Hanauer Start-Up will Fusionskraftwerk ans Netz bringen

Dr. Klaus Schlenga und Lennard Oehl im Austausch.

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Ein höherer Energieertrag als ein Atomkraftwerk durch Kernspaltung erzeugen kann, bei gleichzeitig deutlich geringeren Risiken und klimaneutral, das verspricht die Idee eines Fusionskraftwerks. Die vielversprechende Idee steht trotz jahrelanger Forschung allerdings immer noch vor einigen ungelösten Problemen und es ist bislang noch nie gelungen, tatsächlich mehr Energie durch Fusion zu erzeugen, als aufgewendet werden musste. Ein vielversprechendes Experiment in den USA hat Ende vergangenen Jahres aber neuen Schwung in den Markt gebracht. 



Auch das Hanauer Start-Up-Unternehmen Gauss Fusion forscht genau in diesem Technologiebereich und hat das ambitionierte Ziel, bis Anfang der 2040er Jahre  das erste Fusionskraftwerk, am besten in Europa, ans Netz zu bringen. Kürzlich besuchte der Hanauer Bundestagsabgeordnete Lennard Oehl (SPD) deshalb das Unternehmen, um sich über dieses und die Fusionstechnologie im Allgemeinen zu informieren.

„An der Fusionstechnologie spalten sich die Meinungen, die einen glauben an den baldigen Durchbruch und den Beitrag zur Energiewende und für die anderen ist dieser in weiter Ferne oder ganz und gar unrealistisch. Mir war der offene Austausch mit einem innovativem Hanauer Start-Up daher ein wichtiges Anliegen, um mich in der Sache zu informieren“, so der Abgeordnete Lennard Oehl zu seinem Besuch. Mitgründer des Start-Ups, das erst Ende 2022 gegründet wurde, ist der Unternehmer Frank Laukien, der auch CEO der Bruker Unternehmensgruppe ist, die am gleichen Standort in Hanau einen Firmensitz hat.

„Bruker ist Weltmarktführer bei der Herstellung von Supraleitern. Jährlich werden in Hanau über 100.000km dieser hochkomplexen Drähte produziert, die unteranderem in den Magneten für MRT-Geräte stecken oder eben auch in den Elektromagneten die im Versuchs-reaktor ITER zum Einsatz kommen. Da es beim Versuchsreaktor ITER aber immer wieder aufgrund der komplexen Strukturen zu Verzögerungen kommt, will Gauss Fusion als privates Unternehmen mit Hilfe der eigenen Expertise und  dem Know-how der anderen industriellen Partner  deutlich schneller vorankommen“, so  Dr. Klaus Schlenga, Mitglied des Strategic & Scientific Advisory Boards von Gauss Fusion und Chief Technology Officer bei Bruker EST.

Das Unternehmen strebe an, Anfang der 2040er Jahre das erste Magnetfusionskraftwerk zu bauen. Ziel sei es, Grundlaststrom anbieten zu können, auch um grünen Wasserstoff oder Derivate für den Flug- und Lastverkehr erzeugen zu können.

„Das Versprechen grundlastfähigen Strom mittels Fusionskraftwerke klimaneutral zu erzeugen und das mit deutlich weniger Risiko und radioaktivem Abfall, als das bei Atomkraftwerken der Fall ist, ist natürlich verlockend. Um unsere Klimaziele zu erreichen, müssen wir bis 2045 allerdings bereits klimaneutral sein, dafür wird die Fusionstechnologie unter realistischen Annahmen zu spät kommen. Ich befürworte hier trotzdem eine weitere Förderung, denn die Fusion bietet perspektivisch gesehen doch einige Möglichkeiten und Deutschland ist hier technologisch in einer Vorreiterrolle. Diese sollten wir bei allen Hürden nicht einfach aufgeben“, erklärte Lennard Oehl seine Position.

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Dr. Klaus Schlenga und Lennard Oehl im Austausch.


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