"Kultour": Kleinkunst im CPH und Comoedienhaus

Von November 2020 bis April 2021 organisiert das Veranstaltungsbüro der Stadt Hanau im Comoedienhaus Wilhelmsbad und im Congress Park Hanau insgesamt zehn unterhaltsame Abende unter dem Motto "Kultur genießen und gesund bleiben – wir machen es möglich."

Seit 1987 belebt die Veranstaltungsreihe die kulturelle Szene in der Brüder-Grimm-Stadt und hat inzwischen einen ebenso großen wie treuen Freundeskreis gefunden. Die bunte Mischung aus hochklassiger Kleinkunst setzt einfach Maßstäbe und muss den Vergleich mit den Angeboten der gesamten Rhein-Main-Region nicht scheuen. "Auch wenn wir dieses Jahr auf die beliebten Veranstaltungsstätten wie Café Amadeo oder Café Central verzichten müssen, weil dort die Corona-Regeln nur schwer umzusetzen wären, freuen wir uns sehr, dass es dennoch gelungen ist, auch in Pandemie-Zeiten ein ansprechendes Kleinkunst-Programm anbieten zu können", so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky und weist darauf hin, dass der Vorverkauf bereits begonnen hat. Ein besonderes Angebot gibt es dabei im Comoedienhaus Wilhelmsbad, wo die Logen in dieser Saison nur komplett zu buchen sind. "Es ist die ideale Gelegenheit, mit Familie und Freunden einen entspannten Abend genießen zu können."

Den Auftakt der Veranstaltungsreihe macht Ole Lehmann mit seinem Programm #Tacheles am Dienstag, 1. November, im Comoedienhaus. Das Publikum darf sich auf Stand-Up-Comedy pur freuen, denn Lehmann redet über alles, was ihm so einfällt zu den wichtigen Themen des Lebens. "Warum fliegen müssen erst in der Dämmerung los?" oder "warum ist Zumba der Ententanz der neuen Generation?". Dabei kommt er in seiner Sprache lustig, nachdenklich und immer sehr direkt daher.

"Im nächsten Leben werde ich Mann!" ist der Titel des Programms, mit dem Mirja Regensburg am Freitag, 4. Dezember, im CPH gastiert. Die Kölnerin mit nordhessischem Migrationshintergrund macht Stand-up Comedy, singt und improvisiert. Nach dem großen Erfolg ihres ersten Soloprogramms folgt nun ihr zweiter Streich. Die neue Show ist eine kleine Hommage an das vermeintlich "starke" Geschlecht und ein kleiner Leitfaden, wie Frau sich nicht allzu ernst nimmt.

Zum Abschluss des Jahres und passend zur Jahreszeit wird am Mittwoch, 16. Dezember, "Charles Dickens‘ Weihnachtsmärchen" gezeigt. Markus Grimm präsentiert im CPH seine eigene Interpretation der Geschichte von dem kaltherzigen Geschäftsmannes Ebenezer Scrooge, der just am Weihnachtsfest unter gespenstischen Einfluss gerät und dabei mit seiner eigenen Vergangenheit und Vergänglichkeit konfrontiert wird. Grimm begeistert und verzaubert bereits seit 2005 das Publikum mit diesem Stück, das immer wieder absolut sehenswert ist.

Auf einen Jahrzehntrückblick der besonderen Art dürfen sich die Zuschauer am Mittwoch, 20. Januar, freuen, wenn Anny Hartmann unter dem Motto "Schwamm drüber" die Bühne im Comoedienhaus erobert. Der Abend mit Deutschlands politischster Kabarettistin macht schnell klar, welche Probleme uns weiter auf den Nägeln brennen. Zum Glück hat Hartmann Maniküre-Tipps zur Hand. Hartmanns Jahresrückschau fokussiert sich Jahr für Jahr auf Strömungen und Entwicklungen, die sich aktuell in die Gesellschaft schleichen. Jetzt gibt es die volle Packung: zehn Rückblicke zum Preis von einem.

Bereits eine Woche später geht es weiter: am Donnerstag, 28. Januar, gibt sich Thomas Nicolai im Comoedienhaus die Ehre mit seinem neuen Programm "Vorspiel und andere Höhepunkte". Mit dabei, wie immer, Robert Neumann, der dem Ganzen einen einzigartigen musikalischen Rahmen gibt. Nicolai begeistert im Laufe des Abends mit Promiparodien ebenso wie als neunmalkluger Patrick Schleifer aus Schkeuditz oder polteriger Dieter "Buletti" aus Berlin-Kreuzberg. Stand-ups, Musik, Comedy, Zauberei, Sketche, und alles, was beste Unterhaltung verspricht gehört zum Repertoire.

"Da Mo – Der Mann" liefert am Sonntag, 7. März, das Material für den Abend mit Michael Fitz im CPH. Dabei ist das doch eigentlich kein so kompliziertes Thema, möchte man zumindest meinen. Was Fitz – eben auch ein Solcher – alles in Wort und Musik zu diesem Thema einfällt, lässt auf einen selbstkritischen, wachsamen und vor allem unbestechlichen Geist schließen. Un den braucht es dringend, denn der Mann ist noch nicht wirklich da angekommen, wo er sich selbst gerne verortet, nämlich im aktuellen Jetzt und Hier. Ob der Künstler das mit seinem neuen, abendfüllenden Soloprogramm in Sprache und Tönen "Da Mo (Der Mann) zu Stande bringt oder nicht, darüber kann man nur spekulieren... das Publikum darf sich jedenfalls auf einen Abend mit Nachwirkung und Nachhaltigkeits-Garantie freuen.

Was wäre passiert, wenn Adam sich von Eva getrennt hätte? Oder wie trennt sich eigentlich ein Informatiker? Durch Steuerung - Alt - Entfernen? In seinem neuen Programm "Trennkost ist kein Abschiedsessen" befreit der Klavierkabarettist Daniel Helfrich am Donnerstag, 11. März, das Thema "Trennung" von seinem schlechten Ruf und entdeckt darin vor allem eines: riesengroßen Spaß. Nichts bleibt dem humorvollsten Trennungsexperten seit Heinrich dem 8. verborgen. Auf der Bühne des Comoedienhauses präsentiert er eine gelungene Mischung aus gehobenem Blödsinn, urkomischen Liedern und skurrilem gesellschaftskritischem Klavierkabarett mit absoluter Lachgarantie.

Kabarett, Songs und Dias versprechen einen kurzweiligen Abend, wenn Jess Jochimsen am Mittwoch, 17. März, das Nachdenken zum Programm erhebt. "Heute wegen Gestern geschlossen." – damit wird auf den Punkt gebracht, um was es geht: Weil gestern einfach alles zu viel war, machen wir heute zu. Der Freiburger Autor, Kabarettist, Fotograf und Musiker macht sich auf den Weg, um herauszufinden, welcher Schlüssel zu welcher Tür passen könnte. Zurückgelehnt und entschleunigt dreht Jess Jochimsen den notorischen Rechthabern den Ton ab und beweist, was Satire alles sein darf: anrührend, klug, bilderreich, musikalisch und nicht zuletzt sehr lustig.

Einen Abend voller Überraschungen verspricht der "4. Hanauer Comedy Slam", der am Samstag, 10. April, in Kooperation mit dem KUZ – Trägerverein Kulturzentrum Pumpstation e. V. im Comodienhaus veranstaltet wird. Die Moderation übernimmt der großartige Comedian Frank Fischer. Dieser Wettstreit ist für alle Newcomer und Profis aus der Comedy-, Kabarett- und Kleinkunstszene. Sechs Teilnehmer haben die Chance, sich hier auf der Bühne zu präsentieren. Bewerbungen sind noch möglich und an das Veranstaltungsbüro zu richten (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Den Abschluss der Saison übernehmen Simon & Jan, wenn sie am Dienstag, 27. April, im CPH versprechen: "Alles wird gut". Die beiden helfen bei allen existenziellen Herausforderungen- egal, ob es darum geht, dass man es satt hat, dass wir uns bei all den Herausforderungen in der Welt immer noch mit dieser Nazikacke abgeben müssen, oder dass man seine Lebensbilanz zieht und das einzige, das bleibt, ist Eierkuchen? Simon & Jan sind gekommen, um uns alle zu retten. Mit ihrem neuen Programm lösen sie die Probleme der Menschheit – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Alle Veranstaltungen beginnen jeweils um 20 Uhr. Einlass ist im Congress Park Hanau ab 19 Uhr und im Comoedienhaus Wilhelmsbad ab 19.30 Uhr. Karten zu allen Veranstaltungen der Reihe Kultour gibt es bei Frankfurt Ticket RheinMain, Telefon 06181-258555 (Ticket-Hotline 069-1340400 www.frankfurt-ticket.de) und bei der Volksbühne Hanau e.V. Nürnberger Straße 2, 63450 Hanau, Telefon 06181-20144 sowie bei allen anderen bekannten Vorverkaufsstellen. Karten an der Abendkasse gibt es nur nach Verfügbarkeit.