Blick ins Impfzentrum: Warum sind die AstraZeneca-Reihen leer?

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Ein Montagabend im Impfzentrum Gelnhausen: Der Parkplatz ist gut gefüllt, immer wieder machen sich Impfwillige auf den Weg zum Eingang oder kehren nach erfolgreichem Nadelstich zurück. In der eigentlichen Schulsporthalle wenige Meter weiter eine ganz entspannte Atmosphäre, klare Wege und geschultes Personal sorgen für einen zügigen Ablauf. Aber eine Sache fällt dann doch auf.



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Wer die Eingangsprozedur mit Fiebermessen und Anmeldekontrolle durchlaufen hat, kommt zunächst an einen Registrierungsschalter, an dem die Berechtigung geprüft wird. Anschließend geht es, wenn gewünscht, zum Gespräch mit Ärztin oder Arzt, das je nach Informationsbedarf kürzer oder länger dauert. Danach kommt der spannende Moment: die Impfung. Der große Anfangsbuchstabe weist schon auf den Anmeldeformularen daraufhin, welcher Impfstoff gleich gespritzt wird. Und eben diese Buchstaben stehen auch über den kleinen, provisorisch aufgebauten Kammern, in denen die impfwilligen Personen in Kürze Platz nehmen.

Zumindest an diesem Montagabend bot sich dabei folgendes Bild: Die Reihen vor Impfstoff Moderna waren komplett gefüllt, bei BioNTech war die Wartezeit kurz, aber es gab einen ständigen Nachfluss, nur vor den zwei Boxen für AstraZeneca saß niemand. Ist die Ablehnung dieses Impfstoffes, über die zumindest aus einigen Regionen in Deutschland berichtet wird, jetzt auch im Main-Kinzig-Kreis spürbar?

„Die Bereitschaft bei den Bürgerinnen und Bürgern, den Impfstoff dieses Herstellers zu akzeptieren, schwankte zwischenzeitlich. Parallel zur Nachrichtenlage ließ die Akzeptanz Ende März, Anfang April etwas nach, mittlerweile ist dieses Phänomen in den Impfzentren abgeklungen. Es war für die Impfzentren bisher kein echtes Problem, Ersatzkandidatinnen und -kandidaten zu finden, die einen Termin übernehmen wollten“, beantwortet Kreispressesprecher Frank Walzer diese Frage. Auch aus den 46 Arztpraxen, die am Pilotprojekt des Kreises teilgenommen hatten und durch die Impfzentren selbst mit Impfstoff beliefert wurden, habe es ähnliche Rückmeldungen gegeben. „Der Beratungsbedarf bei den Patientinnen und Patienten stieg mit den negativen Schlagzeilen. Aber auch dort war zu hören, dass es immer wieder ausreichend andere impfberechtigte Bürgerinnen und Bürger gegeben hat, die den Impfstoff gerne für sich genutzt haben“, so Walzer.

Inzwischen würden die meisten Impfdosen von AstraZeneca nur noch über die Hausärzte verimpft. Die Reihen im Impfzentrum könnten sich aber bald wieder füllen: Der Kreis schließt nicht aus, dass sich bei den in Kürze beginnenden Zweitimpfungen doch wieder viele für AstraZeneca entscheiden werden. „Der Main-Kinzig-Kreis hat dazu eine erste Umfrage unter Erstimpflingen gestartet, die AstraZeneca erhalten haben. Die Daten sind dem Land Hessen angeboten worden. Wie die Landesregierung die Zuteilung der Vakzine steuert beziehungsweise austariert, befindet sich derzeit aber offenbar noch in der Klärung“, so Walzer abschließend zum Thema „AstraZeneca“.

Die letzte Etappe im Impfzentrum Gelnhausen verläuft übrigens genauso problemlos wie die vorherigen Stationen. Nach dem „Picks“ und dem entsprechenden Eintrag im Impfpass sowie einer 15-minütigen Wartezeit werden bei der Abmeldung nochmals die Unterlagen gecheckt, außerdem gibt es einen Fragebogen zu möglichen Reaktionen nach der Erstimpfung. Dieser ist beim zweiten Termin einige Wochen später mitzubringen. Nach insgesamt nur knapp 30 Minuten ist dann der erste Schritt zu einer Immunisierung gegen das Coronavirus geschafft.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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