Landkreis Aschaffenburg: Gewappnet für die Katastrophe

Unterfranken
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Im Rahmen einer Fortbildung im Bereich Katastrophenschutz hat die Staatliche Feuerwehrschule (SFS) Geretsried zu einer Stabsrahmenübung zum externen Notfallplan der Firma Heraeus aus Kleinostheim eingeladen.



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Die Übung fand am 02.07.19 in den Räumlichkeiten der Feuerwehr Aschaffenburg und im Landratsamt Aschaffenburg statt.  Von der Regierung Unterfranken waren Regierungsamtmann Volker Goppold, Brandamtsrat Florian Pernpeintner und Regierungsamtsrat Wolfgang Raps anwesend. Fachbereichsleiter Regierungsamtmann Dipl.-Verw. (FH) Hans-Christian Eibl (Fachbereich Krisenmanagement) und seinen  zwölfköpfiges Team von der SFS Geretsried hatten ein anspruchsvolles Szenario ausgearbeitet.

Aufgrund des angenommenen Schadensereignisses wurde nach dem Bayerischen Katstrophenschutzgesetz (BayKSG) eine Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) mit Kreisbrandinspektor Frank Wissel als vorab benannter ÖEL gebildet. Gleichzeitig wurde im Landratsamt Aschaffenburg die Führungsgruppe Katstrophenschutz (FüGK) unter der Leitung von Herrn Oberregierungsrat Erwin Stenger einberufen. In der Feuerwache Aschaffenburg trat neben dem ÖEL auch ein Stab bestehend aus den besonderen Führungsdienstgraden der Kreisbrandinspektion, Fachberatern von THW und Polizei und der Einsatzleitung Sanitätsdienst mit dem leitenden Notarzt Dr. med. Hardy Wenderoth und dem Organisatorischen Leiter Andreas Weber (Malteser Aschaffenburg) zusammen. Auch die Integrierte Leitstelle Bayerischer Untermain war in das Übungsgeschehen eingebunden.

Unterstützt wurden sie dabei von der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung aus Mömbris und der Unterstützungsgruppe Sanitätseinsatzleitung des BRK Kreisverbandes Aschaffenburg. Weiterhin waren die verschiedensten Fachabteilungen des Landratsamtes Aschaffenburg (Immissionsschutz, Untere Wasserbehörde,…) in das Übungsgeschehen eingebunden. Auch ein fiktives Bürgertelefon wurde betrieben und eine Pressekonferenz vorbereitet.

Das erfundene Szenario umfasste vielfältige Bereiche: Chlorwasserstoff Austritt in einem Industriebetrieb, ein Verkehrsunfall zwischen einem Reisebus und einem PKW sowie ein weiterer Verkehrsunfall mit einem LKW, welcher Gefahrgut geladen hatte, forderten auf der BAB 45 die Einsatzkräfte. Sieben schwerverletzte, neun mittelschwerverletzte und dreißig leichtverletzte Personen mussten von den Einsatzkräften des Sanitätsdienstes erstversorgt und in Krankenhäuser gebracht werden. Auch betreuten die Helfer des Betreuungsdienstes 150 unverletzte Personen, darunter auch mehrere Kleinkinder. Die Bahnlinie und die Bundeswasserstraße Main wurden im Bereich Kleinostheim für den Verkehr gesperrt.  Die Bevölkerung wurde gebeten Fenster und Türen geschlossen zu halten und die Lüftungsanlagen abzuschalten. Immer wieder kamen neue Anforderungen an die Führungsgruppe, die sich gemeinsam mit den Fachberatern um die Organisation kümmerte.

In regelmäßigen Lagebesprechungen wurden die Ergebnisse des Einsatzes ausgetauscht und dokumentiert; der Kontakt zwischen FüGK und ÖEL lief über eine Sondergruppe im Digitalfunk bzw. über Mobilfunk, Festnetz, Fax und Email. Nach mehr als sechs Stunden Übung konnte die SFS Geretsried in der Abschlussbesprechung ein positives Ergebnis vermelden. Die Zusammenarbeit zwischen der Örtlichen Einsatzleitung und der Führungsgruppe Katastrophenschutz verlief nahezu reibungslos. Besonders wurde die hohe Motivation der knapp 100 Teilnehmer an dieser Stabsrahmenübung hervorgehoben.

Landrat Dr. Ulrich Reuter freute sich über die gute Zusammenarbeit: "Mein Dank gilt allen Teilnehmern dieser Übung: Den teilnehmenden Mitgliedern der Feuerwehren, des Rettungs- und Sanitätsdienstes (Malteser und BRK), der Polizei, des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr, der Integrierten Leitstelle und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hier in meinem Haus. Mein besonderer Dank geht an die staatliche Feuerwehrschule Geretsried für die Ausarbeitung des Übungsszenarios und an die Firma Heraeus, für die gute Kooperation und Zusammenarbeit bei der Erstellung des externen Notfallplans und Durchführung dieser anspruchsvollen Übung."

Ein weiteres Dankeschön geht an die Feuerwehr Aschaffenburg für die Zurverfügungstellung der Räumlichkeiten in der Feuerwache Aschaffenburg sowie den Feuerwehren aus Hohl, Gunzenbach und Reichenbach welche sich in hervorragender Art und Weise um die Verpflegung der Einsatzkräfte gekümmert haben.

Fotos: Feuerwehr Landkreis Aschaffenburg


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