Wirtschaftsinitiative: Leistung lohnt sich nicht mehr

Unternehmen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Wirtschaftsinitiative Mittelstand Main-Kinzig (WI) sieht die Unternehmer vor der großen Herausforderung, ihre Angestellten nach der Pandemie wieder zurück an den Arbeitsplatz zu bekommen – und junge Menschen für das Angestelltenverhältnis zu begeistern.



Das große Problem: Leistung lohne sich nicht mehr. Deshalb plant die WI eine politische Gesprächsrunde zum Thema „Soziale Hängematte“. Im Laufe der Pandemie habe sich das Image des Unternehmertums gerade bei der jüngeren Generation verschlechtert, stellen die Mitglieder der WI fest. Vorstandsmitglied Axel Ebbecke sagt: „Mit Sorge betrachten wir mittelständische Unternehmer, wie sich die Einstellung vieler junger Leute während der Pandemie entwickelt.“ Die Gründe dafür lägen auch in der von der Politik geförderten „sozialen Hängematte“, in die sich junge Menschen gerne legten.

Die WI macht den Wandel an den folgenden Parametern fest: Trotz hoher Arbeitslosigkeit gerade bei jungen Menschen fänden Restaurants kein Personal, Produktionsbetriebe keine Arbeiter und Dienstleister keine interessierten Angestellten. Ebbecke: „Mittlerweile müssen Unternehmen sogar Schichten ausfallen lassen, werden gleichzeitig aber von Behörden und öffentlichen Trägern noch stärker in die Pflicht genommen.“ Das passe nicht zusammen.

Die Kritik berücksichtigt dabei veränderte Prioritäten wie eine ausgewogene Work-Life-Balance und zielt vor allem in Richtung Politik. Oftmals sei es nämlich so, dass sich Leistung nicht mehr lohne. Deshalb müssten zwingend die Rahmenbedingungen geändert werden, „damit der Mittelstand wieder die Rolle einnimmt, die er in der Gesellschaft verdient“, sagt Ebbecke im Namen der Wirtschaftsinitiative.

Das Vorstandsmitglied gibt zu bedenken: „Bei einer Besteuerung der Leistungsträger – und damit meinen wir Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen – von kumuliert 70 Prozent, macht es manchen auch einfach keinen Spaß mehr zu arbeiten.“ Und das sei sogar nachvollziehbar. Die Frage laute deshalb, so Ebbecke: „Wie können wir nach Corona wieder zu einem positiven und wirtschaftlichen Umgang miteinander zurückfinden?“

Die Initiative möchte dafür eine politische Gesprächsrunde starten, der Titel: „Soziale Hängematte“. Teilnehmen sollen Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer sowie Vertreter von Landes- und Bundespolitik. Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer sind eingeladen, sich per Mail an Kerstin Cieslik-Pfeifer unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zu wenden. Axel Ebbecke sagt abschließend: „Wir müssen alle an einem Strang ziehen und in dieselbe Richtung schauen – sonst können wir die künftigen Herausforderungen nicht bewältigen.“ Die Gesprächsrunde soll für dieses Unterfangen in der Main-Kinzig-Region die Basis bilden.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de