Programm „Retten macht Schule“ im Kreisgebiet gestartet

Prüfen, rufen, drücken: Wiederbelebungsmaßnahmen sind nicht nur Sache von professionellen Rettungskräften, sondern können auch von Laien umgesetzt werden. Das Programm „Retten macht Schule“ zielt darauf ab, Kompetenzen im Bereich der Reanimation an jüngere Generationen weiterzugeben.

Service
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

In einen Ernstfall möchte niemand verwickelt werden, und doch sollen möglichst viele junge Menschen zumindest wissen, was dann zu tun wäre: Erste Hilfe, Reanimation und somit Lebensrettung durch beherztes Eingreifen. Darum geht es beim Programm „Retten macht Schule“, das im Main-Kinzig-Kreis nun ausgeweitet werden soll. Die Kreisspitze um Landrat Thorsten Stolz (SPD) wirbt unter den hiesigen weiterführenden Schulen um eine Teilnahme. Mit der Haupt- und Realschule Birstein sowie der Kopernikusschule in Freigericht sind zwei Pilotschulen bereits an Bord.



„Zeitlich passt es wunderbar, dass wir in der bundesweiten ‚Woche der Wiederbelebung’ mit den ersten beiden Schulen alle Vorgespräche abgeschlossen haben. Da beginnen wir in wenigen Tagen schon mit den ersten Schulungen. An alle anderen weiterführenden Schulen geht die Bitte: Melden Sie sich, damit in möglichst vielen Klassen Retten Schule macht“, erklärt Landrat Stolz. Der Main-Kinzig-Kreis und das Staatliche Schulamt haben dazu die Schulen im Kreisgebiet über das Angebot informiert.

„Retten macht Schule“ ist ein Projekt, das Schülerinnen und Schülern ab der siebten Klasse Kompetenzen im Bereich der Wiederbelebungsmaßnahmen vermittelt. Es geht darum, Ängste abzubauen und Wissen zu vermitteln, wie man im Notfall anderen Menschen hilft – eben insbesondere bei der jungen Generation. Hierfür werden gezielt Lehrkräfte durch die Björn Steiger Stiftung ausgebildet.

Mit der 1969 gegründeten Björn Steiger Stiftung haben die Schulen einen erfahrenen Kooperationspartner an ihrer Seite. Seit ihrer Gründung hat sich die Stiftung der Rettung von Menschenleben verschrieben – ein wichtiger Baustein ist hier auch das Projekt „Retten macht Schule“. Alle Kooperationspartner werden von der Stiftung mit dem nötigen Equipment versorgt, zudem werden die Lehrkräfte von Experten der Stiftung entsprechen geschult.

Die Projektmanagerin der Björn Steiger Stiftung, Sahra Hellwich, freut sich auf die gemeinsame Kooperation und die Möglichkeiten, „Retten macht Schule“ im Main-Kinzig-Kreis zu etablieren. „Die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Schulen während der gesamten Projektphase zu begleiten ist mir ein wichtiges Anliegen“, so Hellwich. „Ich weiß um die Bedeutung der nötigen zusätzlichen Kraft und Energie einer jeden Lehrkraft, das Projekt über den Schulalltag  hinaus mit mir gemeinsam zu koordinieren und umzusetzen und bedanke mich schon jetzt für das großartige Engagement jeder teilnehmenden Schule im Kampf gegen den plötzlichen Herztod.“

Die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler zeigt sich erfreut, dass die Pilotphase nun anläuft und der Grundstein noch dazu in der „Woche der Wiederbelebung“ gelegt worden sei. „Prüfen, rufen, drücken: Das sind die drei Schritte bei der Wiederbelebung. Viele Menschen lernen das bei einem Erste-Hilfe-Kurs kurz vor der Führerscheinprüfung. So lange muss man aber nicht warten, denn auch schon wesentlich früher sind Teenager in der Lage, das Richtige zu tun, wenn es um Leben oder Tod geht. Und das wollen wir ihnen mit dem Programm fundiert näherbringen“, so Simmler.

In einem ersten Schritt werden an den beteiligten Schulen Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in gut zwei Stunden auf die Aufgabe vorbereitet, theoretisch und praktisch. Dieses Wissen wird anschließend durch die jeweiligen Lehrkräfte an zwei Schulstunden pro Schulhalbjahr an die Schülerinnen und Schüler weitergegeben, um möglichst viele junge Menschen mit den Wiederbelebungsmaßnahmen und dem Umgang mit einem Defibrillator vertraut zu machen. Voraussetzungen für die Lehrkräfte, um sich schulen zu lassen, gibt es keine.

Für das Staatliche Schulamt in Hanau ist das Konzept eine runde Sache. Stefan Engel, stellvertretender Leiter des Schulamts, unterstützt das Konzept. „Die Schulen haben die Möglichkeit, die Reanimation im Sportunterricht zum Thema zu machen. Oder sie finden einen anderen passenden inhaltlichen Rahmen im Schuljahr dafür. Das steht ihnen frei. Wichtig ist die Sache: zu wissen, wie man Leben rettet“, erklärt Engel.

Die teilnehmenden Schulen werden von der Björn Steiger Stiftung mit dem notwendigen Equipment ausgestattet: Reanimationspuppen, einem Defibrillator zum Üben sowie einem echten Defibrillator, falls es im Schulgebäude tatsächlich mal zu einem Notfall kommen sollte.

Die Pilotphase mit den zwei ersten Schulen dient nun im Wesentlichen der Feinabstimmung zwischen der Projektkoordination, also der Björn Steiger Stiftung, dem Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr sowie den Schulen. Von diesen Erfahrungen sollen schon unmittelbar all jene Einrichtungen profitieren, die sich für die nächste Schulungsrunde melden. Die Anmeldung läuft direkt über die Projektmanagerin Sarah Hellwich bei der Björn Steiger Stiftung, per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Bei Fragen zum Projekt im Main-Kinzig-Kreis steht außerdem der Ärztliche Leiter Rettungsdienst Dr. Manuel Wilhelm per Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Verfügung.

‌Landrat Thorsten Stolz bedankt sich bei der Haupt- und Realschule und der Kopernikusschule für die „Pionierarbeit für den guten Zweck“. „Es ist natürlich leichter für die Vielzahl an weiterführenden Schulen, wenn die ersten in unserem Landkreis schon Erfahrungen gesammelt haben, ebenso wie einige hundert in Deutschland vor ihnen. Wir hoffen auf eine breite Resonanz, damit so etwas wie die ‚Woche der Wiederbelebung‘ zum festen Bestandteil im Schulalltag wird“, so Stolz.

rettenmachtschulemk az

Prüfen, rufen, drücken: Wiederbelebungsmaßnahmen sind nicht nur Sache von professionellen Rettungskräften, sondern können auch von Laien umgesetzt werden. Das Programm „Retten macht Schule“ zielt darauf ab, Kompetenzen im Bereich der Reanimation an jüngere Generationen weiterzugeben.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2