Ehrenabend der Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg

Unterfranken
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Am Freitag, 18.01.2019 fand im Sport- und Kulturpark in Hösbach der jährliche Ehrenabend für verdiente Feuerwehrleute des Landkreises Aschaffenburg statt.



Insgesamt 69 Feuerwehrmänner und -frauen erhielten von Landrat Dr. Ulrich Reuter das staatliche Ehrenzeichen für 25-, 40- oder 50-jährige aktive Dienstzeit. 16 Feuerwehrleute wurden von Kreisbrandrat Karl-Heinz Ostheimer mit einer Verbandsehrung ausgezeichnet.  Außerdem überreichte Landrat Reuter an sieben Feuerwehrleute, welche bereits über 25 Jahre aktiven Feuerwehrdienst geleistet haben, die Bayerische goldene Ehrenamtskarte.

Kreisbrandrat Karl-Heinz Ostheimer konnte einige Vertreter aus dem Kreistag willkommen heißen und begrüßte stellvertretend die anwesenden Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen Dr. Marco Schmitt (CSU) und Herrn Wolfgang Jehn (SPD). Wegen anderer terminlicher Verpflichtungen haben sich unsere Bundestagsabgeordnete Andrea Lindholz, Staatministerin für Digitales Judith Gerlach und unsere Landtagsabgeordneten Martina Fehlner und Winfried Bausback entschuldigt. Alle dankten den geehrten Feuerwehrleuten für ihr großes Engagement und schickten die besten Wünsche.

Nachfolgend sprach der Kreisbrandrat allen anwesenden Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen oder deren Stellvertretern ein herzliches Willkommen aus. Besonders begrüßte Ostheimer den anwesenden Hausherrn des Sport- und Kulturparks, den 1. Bürgermeister des Marktes Hösbach Herrn Michael Baumann. Altlandrat Roland Eller besucht traditionell den Ehrenabend, jedoch ließ es sein Gesundheitszustand in diesem Jahr leider nicht zu. Er wünschte allen einen schönen Ehrenabend und dankte und gratulierte jenen, die eine Ehrung erhielten.

Die Keilberger Musikanten hatten sich auch in diesem Jahr bereit erklärt, den Ehrenabend mit einem musikalischen Rahmen zu verschönern. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes hieß alle Musiker Willkommen. Weiterhin wurden alle anwesenden Feuerwehrführungskräfte der Inspektion, des Kreisfeuerwehrverbandes und der anwesenden Feuerwehren und Feuerwehrvereine recht herzlich willkommen geheißen.

Landrat Prof. Dr. Ulrich Reuter gab in seiner kurzweiligen Ansprache einen kurzen Abriss über die Geschehnisse des vergangenen Jahres. Dr. Reuter bedankte sich bei allen zu Ehrenden für ihr Engagement. Wie notwendig die Feuerwehren seien, habe er im vergangenen Jahr wieder erlebt, als das Sturmtief „Fabienne“ über den Landkreis Aschaffenburg hinweggezogen war und den Einsatzkräften eine Vielzahl von Einsätzen eingebracht hatte. Aber auch die Waldbrände im Sommer, der Großbrand mit Stromausfall in Stockstadt und die zwei schweren Busunfälle im vergangenen Jahr blieben nicht unerwähnt. Abschließend sprach Reuter allen Feuerwehrkräften seinen Dank für Ihren Dienst an der Gemeinschaft aus.

Danach überreichte  er 31 Feuerwehrleuten für die 25-jährige und 37 Feuerwehrleuten für die 40-jährige aktive Dienstzeit die staatlichen Feuerwehrehrenzeichen in Silber bzw. Gold. Erstmalig in der Geschichte der Feuerwehren im Landkreis Aschaffenburg stand eine Ehrung für die 50-jährige Dienstzeit an.  Herr Theobald Wissel von der Freiwilligen Feuerwehr Hohl konnte diese Ehrung von Landrat Reuter in Empfang nehmen. Gemeinsam mit Frau Sabine Kunkel von der Fachstelle für bürgerschaftliches Engagement im Landratsamt Aschaffenburg überreichte der Landrat im Anschluss die Urkunden und die Bayerische Ehrenamtskarte in Gold an langjährige Feuerwehrleute, die diese bislang noch nicht erhalten hatten.

Kreisbrandrat Ostheimer übernahm danach die Verbandsehrungen für außerordentliche Verdienste im Feuerwehrwesen und hervorragende Leistungen im Einsatz. Hier begann er mit der Ehrung der Schiedsrichter. Seit vielen Jahrzehnten sind die Leistungsprüfungen sowohl für die Brandbekämpfung als auch in der technischen Hilfeleistung ein wichtiger Baustein in unserer Feuerwehrausbildung. Leistungsprüfungen sind bewertete Einsatzübungen, die einen möglichst fehlerfreien Ablauf innerhalb einer definierten Höchstzeit verlangen. Nur komplette Löschgruppen können sich einer Prüfung unterziehen und damit Teamfähigkeit und Zusammenhalt demonstrieren. Auch für die Jugend gibt es Jugendleistungsprüfungen, welche sich auf die Grundtätigkeiten der Feuerwehr konzentrieren. Wie jede ernsthafte Prüfung brauchen auch die Leistungsprüfungen in der Feuerwehr Prüfer bzw. Schiedsrichter um einen ordnungsgemäßen und überall gleichen Ablauf der Leistungsprüfungen zu gewährleisten.  Unsere Schiedsrichter sind unparteiische Person. Sie sind in den Feuerwehren anerkannte Persönlichkeiten, welche sich meist auch in anderen Positionen innerhalb der Feuerwehr über viele Jahre verdient gemacht haben. Sie sind nicht nur Prüfer, sie unterstützen die Feuerwehren auch in der Vorbereitung zur Prüfung und investieren hier viel Zeit.

Mit der Überreichung des Feuerwehr-Ehrenkreuzes des Verbandes wurde dieses Engagement langjähriger Schiedsrichter gewürdigt. Mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber unseres Verbandes dankte Kreisbrandrat Ostheimer folgenden Schiedsrichtern: Norbert Hepp von Feuerwehr Feldkahl-Rottenberg, Helmut Treuling von der Feuerwehr Kälberau,  Peter Kernhof von der Feuerwehr Sailauf, Siegbert Franz von der Feuerwehr Stockstadt. Da verschiedene Schiedsrichter wegen anderer besonderer Leistungen schon im Besitz des Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Silber sind, erhielten diese für ihre Schiedsrichtertätigkeit das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold.  Somit wurde das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold verliehen an: Reinhold Schmitt von der Feuerwehr Gunzenbach  und  Dietmar Reichert von der Feuerwehr Kahl. Beide sind langjährige, verdiente Feuerwehrkameraden, die diese hohe Anerkennung und Lob verdienen - so Ostheimer in seiner Laudatio.

Anschließend folgte die Ehrung der Feuerwehrkräfte, welche das Schaumübungsset des Landkreises betreuen. Feuerwehreinsätze werden immer komplexer. Somit hat die Feuerwehrausrüstung ein hohes technisches Niveau. Alle Feuerwehrleute brauchen eine umfangreiche und fundierte Aus- und Fortbildung, auch im Bereich Löschschäume. Schaummittel sind wassergefährdende Stoffe und dürfen zu Übungen nur unter bestimmten Bedingungen benutzt werden. Mit der Feuerwehr in Mainaschaff organisiert der Kreisfeuerwehrverband seit dem Jahr 2000 die Schaumausbildung in einer besonders umweltschonenden Art und Weise. So wird für Schaumübungen eine Miniatur-Schaum-Übungsanlage benutzt. Mit der Übungsanlage lassen sich in der Ausbildung unter realen Bedingungen Einsätze mit Schwer-, Mittel, Leichtschaum und auch die Verwendung von Netzmitteln ressourcenschonend und umweltgerecht durchführen. Zwei Kameraden der Feuerwehr Mainaschaff, die seit vielen Jahren diese Schaumausbildung durchführen, erhielten eine Ehrung. Joachim Taupp – Mann der ersten Stunde – leitet seit 2000 diese Schaumausbildung und Marian Bauer ist seit 2006 dabei. Gerne verlieh der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

Im weiteren Verlauf des Abends wurden Ehrungen für Verdienste im Bereich Erste Hilfe und Sanitätsausbildung vorgenommen. Retten gehört neben Löschen, Bergen und Schützen zu den grundlegenden Aufgabe der Feuerwehr. Es geht beim Retten durch die Feuerwehr aber nicht nur um die technische Rettung und die Rettung aus Brandgefahren, sondern auch um die Hilfe und die Versorgung von Menschen bei Verletzungen und Erkrankungen. Alle Feuerwehrleute erhalten im Rahmen ihrer Ausbildung fundierte Kenntnisse in Erster Hilfe. Viele Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden bilden sich aber auch zu Feuerwehr-Sanitätern mit einer ca. 80-stündigen Ausbildung weiter fort. 15 unserer 61 Freiwilligen Feuerwehren betreiben eine First-Responder-Gruppe und unterstützen sehr erfolgreich den Rettungsdienst.

Tobias Brinkmann von der Feuerwehr Hösbach engagiert sich seit mehr als 10 Jahren in der Organisation der Erste-Hilfe und in der Sanitätsausbildung. Zusätzlich organisiert er Fortbildungsveranstaltungen für die Sanitäter und die Mitglieder der First-Responder-Gruppen. Tobias Brinkmann leitet den Arbeitskreis „First Responder“ und koordiniert und begleitet damit die Arbeit der 15 First-Responder-Gruppen unserer Feuerwehren im Kreisgebiet. Matthias Genz von der Feuerwehr Waldaschaff hat im Jahre 2003 die First Responder-Gruppe der Feuerwehr Waldaschaff aufgebaut und über viele Jahre geleitet und diese ausgebildet.
Auch Waltraud Brehm zeigte großes Engagement in der First Responder-Gruppe der Feuerwehr Waldaschaff. Ihr kam dabei ihre berufliche Tätigkeit als OP- und Anästhesieschwester sehr zugute. Sie war bei vielen Einsätzen der ruhende Pol und konnte gerade jüngeren Helfern bei großem menschlichem Leid seelischen Rückhalt und Stütze bieten. Leider musste sie aus gesundheitlichen Gründen diese Mitarbeit beenden. Alle drei haben sich um das Thema „Retten“ in der Feuerwehr sehr verdient gemacht. Dies und auch andere Verdienste im Rahmen der ehrenamtlichen Feuerwehrarbeit sprachen für eine Ehrung der drei. So ist Tobias Brinkmann auch der Kommandant der Feuerwehr Hösbach. Matthias Grenz kümmert sich um die Gerätschaften für die Ausbildung und Waltraud Brehm ist im Feuerwehrverein in Waldaschaff sehr aktiv. Bei vielen Einsätzen und Übungen kümmert sie sich um das leibliche Wohl der Mannschaft. Diese wichtigen und herausragenden Leistungen der drei wurde mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber würdig honoriert.

Außerdem folgten fünf Ehrungen, welche von den Feuerwehren beantragt wurden:

Uwe Waldschmitt ist seit 33 Jahren ein sehr aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr Hohl. Im Verein war er von 1994 bis 1997 Beisitzer in der Vorstandschaft. Von 1997 bis 1998 war er Stellvertretender Vereinsvorsitzender und von 1998 bis 2008 übernahm er 10 Jahre lang den Vereinsvorsitz. In der Feuerwehr war er von 1994 bis 1997 Stellvertretender Jugendwart, von 2012 bis 2018 Kommandant und heute kümmert er sich um die Kindergruppe in der Hohler Feuerwehr. In den sechs Jahren als Kommandant hat sich Uwe Waldschmitt stark für die Vereinigung der Hutzelgrundfeuerwehren zu einer neuen Freiwilligen Feuerwehr bemüht. Er war mit diesen Bemühungen nicht alleine und es zeigen sich heute die Früchte dieser Arbeit. Eine gemeinsame Freiwillige Feuerwehr Hutzelgrund ist in der Vorbereitung, in der sich die Freiwilligen Feuerwehren Gunzenbach, Hohl, Reichenbach und Rothengrund zu einer Feuerwehr vereinigen. Der Markt Mömbris beabsichtigt dafür in den nächsten Jahren ein neues gemeinsames Feuerwehrhaus im Gewerbegebiet Hutzelgrund zu errichten. Die Planungen dafür haben bereits begonnen. Uwe Waldschmitt hat zu dieser, aus der Sicht des Kreisbrandrates positiven Entwicklung, einen nicht unerheblichen Beitrag geleistet. Mit ihm ist die Feuerwehr Hohl eine tragende Säule der Logistik- und Versorgungsgruppe im Landkreis. Im Kreisfeuerwehrverband ist Uwe Waldschmitt einer der Vertreter der Feuerwehren im Verbandsausschuss. Der Kreisfeuerwehrverband würdigt das Engagement und verleiht gerne das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

Die Feuerwehr Hohl dankte mit Ihrem Vorschlag zur Ehrung einem weiteren langjährigen sehr aktiven Mitglied ihrer Feuerwehr. Berthold Wissel war 47 Jahre aktives Mitglied in der Freiwilligen Feuerwehr und musste beim Erreichen der Altersgrenze seinen aktiven Dienst beenden. Er war von 1988 bis 1998 der Vorsitzende des Hohler Feuerwehrvereins. Er unterstützt auch nach seiner aktiven Zeit bei jeder Gelegenheit die aktive Mannschaft und gärtnert die Außenanlagen um das Feuerwehrhaus. Mit einem herzlichen Dankeschön überreichte Karl-Heinz Ostheimer das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

Die Freiwillige Feuerwehr Sailauf schlug Albrecht Stenger für die Ehrung mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber vor. Ein gutes Vereinsleben innerhalb der Feuerwehr ist Albrecht Stenger sehr wichtig. Ohne ein intaktes Vereinsleben würde es dauerhaft keine gute und motivierte freiwillige Einsatzmannschaft geben, denn über die Feuerwehrvereine organisierte Kameradschaft und Freude ist eine Art Entlohnung für viele Mühen im aktiven Dienst.  Schon in jungen Jahren war Albrecht neben seinem aktiven Dienst im Vergnügungsausschuss tätig, dessen Vorsitz er schließlich übernahm. Unter seiner Federführung wurden nicht nur zahlreiche vereinsinterne Weihnachtsfeiern, Wanderungen, Tages- und Mehrtagesausflüge geplant und durchgeführt, sondern auch Veranstaltungen für die Öffentlichkeit, wie Fasching, Maifeier und Kartoffelbraten gestaltet. Hinzu kamen auch die besonderen Vereinsveranstaltungen wie Jubiläumsfeste oder Fahrzeugweihen. Seit 2007 ist Albrecht Stenger Stellvertretender Vereinsvorsitzender. Er hat sich weit über die Pflicht hinaus für seinen Feuerwehrverein und damit für die Freiwillige Feuerwehr Sailauf engagiert. Daher gebührt Albrecht Stenger die besondere Anerkennung durch die Überreichung des Feuerwehr-Ehrenkreuzes in Silber.

Auch Burkhard Kammerlander engagiert sich in besonderem Maße im Feuerwehrverein Kleinostheim. Er ist Vereinsmensch und daher war ihm der Feuerwehrverein neben seiner aktiven Laufbahn auch immer sehr wichtig. Von 1987 bis 2011 war er Kassier des Feuerwehrvereins und bis heute steht er dem Verein als Kassenprüfer zur Verfügung.  Für ihn spielt die Kameradschaft in der Feuerwehr eine elementare Rolle und so ist er bei allen Vereinsveranstaltungen tatkräftig dabei. Durch seinen Einsatz hat er bei vielen Veranstaltungen über Jahrzehnte hinweg entscheidend zum Gelingen beigetragen. Mit diesen erfolgreichen Aktivitäten wurden finanzielle Mittel erwirtschaftet, die wieder in die örtliche Feuerwehrarbeit nutzbringend eingeflossen sind.  Seine langjährige, tatkräftige Unterstützung der Kleinostheimer Feuerwehr verdient höchstes Lob und Anerkennung. Gerne verlieh Kreisbrandrat Ostheimer für seine herausragende Arbeit das Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.

Die Freiwillige Feuerwehr Hörstein schlug eine verdiente Führungskraft für die Ehrung mit dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber vor. Andreas Bott ist seit 32 Jahren sehr engagiert in der Freiwilligen Feuerwehr Hörstein tätig. Die Feuerwehr Hörstein kann sich jederzeit auf ihn verlassen. Die Jugendarbeit in der Feuerwehr ist Andreas Bott sehr wichtig. Von 1995 bis heute, also seit 23 Jahre, ist er im Jugendwart-Team tätig. Andreas Bott ist mit seiner Arbeit ein Vorbild für die Jugendlichen der Hörsteiner Jugendfeuerwehr. Seit 20 Jahren ist er der Kassier im Feuerwehrverein und auch bei den Veranstaltungen, die Geld für den Verein einbringen, ist er tatkräftig dabei. So ist er unter anderem ein wichtiger Organisator bei der jährlich stattfindenden Feuerwehr-Kerb. Aufgrund dieses außerordentlichen Engagements kam der Kreisfeuerwehrverband der beantragten Ehrung sehr gerne nach. Mit einem Dank an den Musikverein Keilberg e.V. für die musikalische Umrahmung des Ehrungsabends und an die Feuerwehr Glattbach für die Bewirtung der Gäste, beendete KBR Ostheimer den offiziellen Teil und lud alle Anwesenden zu einem anschließenden Umtrunk und Imbiss ein.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de