Goodyear in Fulda: 1.000 Beschäftigte vor dem Werk

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Knapp 1000 Beschäftigte von Goodyear haben sich am Montag, 3. Juli, im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung vor dem Werk in Fulda versammelt, um sich gegen den vom Unternehmen geplanten Stellenabbau zu wehren.



Goodyear will in Fulda etwa die Hälfte der Arbeitsplätze abbauen, insgesamt über 550. Zur Unterstützung waren Kolleg*innen von anderen Goodyear-Standorten, von anderen Betrieben aus der Region und Vertreter*innen aus der Politik gekommen: Die Landtagsabgeordneten Sabine Waschke (SPD) und Sylvia Brünnel (Bündnis 90/Die Grünen), der Landrat des Landkreises Fulda, Bernd Woide, und der Oberbürgermeister von Fulda, Heiko Wingenfeld.

Mit Trillerpfeifen und Buhrufen machen die Versammelten ihrem Ärger Luft. Bereits im Jahr 2019 hatte Goodyear in Fulda 450 Arbeitsplätze gestrichen, verbunden mit dem Versprechen, massiv in den Standort zu investieren. „Wir haben daran geglaubt und darauf vertraut, dass unser Werk für die nächsten Jahrzehnte gesichert ist“, rief die Betriebsratsvorsitzende Ines Sauer den Anwesenden zu. Jetzt schon wieder Arbeitsplätze abzubauen – das wolle sie nicht hinnehmen. „Das wird kein Hundertmeterlauf, sondern ein Marathon. Jeder einzelne Arbeitsplatz ist es wert, dass wir uns mit allen Mitteln wehren. Wir lassen ein Sterben in Raten unseres Standorts nicht zu!“

Anne Weinschenk, Konzernbetreuerin und Bezirksleiterin Mittelhessen der Kautschukgewerkschaft IGBCE, erinnerte an die Vereinbarung von 2019. „Die Kolleg*innen haben die Investitionen genutzt, um aus Fulda ein produktives Werk zu machen. Und das ist es immer noch.“ Völlig unverständlich sei, dass das Unternehmen noch zwei Monate vor Bekanntgabe des Arbeitsplatzabbaus den Beschäftigten gute Zahlen präsentiert habe. Sie kritisierte, dass das Unternehmen nun mit einer angeblich schlechten wirtschaftlichen Lage argumentiert, um einen Sozialplan, der schlechter wäre als 2019, durchzusetzen. Und dass gleichzeitig der CEO von Goodyear Richard Kramer im Jahr 17 Millionen Dollar verdient. „Uns ist unverständlich, warum dieser Arbeitsplatzabbau nötig sein soll. Wir sind nicht bereit, uns über Abfindungen zu unterhalten, so lange uns nicht plausibel erklärt wird, was dahinter steckt. Und vor allem auch, wie die Zukunft aussieht für diejenigen, die hier bleiben sollen. Stellt euch auf lange, lange, zähe Auseinandersetzungen ein!“

 


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