Spendenmarathon der Sauer-Schmidt-Stiftung

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Die Tradition wird fortgeführt: Die Frauenhäuser in Wächtersbach und Hanau, Wildwasser e.V. in Frankfurt, die Lawine e.V. in Hanau und die Hanauer Hilfe e.V. freuten sich über eine großzügige Spende.



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Stiftungsgründer Peter Bierwerth, sein Sohn Michael, Krista Wurche und Gudrun Benzing übergaben Ende Juli wie jedes Jahr die Spenden persönlich an die jeweiligen Einrichtungen. Erfreulicherweise gab es keine Corona-bedingten Kürzungen der Zuwendungen.Die Spenden ermöglichen den Einrichtungen die eine oder andere Sonderausgabe, für die die Finanzierung durch staatliche Institutionen nicht ausreicht. Bislang haben alle genannten Einrichtungen die Corona-Pandemie trotz erschwerter Bedingungen gut überstanden. Dazu trugen auch strenge Hygiene-Vorschriften und Konzepte bei.Der erste Termin fand in der Beratungsstelle des Vereins Frauen helfen Frauen in Wächtersbach statt.

Das Frauenhaus Wächtersbach bietet Schutz und Zuflucht für Frauen mit ihren Kindern, die vor häuslicher Gewalt flüchten mussten. Erwartungsgemäß stiegen hier, nach der durch den Lockdown bedingten eingeschränkten Kontaktmöglichkeit, die Anfragen auf Unterstützung. Auch die Bewohnerinnen des Hauses und deren Kinder litten unter der Isolation und sind froh, sich wieder freier bewegen und an Weiterbildungsmaßnahmen und Veranstaltungen teilnehmen zu können. Besonders die Kinder vermissten die Spielangebote und die Kontakte zu Gleichaltrigen. Die Mitarbeiterinnen versuchten diese Zeit zu überbrücken, indem sie Kleiderbasare, kleinere Wanderungen und andere Angebote im Freien organisierten. Die jährliche Freizeit musste leider auch 2021 entfallen, dafür werden jetzt verschiedene Freizeitaktivitäten in der näheren Umgebung durchgeführt. Auch ältere Frauen sind von Gewalt betroffen. Dies hat mehrere Ursachen. Die Anzahl der Übernachtungen im Frauenhaus steigen. Waren es 2019 noch 5500, so sind bis Ende Juni 2021 bereits 3375 Übernachtungen von Hilfesuchenden zu verzeichnen. 2022 wird das Frauenhaus sein 30-jähriges Bestehen feiern. 

Die nächste Station war Wildwasser e.V. in Frankfurt, eine Beratungsstelle für Mädchen und Frauen, die sexuellen Missbrauch erfahren haben. Mittlerweile finden Beratungen sowohl digital (per Video), als auch telefonisch und persönlich statt. Die Anfragen durch Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten und Jugendämter sowie von Angehörigen und Betroffenen haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 50 Prozent erhöht. Der regelmäßige Kontakt zu den Ratsuchenden auf vielfältige Weise und die Möglichkeit der kontinuierlichen Erreichbarkeit über Mail und Telefonsprechzeit wird sehr gut angenommen. Dies zeigt umso mehr, wie wichtig regelmäßige professionelle Unterstützung und Begleitung für die Betroffenen ist. Aktuell wurde durch eine Spende der Hertie-Stiftung ein Workshop für betroffene Frauen ermöglicht, der diese bei der Gründung einer Selbsthilfegruppe unterstützt. Außerdem eröffnete in Bad Homburg ein weiterer Standort der Beratungsstelle. Dort werden neben Frauen und Mädchen auch betroffene Jungen ab 14 Jahren beraten. Der Standort von Wildwasser e.V. in Bad Homburg ist eine der wenigen Anlaufstellen für diese Zielgruppe.

Dritte Anlaufstelle war die Lawine e.V. in Hanau, eine spezialisierte Fachberatungsstelle, die sich für Betroffene von sexueller Gewalt und im Bereich Prävention engagiert – in Hanau, dem Main-Kinzig-Kreis und im Bereich Fortbildung über die Kreisgrenzen hinaus. Die Einrichtung hatte im April ihr 30-jähriges Jubiläum und die Mitarbeiterin Roberta Bandel, die auch im geschäftsführenden Vorstand ist, ist schon genauso lange dabei. „Damals gab es den Verein „Frauen helfen Frauen“ – der auch die Trägerschaft der Frauenhäuser in Wächtersbach und Hanau und der Beratungsstelle Lawine übernommen hatte. Später wurde der Verein „Lawine e.V.“ gegründet, der heute die Beratungsstelle unterhält.“  In finanziellen Krisenzeiten erfuhr die Lawine Unterstützung durch den früheren Landrat Pipa, der auch den Kontakt zur Stiftung vermittelte. 

Das vielfältige Beratungsangebot der Lawine konnte auch in der Coronazeit unter Hygienemaßnahmen aufrechterhalten werden. Persönliche Beratungs- und Therapiekontakte wurden nur kurze Zeit telefonisch durchgeführt aber recht bald wieder face to face.Durch die Pandemie wurden einige Bereiche des Angebotes der Lawine digitalisiert, unter anderem Online-Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer. Ein digitales Angebot soll auch im Präventionsbereich mit der neuen Mitarbeiterin Gita Hussain ausgebaut werden, Interesse an Präventionsangeboten zum Thema sexuelle Gewalt wurde von Lehrkräften bereits signalisiert und wird von der Sauer- und Schmidt Stiftung finanziell unterstützt. Langjährige Erfahrungen in der Prävention und Unterstützung gibt es mit Schulen (wie Martin-, Brentano- und Frida-Kahlo-Schule) für Kindern mit Beeinträchtigung. 

Das Frauenhaus in Hanau ist eine weitere Anlaufstelle für Frauen und Kinder, die vor häuslicher Gewalt fliehen müssen. Wie in den anderen Einrichtungen müssen auch hier Lücken in der Finanzierung über Spenden abgedeckt werden. Das Frauenhaus blickt auf eine lange Tradition zurück: Der Verein wurde 1979 gegründet und zwei Jahre später das Frauenhaus Hanau eröffnet. „Auch an der Gründung der Lawine und des Wächtersbacher Frauenhauses waren wir mit Unterstützung durch Erich Pipa beteiligt“ – so Jutta Müller.Durch Corona kamen die Hilfegesuche in Wellen auf die Einrichtung zu. In Zeiten restriktiver Kontaktbeschränkungen sank die Nachfrage und stieg dann wieder mit deren Lockerung. Glücklicherweise verfügt das Frauenhaus über zwei Übergangswohnungen, in denen Neuankömmlinge zunächst isoliert untergebracht werden, um eventuelle Ansteckungen zu vermeiden. Vor Corona konnten diese zunächst in einem Notzimmer in der Einrichtung unterkommen, was jetzt nicht mehr möglich ist. Dadurch hat sich die Belastung der Mitarbeiterinnen nochmals verstärkt, da jetzt eine ständige Rufbereitschaft für die Aufnahme erforderlich ist. Jutta Müller, die seit 1983 dort arbeitet, geht nun auch in den wohlverdienten Ruhestand. Über mangelnde mediale Aufmerksamkeit kann sich das Frauenhaus nicht beklagen, aber bei der finanziellen Unterstützung gibt es hier – wie in den anderen Institutionen - weiterhin Luft nach oben.Last but not least besuchte die Stiftung die Hanauer H!lfe e.V., die professionelle Beratungsstelle für Opfer und Zeugen von Straftaten in Deutschland. 

Die älteste Opferberatungsstelle in Deutschland wurde 1984 gegründet. Sie kümmert sich um klassische Opferhilfe, um Zeugenbegleitung zum Beispiel bei Gerichtsverhandlungen und um einen möglichen Täter-Opfer-Ausgleich. Sie unterhält sogenannte Zeugenzimmer in den Gerichten in Hanau und Offenbach, die es den Zeugen ersparen, vor dem Gerichtssaal auf die Angeklagten zu treffen und möglicherweise bedroht zu werden. Beim Täter-Opfer-Ausgleich wird versucht, die aus einer Straftat entstandenen Konflikte zwischen den Beteiligten zu lösen, eine Aussöhnung herbeizuführen und eine Gerichtsverhandlung zu vermeiden. Finanziert wird die Einrichtung vom hessischen Justizministerium. Per online-Beratung unterstützen die Mitarbeiter auch die sieben anderen Opferberatungsstellen in Hessen. Nach einem Rückgang der Hilfegesuche in 2020 verzeichnet man in diesem Jahr genauso viele Anfragen wie vorher.Der Anschlag von Hanau ist nach wie vor aktuelles Thema in der Hanauer Hilfe „Hier wird – nur um zwei Beispiele zu nennen – Unterstützung bei der Beantragung von Krankengeld oder Rentenzahlungen geleistet“ – so Irmgard Müller, Schriftführerin.

Die drei Einrichtungen, die aus „Frauen helfen Frauen e.V.“ hervorgegangen sind, sind zusammen 100 Jahre alt. Und immer noch gilt: „Wir brauchen kein Mitleid, wir brauchen Mittel!“ Die Vorstandsmitglieder der Sauer-Schmidt-Stiftung sind jedes Jahr wieder tief beeindruckt vom Engagement, das in den fünf besuchten Institutionen deutlich spürbar ist. Hier wird deutlich über das gewohnte Maß hinaus ein wertvoller Beitrag für unsere Gesellschaft geleistet. Der Vorsitzende der Stiftung, Peter Bierwerth: „Wir werden alles tun, um diese jährlichen Spenden fortzusetzen, wenn es die finanzielle Entwicklung des Stiftungsvermögens zulässt.“

Wenn Sie helfen wollen, sind Spenden herzlich willkommen an die Heinrich Sauer & Josef Schmidt Stiftung, Kreissparkasse Gelnhausen, IBAN: DE33 5075 0094 0000 0521 99.

Foto: Frauenhaus-Wächtersbach (von links nach rechts): Michael Bierwerth, Gudrun Benzing, Elke Arnold, Brigitte Machnitzke, Krista Wurche, Peter Bierwerth.

Foto: Wildwasser Frankfurt (von links nach rechts): Peter Bierwerth, Gudrun Benzing, Jasmin Sidki-Klinger, Nana Melling.

Foto: Lawine in Hanau (von links nach rechts): Krista Wurche, Gita Hussain, Roberta Bandel, Michael Bierwerth. 

Foto: Frauenhaus Hanau (von links nach rechts): Peter Bierwerth, Swantje Ganecki, Jutta Müller, Krista Wurche. 

Foto: Hanauer Hilfe e.V. (von links nach rechts): Michael Bierwerth, Irmgard Müller, Carolin Dieckmann, Corinna Botzum, Gudrun Benzing.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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