STI-Betrieb in Grebenhain schließt zum Jahresende

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Nach monatelangen Verhandlungen haben sich die Betriebsparteien des Betriebes STI in Grebenhain (Vogelsberg) am 5. August 2020 in einer Einigungsstelle auf den Abschluss eines Interessenausgleichs und eines Sozialplans verständigt.



Der Betrieb des Herstellers von Displays aus Wellpappe zur Warenpräsentation wird zum Jahresende 2020 geschlossen. Von den zuletzt 267 Beschäftigten erhalten 94 ein Angebot zur Weiterbeschäftigung in den anderen Werken des STI-Konzerns im Vogelsberg in Lauterbach und Alsfeld. Zusätzlich können auch die sieben Auszubildenden aus Grebenhain dort ihre Ausbildung fortsetzen. „Das ist angesichts der auch im Raum stehenden Kündigung aller Beschäftigten ein wichtiger Erfolg der hartnäckigen Verhandlungen des Betriebsrats“, sagte am Montag Manfred Moos von ver.di Hessen bei einer Betriebsversammlung.

Bis zu 158 Beschäftigte sollen eine Kündigung erhalten oder per Aufhebungsvertrag aus dem Betrieb ausscheiden. Sie erhalten Leistungen aus einem Sozialplan. Für sie wird außerdem mit Unterstützung der Arbeitsagentur eine sogenannte Transferagentur eingerichtet, die bei der beruflichen Neuorientierung und bei der Arbeitsplatzsuche Hilfestellung leistet.

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft bewertet die Betriebsschließung als „traurigen Höhepunkt einer Kette von unternehmerischen Fehlentscheidungen in den letzten Jahren“. Fehlende Investitionsbereitschaft, immer neue Strategiewechsel durch mehrfach ausgewechselte Geschäftsführungen, ein verpatzter Versuch, die gesamte STI-Gruppe zu verkaufen, und das Versäumnis, den Betrieb rechtzeitig strukturell neu aufzustellen, haben nach Ansicht von Manfred Moos zu der nun eingetretenen Situation geführt. „Die Entscheidung zur Schließung des Betriebs hat allein der Arbeitgeber getroffen. Nach der geltenden Rechtsordnung haben der Betriebsrat und auch die Gewerkschaft nur die Möglichkeit, die Folgen der Schließung abzumildern.“ Dies sei mit dem jetzt abgeschlossenen Sozialplan im Rahmen des Möglichen einigermaßen gelungen.

Es bleibe aber dabei: „Die Leidtragenden sind die Beschäftigten, die nun zum großen Teil ihre Arbeitsplätze verlieren. Daran kann auch ein Sozialplan nichts ändern.“ Ver.di appelliere deshalb an die regionalen Arbeitgeber, ihre Arbeitsplatzangebote für Fach- und Hilfskräfte auch den Betriebsparteien von STI Grebenhain zur Kenntnis zu geben.


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