten Infektionsfälle ein. Insgesamt haben sich seit Ausbreitung des Virus im März 1.406 Personen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Davon gelten 1.197 als genesen.

Sechs der neu gemeldeten Fälle vom Mittwoch sind Mitglieder verschiedener Schulgemeinden. Mit dem Grimmelshausen-Gymnasium, der Herzbergschule und der Kreisrealschule in Gelnhausen sowie der Hohen Landesschule in Hanau steht das Gesundheitsamt im engen Austausch und hat die Kontaktpersonen-Nachverfolgung aufgenommen. Insgesamt 108 Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte müssen sich vorsorglich in häusliche Isolierung begeben. Unter den Betroffenen, die sich im familiären Umfeld angesteckt haben, sind zunehmend auch wieder ältere Bürgerinnen und Bürger, also jene, die ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Auf den Covid-Stationen der Kliniken im Main-Kinzig-Kreis sei die Lage derzeit aber „noch im unteren einstelligen Bereich“, wie Susanne Simmler anmerkte. Vier Patienten aus dem Kreisgebiet werden stationär behandelt.

Um eine Weiterverbreitung außerhalb des Hausstands nach Möglichkeit zu verhindern, erinnerte Landrat Thorsten Stolz am Mittwoch an die notwendige Eigenverantwortlichkeit jedes Bürgers und jeder Bürgerin, gerade auch im Freizeitbereich auf Hygiene- und Abstandsregeln zu achten. „Das Virus macht leider keine Pause, auch nicht auf Privatfeiern und im Vereinskreis, wo man alle gut kennt und manchmal weniger Vorsicht walten lassen möchte“, so Landrat Stolz. „Die Vereine im Main-Kinzig-Kreis haben in der Regel ein strenges Auge auf der Einhaltung der Hygienekonzepte. Die machen ihre Sache sehr gut, um das mal deutlich sagen. Aber es liegt doch immer an jedem einzelnen Mitmenschen, ob das Virus dennoch eine Chance hat sich zu verbreiten. Hier hängt der Erfolg am Ende also vom Zutun aller ab.“ Gesundheitsdezernentin Simmler bekräftigt: „Politik hat Grenzen. Wir bewältigen die Pandemie nur gemeinsam, nur durch gegenseitige Rücksicht und Vorsicht in jedem Moment des Alltags.“

Den Appell richtet die Kreisspitze an die Bürgerschaft insbesondere mit Blick auf die derzeit niedrigeren Temperaturen. „Viel verlagert sich jetzt ins Innere, ins Warme. Es wird also das eine oder andere Mal Überwindung kosten kräftig zu lüften. Wir warnen aber eindringlich davor es nicht zu tun. Es ist ein Baustein, um mit möglichst niedrigen Corona-Fallzahlen und weiterhin eher seltenem Ausbruchsgeschehen durch den Herbst und den Winter zu kommen“, erklärten Landrat Thorsten Stolz und Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler in einer gemeinsamen Pressemitteilung.


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