Interessant für alle Festspielfreunde, die noch auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk sind.
Auch wenn die erste Premiere der 39. Spielzeit noch mehr als 6 Monate auf sich warten lässt, laufen die Vorbereitungen schon auf Hochtouren. Am Freitag, 12. Mai 2023, eröffnen die Festspiele mit dem Musical "Aschenputtel" in der Regie von Bart De Clerq. Der preisgekrönte Choreograf bringt eine Neuinszenierung der Uraufführung von 2014 auf die Bühne, diesmal mit Live-Musik und komplett neuer Besetzung.
Am Samstag, 3. Juni 2023 feiert das Familienstück mit Musik "Hase und Igel" Premiere. Für die kommende Spielzeit hat Autor und Regisseur Jan Rademacher, der stellvertretende künstlerische Leiter der Festspiele, den Stoff des Märchens völlig neu interpretiert und aktualisiert. Im Fokus stehen nicht nur der Betrug des Igels und dessen Einfluss auf die gesamte Gemeinschaft, sondern auch die Beweggründe, die den Igel zu der fatalen Selbstüberschätzung führen, und die Wandlung, die er daraufhin durchmacht. Die Fassung beschäftigt sich also zentral mit der großen Herausforderung, sich selbst treu zu bleiben und dabei die eigenen Schwächen und Stärken zu akzeptieren.
Als drittes Märchen ist in der kommenden Saison "Hans im Glück" zu sehen, das am 10. Juni 2023 uraufgeführt wird. Die Regie übernimmt Nina Pichler und das Buch stammt von Stephan Lack, dem Autor von "Schneewittchen" und dem "Rattenfänger von Hameln". Hans, der herzensgute Müllersjunge, tauscht einen Klumpen Gold gegen Pferd, Kuh, Schwein und Gans, ohne dabei groß an ihren materiellen Wert zu denken. Auf seiner Reise trifft er auf eine Räuberbande, die alles in Bewegung setzt, das Gold in ihren Besitz zu bringen. Das Schauspiel für die ganze Familie öffnet die Augen dafür, dass wahres Glück sich nicht in Reichtum, Macht oder Besitztümern messen lässt.
In der Reihe "Grimm Zeitgenossen" steht dieses Jahr "Tartuffe" von Molière auf dem Spielplan, in der Regie von Intendant Frank-Lorenz Engel. Der Klassiker erzählt die Geschichte von Tartuffe, einem wahren Meister-Betrüger, der die Existenz einer ganzen Familie bedroht. Die unterhaltsame und scharfsinnige Komödie über Sein und Schein, über Fake News und Verschwörungen stellt nicht nur die Frage, wie Täuschungen enttarnt werden können, sondern auch, wieso der Mensch sich — früher wie heute — so gerne von Scheinwelten verführen lässt.
Auch 2023 findet in der Wallonische Ruine in der Hanauer Innenstadt wieder eine Aufführung aus der Reihe "Junge Talente" statt. Wegen des großen Erfolgs in der letzten Spielzeit wird das Stück "Das kunstseidene Mädchen" in der Regie von der jungen Leonie Rebentisch wiederaufgenommen. Nach dem Zeitroman von Irmgard Keun erzählt das Stück die Geschichte der 18-jährigen Doris, die Anfang der 30er Jahre ihre Heimat verlässt, in der Hoffnung in Berlin ihren Traum von Liebe, Luxus und Karriere ausleben zu können.
Mit dieser Auswahl präsentieren die Brüder Grimm Festspiele ein abwechslungsreiches und spannendes Programm, das die Märchentradition der Brüder Grimm würdigt, gleichzeitig aber die Motive und Themen in die Gegenwart transponiert. Auch dieses Jahr sind die Stücke "Hase und Igel" und "Hans im Glück" wieder Uraufführungen, die von den Festspielen an Autoren und Komponisten in Auftrag gegeben wurden.
Karten für alle Vorstellungen gibt es ab dem 1. November 2022 online bei Frankfurt Ticket, im Hanau Laden (Am Freiheitsplatz 3, 63450 Hanau) sowie bei allen anderen Vorverkaufsstellen. Weitere Informationen sowie den detaillierten Spielplan gibt es unter www.festspiele-hanau.de.
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