IHK-Vollversammlung: Viel Neues angestoßen

Dazu gehört auch die klassische Aufgabe, als Parlament der regionalen Wirtschaft über die Finanzen der IHK im kommenden Jahr zu beschließen. In digitalem Format – die Teilnehmer besprachen sich ausschließlich online und entschieden auch auf diesem Wege – beschlossen die gewählten Unternehmerinnen und Unternehmer nach Diskussion und sorgfältiger Abwägung, dass die IHK in die Zukunft der Region investiert!

Nachhaltig und für die Unternehmen vorteilhaft dürfte diese IHK-Unterstützung für die erste große Imagekampagne sein, die den Main-Kinzig-Kreis besser als Standort für Leben und Arbeiten vermarkten soll. Die Werbemaßnahme soll die weniger bekannten Stärken der oft unterschätzten Region zwischen Maintal und Sinntal deutlich machen. Eines der zentralen Ziele dabei: den Landkreis bei jungen Fach- und Führungskräfte sowie ihren Familien bekannter machen. Das vorhandene, enorme Potenzial soll besser als bisher ausgespielt werden, und es sollen Fachkräfte angelockt werden, die nach der Corona-Pandemie schon bald wieder dringend benötigt werden.

Die Kampagne war von der IHK bereits vor Jahren angeregt worden. Sie wird in den kommenden Jahren vom Landkreis und der IHK finanziert. Inhaltlich erarbeitet und betreut wird sie von der „Spessart Tourismus und Marketing GmbH“ mit Sitz in Gelnhausen, welche die IHK seit Gründung ebenfalls finanziell unterstützt. Geschäftsführer Bernhard Mosbacher und seine Stellvertreterin Franziska Weber stellten vor der Aussprache über den Wirtschaftsplan der IHK die geplante Kampagne vor. Die Werbemaßnahmen sollen im kommenden Jahr im Einzelnen der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die Corona-Pandemie hatte den Start der Kampagne deutlich verzögert. Auch deshalb diskutierten die Mitglieder der Vollversammlung, die durch ihre Zugehörigkeit zu verschiedenen Branchen und Kommunen die Wirtschaft im ganzen Main-Kinzig-Kreis repräsentieren, die Auswirkungen der Pandemie auf die regionale Wirtschaft. Erstaunlich war dabei nicht einmal, wie hart Lockdown und Reisebeschränkungen einzelne Branchen treffen, sondern dass es andere gibt, die – insbesondere als Dienstleister für die Industrie – kaum gravierende Umsatzrückgänge verzeichnen. „Bis jetzt“ muss man ergänzen, denn eine deutliche Unsicherheit über die Aussichten auf das Jahr 2021 zog sich durch viele Beiträge.

Weitere Themen waren die Mitgliedschaften in überregionalen IHK-Verbünden wie der neuen IHK Digital GmbH oder dem DIHK. Beschlossen wurde auch, die „Sachkundeprüfung freiverkäufliche Arzneimittel“ an die IHK Gießen-Friedberg zu übertragen, um durch die Bündelung der sehr komplexen Prüfungen bei nur einer IHK die Zusammenarbeit zu stärken und den Aufwand zu senken.

Abschließend stellten die Wirtschaftsjunioren im Main-Kinzig-Kreis und in Hessen ihre diesjährigen Aktionen und ihre Planungen für das kommende Jahr vor. Diese jungen Unternehmerinnen und Unternehmer prägen durch ihr großes ehrenamtliches Engagement immer stärker und sympathischer das Gesicht unserer Wirtschaft. Viele ihrer Aktivitäten mussten in Zeiten von Corona digital organisiert werden. Manches davon wird auch im kommenden Jahr so bleiben. Aber für das Jahresende ist ein Charity-Ball der Wirtschaft in Planung. Ein schöner, festlicher, großer Ball in Hanau wäre nach der Überwindung der Coronavirus-Pandemie ein Lichtblick in eine hellere Zukunft – darauf freuen sich schon jetzt nicht nur die Wirtschaftsjunioren als Ausrichter!

Foto: IHK-Präsident Dr. Norbert Reichhold (2. v. l.) und Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde (l.) testeten zu Beginn der Sitzung die Technik. Ihnen halfen IT-Spezialist Michael Franz und Chefsekretärin Petra Diehm. Nachweis: IHK