Wie kann der Spessart vom Radtourismus profitieren?

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Der Main-Radweg ist eine Erfolgsgeschichte. Die 600 Kilometer lange Strecke von der Quelle bis zur Mündung nutzen im Jahr gut und gerne 10.000 Radfahr-Touristen.



Den Weg als Urlaubsdestination radeln vor allem nicht mehr ganz so junge, aber vergleichsweise finanzkräftige Paare, die immer häufiger mit E-Bikes unterwegs sind. Eine Folge: Die Gasthäuser am Main sind gut ausgelastet. Das gilt auch für die rund 200 Kilometer lange Strecke am Spessart-Südhang.

Lassen sich diese Touristen und andere Zielgruppen, etwa Großstädter aus Frankfurt, dazu bewegen, einen Abstecher ins bayerisch-hessische Mittelgebirge zu machen? Würde dies gelingen, brächte das eine deutliche höhere Bettenauslastung, besser besuchte Restaurants und dem Einzelhandel mehr Nachfrage. Mit diesem Thema befasste sich der 12. Bayerisch-Hessische Tourismustag am 18. September in der Marktgemeinde Mömbris.

„Das E-Mountain-Biken liegt voll im Trend“, brachte Alexander Gaul, Inhaber der „Bikeschule Trailflow“ in Nesselwang/Allgäu, die starke Nachfrage auf den Punkt. Sein Diskussionsbeitrag passte optimal zum Projekt „Wald erFahren“, das Schöllkrippens Bürgermeister Reiner Pistner vorstellte. Dank der flächendeckend installierten Schnellladestationen, die eigenen Heimlade-Geräte können E-Biker zuhause lassen und den gut ausgebauten Radwegen, verlieren selbst steile Strecken ihren Schrecken. Neben Pistner unterstrichen auch Felix Wissel, Bürgermeister in Mömbris, und Dr. Ulrich Reuter, Landrat des Landkreises Aschaffenburg, wie wichtig für Radtouristen gut ausgebaute und vernetzte Fahrradwege sind. Nur gemeinsam ließen sich Touristen anlocken, ein Kirchturmdenken sei fehl am Platze. Folgerichtig sind neben den bestehenden 22 Mountainbike-Touren im bayerischen Spessart und den 19 im hessischen Teil weitere Strecken geplant – alle natürlich gut ausgeschildert und tauglich für Navigationsgeräte. Für mehr Gäste im Spessart sind des Weiteren niederschwellige Angebote wie Flow Trails sowie eine radfreundliche Gastronomie und Hotellerie unverzichtbar. Auch mehr Reparaturangebote wären hilfreich.

Vor der Diskussion radelten die Teilnehmer des Tourismustages auf dem Kahltag-Radweg von Mömbris nach Schöllkrippen und zurück. Sie erlebten, wie attraktiv Radurlaub sein kann.

Zum Hintergrund
Warum bayerisch-hessische Tourismustage für den Spessart? Der Spessart unterscheidet sich im hessischen Norden landschaftlich kaum vom südlichen Teil, der zum Freistaat Bayern gehört. Aber politisch betrachtet ist der Spessart ein geteiltes Mittelgebirge. Das hat Folgen für die Tourismuswirtschaft, die sich im harten Wettbewerb der Standorte nicht immer einheitlich präsentiert. Einerseits gilt der Spessart als attraktives Reiseziel mit schönen Städten, viel Natur und Kultur. Auf der anderen Seite leidet die Destination noch immer unter einer unscharfen Profilbildung, was das Marketing erschwert. Würden Gastronomen, Hoteliers, Kulturschaffende, Einzelhändler und die unterschiedlichen politischen Akteure in Bayern und Hessen enger zusammenarbeiten, könnte der Spessart stärker von der Zukunftsbranche Tourismus profitieren. Vor diesem Hintergrund führen die beiden Spessart-IHKs in Aschaffenburg und Hanau seit 1999 die Tourismustage mit Fachvorträgen und Netzwerkpflege durch. Der boomende Fahrradtourismus stand zuletzt im Jahr 2009 auf dem Programm.

Foto: "Radio Primavera“-Moderator Dennis Schulz (rechts im Bild) lotete gemeinsam mit Experten auf dem Tourismustag aus, wie der E-Bike-Tourismus im Spessart besser werden kann.

Foto: IHK Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern


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