MK-Kliniken: Palmblatt statt Plastik in Gastronomie

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Einigen Besuchern der Veranstaltungen in den Main-Kinzig-Kliniken ist es bereits aufgefallen: Auf dem Buffet hat sich etwas verändert. Die Speisen werden nach wie vor optisch sehr ansprechend dargeboten, doch das Verpackungsmaterial ist häufig neu. Im Rahmen der Eröffnung der Palliativstation in Schlüchtern griffen die Besucher beispielsweise zu kleinen Schälchen aus Palmblatt, dazu gab es Mini-Bestecke aus Holz und in den Glasflaschen steckten Papier-Strohhalme.



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Es wurde deutlich: In den Krankenhäusern Gelnhausen und Schlüchtern tut sich was in Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz.

Mit dieser Initiative kommen die Kliniken den gesetzlichen Regelungen zuvor. Zwar hat die EU-Kommission in diesem Jahr ihre Strategie gegen die Vermüllung der Weltmeere vorgestellt und ein Verbot von Trinkhalmen und Einweggeschirr angekündigt – doch die Umsetzung liegt noch in weiter Ferne. „Wir sind aus Überzeugung aktiv geworden“, erzählt Stephanie Lofink, Leiterin der Cafeteria: „Es war uns wichtig, zu hinterfragen: Auf was können wir verzichten, was können wir ersetzen?“

Auch wenn Mehrwegartikel nach wir vor die beste Wahl sind und so oft wie möglich eingesetzt werden, gibt es des Öfteren Situationen, in denen Einwegverpackungen praktikabler und wirtschaftlicher sind, so Enrico Schmidt, Leiter der Gastronomie. Als Beispiele nennt er Großveranstaltungen, bei denen Fingerfood angeboten wird oder auch den Wunsch vieler Mitarbeiter und Besucher, Speisen oder Kaffee mitzunehmen. Allein in den Krankenhäusern Gelnhausen und Schlüchtern wurden im Jahr 2018 rund 25.000 große Becher, 20.000 kleine Becher, 1.800 Mitnahme-Salatschalen und 34.000 Rührstäbchen verbraucht.

Im vierköpfigen Team begannen Lofink und Schmidt, nach Lösungen zu suchen, kontaktierten Lieferanten, testeten Artikel und verglichen Preise. „Denn natürlich reicht es nicht, wenn ein Artikel einfach nur kompostierbar ist – er muss auch hygienisch einwandfrei und praktisch sein“, so Lofink. So dürfen Schälchen beispielsweise nicht durchweichen und müssen sich für die Aufbewahrung im Kühlschrank eignen. Überrascht war das Team von der Tatsache, dass die Kosten mancher Bio-Artikel sogar unter denen der herkömmlichen Variante liegen.

Und so haben sich in den Cafeterien mittlerweile Salatschalen und Becherdeckel aus dem Biokunststoff PLA etabliert. Aus Pappe hergestellt sind Becher, Bechertrays und -sleeves, Essensboxen sowie Strohhalme. Darüber hinaus gibt es Teller und Schälchen aus Palmblatt, Besteck und Spieße sind aus Holz, Tüten aus Papier. „Natürlich ist nicht alles sofort ersetzbar“, erklärt Schmidt und verweist beispielsweise auf die Frischhaltefolie: „Hier müssen wir warten, bis uns die Industrie irgendwann eine Alternative anbietet.“ Auch seien es häufig Hygieneaspekte, die Verpackungen wie beispielsweise die von Mini-Marmeladenportionen nötig machen. Zudem werden Restbestände herkömmlicher Artikel aus wirtschaftlichen Gründen noch aufgebraucht.

Dennoch sei das Team mit dem eingeschlagenen Weg sehr zufrieden, so Lofink: „Wir halten die Augen weiter offen und was ersetzbar ist, probieren wir aus.“ Der größte Umweltschutz bestehe jedoch darin, wenn sich ein Jeder frage: Ist der Strohhalm oder der To-Go-Becher wirklich notwendig? So könne jeder einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten.

Foto: Nach und nach werden in den Main-Kinzig-Kliniken herkömmliche Verpackungsmaterialien durch kompostierbare Alternativen ersetzt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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