Strenger Sparkurs: Veritas streicht 360 Stellen

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Das bereits Anfang des Jahres angekündigte umfassende Spar- und Restrukturierungsprogramm des Zulieferers Veritas AG wird jetzt konkret. Das anhaltend schwierige wirtschaftliche Umfeld der Automobilindustrie macht die Umsetzung von Restrukturierungsmaßnahmen umso dringlicher. Ziel ist es, im Jahr 2019 konzernweit eine Ergebnisverbesserung in zweistelliger Millionenhöhe zu realisieren. Die personellen Maßnahmen sind jetzt für den Hauptsitz in Gelnhausen beschlossen und eingeleitet.



Bis zum Ende des Jahres werden rund 360 der 1.753 Arbeitsplätze in Gelnhausen abgebaut, 70 davon in den Zentralbereichen und 290 im Werksbereich. Betroffen sind vor allem Leiharbeitskräfte, befristet und interimistisch Beschäftigte. Von 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Werksbereich sowie von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Zentralbereich hat sich Veritas bereits getrennt. Für die übrigen Beschäftigten werden möglichst sozialverträgliche Lösungen erarbeitet. Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sind dazu in intensiven Verhandlungen. „Teil dieser Personalmaßnahme ist auch die Versetzung einzelner Mitarbeiter in direkte Bereiche. In Fällen, in denen dies nicht möglich oder nicht zielführend ist, streben wir einzelvertragliche Regelungen an“, bekräftigt der Vorstandsvorsitzende Hans-Jürgen Titz das Bestreben, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.

Beitrag der Belegschaft
Mitte März hat das Unternehmen bei den Sozialpartnern einen Antrag gestellt, an jedem deutschen Standort der Poppe-Veritas-Gruppe die Öffnungsklausel zur Verschiebung der Tariferhöhung um drei Monate anzuwenden. Dem hat der Betriebsrat unter bestimmten Bedingungen zugestimmt. „Die Bereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einen Beitrag zur Verbesserung der finanziellen Lage zu leisten, ist ein wichtiges Signal für unsere Finanzgeber“, erläutert Titz.

Strenger Sparkurs bei Sach- und Materialkosten
Einen strengen Sparkurs hat Veritas zudem im Bereich der Sach- und Materialkosten eingeschlagen. Sämtliche Einsparmöglichkeiten, die bei der vorangegangenen Analyse ermittelt wurden, werden jetzt konsequent genutzt. Weiter will das Unternehmen mit einer Qualitätsoffensive zur Verringerung der Fehlerkosten kräftig sparen. Zudem werden einige bereits begonnene Entwicklungs-Projekte zunächst nicht weitergeführt und Investitionen auf später verschoben.

Zukunftsstrategie für nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit und Ertragskraft
Das Ende letzten Jahres verabschiedete Strategiekonzept („Strategie 2030++“) sieht unter anderem signifikante Investitionen in Wachstum und neue antriebsunabhängige Produkte bzw. Innovationsfelder (z.B. für Elektrobatterien, Brennstoffzellen etc.) vor, um die Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor und vom Dieselantrieb zu verringern und die Wettbewerbsfähigkeit der Poppe-Veritas-Gruppe nachhaltig sicherzustellen. „Den zur Refinanzierung unseres Strategiekonzeptes erforderlichen Kapitalbedarf beabsichtigen wir bis Ende 2019 unter Beteiligung eines Investors zu realisieren, um in 2020 mit der Umsetzung zu beginnen“, erklärt dazu der Vorstandsvorsitzende Hans-Jürgen Titz.

Über die Poppe-Veritas-Gruppe
Die weltweit agierende Poppe-Veritas Gruppe ist Entwicklungspartner der Automobilindustrie mit führender Werkstoff-und Systemkompetenz für das Fluid-, Thermo-und Dichtungsmanagement von Fahrzeugen. Als Werkstoffexperte für Elastomere, Kunststoff und Metall verstehen sich die Unternehmen der Gruppe als Lösungspartner für die globalen Herausforderungen der Automobilindustrie der Zukunft. Im Zulieferersegment ist die Gruppe führend bei anwendungsspezifischen Materialien sowie dem Einsatz neuer Werkstoffe.

Der Teilkonzern Veritas wurde 1849 von William Elliott in Berlin gegründet. Nach mehreren Fusionen im späten 19. Jahrhundert firmierte das Unternehmen von 1929 bis 1999 als Veritas Gummiwerke Aktiengesellschaft. Die Veritas AG ist das älteste kautschukverarbeitende Unternehmen Deutschlands. Den Teilkonzern Poppe gründete Carl Wilhelm Poppe 1911 in Gießen. Aktuell beschäftigt die Poppe-Veritas-Gruppe weltweit rund 4.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 15 Standorten in Europa, China und im NAFTA-Raum.


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