Live-Kultur in Zeiten von Corona möglich

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Die Vorfreude ist bei allen groß, die auf dem Sommer-Spielplan zu finden sind: Die Neue Frankfurter Philharmonie mit ihrer "Kleinen Sommernacht" kann es ebenso kaum erwarten wie Stefan Gwildis und Konstantin Wecker mit ihrem neuen Programm oder das Kikeriki-Theater, Steins Tivoli oder die Frauentheatergruppe Herrmann.



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Denn im Amphitheater erhält mit der neuen Reihe "Hanau Daheim – der Sommer im Amphitheater" ein bei den Künstlern wie beim Publikum lang vermisstes Lebensgefühl endlich wieder Zeit und Raum: Kultur. Live. Vor Menschen.

"Unser Amphitheater ist dank der einmaligen Kulisse vor Schloss Philippsruhe nicht nur eine der beliebtesten Spielstätten in der gesamten Region, sondern in Zeiten von Corona auch der perfekte Ort, um Kultur- und Musikgenuss wieder erlebbar zu machen", freut sich auch Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky, dass die Brüder-Grimm-Stadt als eine der ersten hessischen Kommunen wieder in ein organisiertes Kultur-Leben zurückkehren kann. "Dank des Zeltdachs gegen Wetterunbillen geschützt und dennoch Open Air, bei gleichzeitig mit viel Platz für eine großzügige Bestuhlung können wir hier insgesamt 249 Zuschauerinnen und Zuschauern unter Beachtung aller Corona-Regeln die ersehnte unmittelbare Begegnung mit Live-Kultur anbieten."

"Hanau Daheim – der Sommer im Amphitheater" knüpft an den Erfolg der Reihe "Hanau Daheim – das Online-Festival" an, das während der restriktiven Einschränkungen während der Pandemie Live-Kultur direkt aus dem Comoedienhaus Wilhelmsbad ins Internet, auf YouTube und Facebook, übertragen und damit den Menschen ein bisschen Lebensfreude direkt nach Hause gebracht hat. Seit Mitte April gab es regelmäßig Konzerte, Lesungen und Aufführungen, die kostenlos im Internet abrufbar waren. "Ursprünglich war das Konzept auf einige wenige Veranstaltungen ausgelegt, doch angesichts der großartigen Resonanz für die professionelle Umsetzung und dank der Unterstützung durch großzügige Sponsoren konnten wir die Online-Reihe nicht nur fortsetzen, sondern mit viel Kreativität in der Planung und Umsetzung sogar noch ausbauen," erläutert OB Kaminsky die eindrucksvolle Entwicklung des Festivals. Nachdem weitere Lockerungen der Corona-Auflagen auch ein auf 99 Personen begrenztes Publikum wieder möglich machten, liefen die Vorbereitungen für den Umzug ins Amphitheater an. Dabei spielte nach seinen Worten ein weiterer Grundgedanke eine große Rolle: "Wir wollten als das Amphitheater als Corona-konforme Veranstaltungsstätte herrichten, um so die Grundlagen zu schaffen, dass Veranstalter und Vereine sowie weitere Institutionen eine Örtlichkeit vorfinden, die sie für ihre Angebote nutzen können, ohne sich selbst um die geltenden Corona-Regeln kümmern zu müssen," macht Hanaus Oberbürgermeister deutlich, dass das Amphitheater auch interessierten Gruppen zur Verfügung gestellt werden sollte und nennt als ein Beispiel die Präsentation der neuen Mannschaft der HSG Hanau. Dass die Stadt mit ihrem Konzept ganz offensichtlich den richtigen einen Nerv getroffen hat, zeigt die Resonanz: Von dem Angebot haben inzwischen so viele Anbieter Gebrauch gemacht, dass das Amphitheater an nahezu allen Terminen ausgebucht ist.

"Der Vorverkauf für die ersten Karten hatte gerade begonnen, da wurden unsere Pläne durch eine neue Verordnung über den Haufen geworfen", beschreibt Bernd Michel vom Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau, unter dessen Federführung die praktische Umsetzung des Festivals organisiert wird, eine der Herausforderungen, die es zu bewältigen galt auf dem Weg zu "Hanau Daheim – der Sommer im Amphitheater". Mit der unerwarteten Öffnung für 249 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich die Rahmenbedingungen nachhaltig verändert. Denn damit sei die Spielstätte am Main auch wieder für überregionale Künstlerinnen und Künstler interessant geworden, bestätigt Dirk Eisermann, Geschäftsführer von Shooter Promotion. "Wir haben das Angebot der Stadt mit beiden Hände ergriffen, als es darum ging, ab August die Open-Air-Reihe mitzugestalten." Insgesamt ein ganzes Dutzend Auftritte von Bands und Solokünstler gehen auf das Konto der Frankfurter Agentur, die für das Amphitheater ein bewährter Partner ist, darunter Stefan Gwildis, Bernd Stelter, Willy Astor oder Heiko & Roman Lochmann. "Angesichts der Unwägbarkeiten, die eine Urlaubsreise in Corona-Zeiten mit sich bringt, bleiben viele in diesem Sommer zuhause. All denen bieten wir im Amphitheater abwechslungsreiche Höhepunkte, die auch den Urlaub daheim zu einem besonderen Erlebnis werden lassen können."

Daneben nutzt auch das Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau weiterhin die Bühne, um dem Publikum der Region Kultur "live und in Farbe" zu bieten. So lieferte die "Hanauer Musikernacht" eine gelungene Premiere von "Hanau Daheim – der Sommer im Amphitheater", denn sie war nach den Worten von Bernd Michel ein voller Erfolg: "Das Publikum hat mitgesungen, getanzt und applaudiert – da hatten auch die Musikerinnen und Musiker endlich wieder diese Glücks-Gefühle, für die nur Live-Auftritte sorgen können." In den nächsten Wochen folgen spannende Angebote wie "Best of Poetry Slam" oder "Flaxxini - Zirkuskunst für Kinder" ebenso wie Auftritte von Banjoory, Hey Kölle und Van Baker & Bands oder die Peter Maffay Tribute Band mit "Eyszeit".

Die Gelegenheit, endlich wieder Theater auf die Bühne zu bringen, hat auch Stein’s Tivoli sofort beim Schopf ergriffen. An vier Abenden bietet die Kleinkunstbühne mit der Komödie "Als ob es regnen würde" ein "hintersinniges, leichtfüßig-elegantes Boulevardvergnügen". Mit großer Erleichterung hat auch das Amateurtheaterensemble "Frauentheatergruppe Herrmann" die Chance genutzt. Die theaterbegeisterten Frauen hatten sich unter der Leitung von Brigitte Kucharewski fast zwei Jahre auf ihre aktuelle Produktion "Das Böse unter der Sonne" nach Agatha Christie vorbereitet, als kurz vor der Premiere Ende März coronabedingt das Aus für die Aufführungen im Olof-Palme-Haus kam. "Von den 640 verkauften Karten wurden nur sehr wenige zurückgegeben, und es ist für die Gruppe der größte Wunsch, ihr Stück endlich auf die Bühne zu bringen", so Katja Leißner für die Frauentheatergruppe.

Eintrittskarten sind unter www.frankfurt-ticket.de online und ab eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse verfügbar. Das gesamte Programm von "HanauDaheim – der Sommer im Amphitheater" ist im Internet unter www.hanaudaheim.de/sommer zu finden und wird ständig aktualisiert. Dort werden auch die weiteren Sommerprogrammpunkte, insbesondere für Kinder und Jugendliche, von Ferienspielen bis hin zu Aktionstagen und der Reihe "Jugend im Käfig", veröffentlicht.

Fotos-Copyright: Stadt Hanau /David Seeger


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