Hohe Population: Maikäfer wird zum Aprilkäfer

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Es ist gerade mal Anfang April und der Maikäfer ist bereits unterwegs. Der für die Waldverjüngung besonders schädliche Maikäfer ist nach 4 Jahren Entwicklungszeit im Boden in diesem Jahr viel früher als normalerweise geschlüpft. Und dabei ist nicht nur einer oder sind hundert Käfer unterwegs, sondern es sind hunderttausende. Im letzten Tageslicht hört man sie vernehmlich brummen. Aufmerksame Spaziergänger finden die nur wenige Wochen lebenden Tiere tot auf den Waldwegen.



Der Schlupf der Maikäfer kam nicht unerwartet. „In den Wäldern rund um Hanau, Rodenbach und den angrenzenden Bereichen war der Massenflug des Maikäfers von uns prognostiziert worden“, berichtet Lutz Hofheinz, Forstamtsleiter des stark betroffenen Forstamts Hanau-Wolfgang. „Wir beobachten den Maikäfer in unserem Raum seit vielen Jahren und lassen von der Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt (NW-FVA) regelmäßig Probegrabungen nach Engerlingen durchführen, um die Population einschätzen zu können.“

Der Blattfraß der Käfer an gesunden Waldbäumen spielt normalerweise nur eine untergeordnete Rolle. „Selbst Kahlfraß können einige Baumarten, zum Beispiel die Eichenarten überstehen, weil sie im Juni ein zweites Mal austreiben können“, erklärt der Forstmann. Viel gefährlicher sei der Wurzelfraß der Engerlinge. Die Engerlinge fressen die Feinwurzeln der Bäume vollständig auf, von stärkeren Wurzeln nagen Sie die Rinde ab. „So kommt als zusätzlicher Stressfaktor für unseren geschwächten Wald auch noch die Schädigung der überlebenswichtigen Wurzeln hinzu.“

Hofheinz ist besorgt. Das Forstamt hat geplante Pflanzungen extra ins Hauptflugjahr verschoben, weil zu diesem Zeitpunkt die besten Anwuchs-Chancen für die Nachwuchsbäumchen bestehen. Gegenmaßnahmen gegen den Maikäfer sind nicht möglich. „Wir glauben, dass die Käferpopulation irgendwann von allein zusammenbricht“, führt Hofheinz abschließend aus. 

Hintergrund

Die Entwicklung vom Ei zum fertigen Maikäfer dauert vier Jahre. Ihr Leben verbringen die Insekten fast ausschließlich unterirdisch als Larve, den sogenannten Engerlingen. Dort fressen sie zunächst Gras-, später auch Baumwurzeln. Das unterbricht die Wasserversorgung und gefährdet die Stabilität. Befallene Bäume haben welke Blätter und fallen schneller um. Ganze Waldareale können auf diese Weise absterben.

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