Klinikum Hanau: Mobiles Kühlsystem für Sternenkinder

Anne Schneider (links), Pflegefachkraft auf der Frühgeborenen-Intensivstation und Annett Kunz, Beisitzerin des Fördervereins und Pflegekraft auf der Frühgeborenen-Intensivstation. Quelle: Klinikum Hanau

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Es sollte einer der schönsten Tage im Leben sein: Die Geburt des eigenen Kindes. In Monaten voller Vorfreude bauen Eltern bereits eine intensive Bindung zu ihrem Ungeborenen auf. Für Eltern von Sternenkindern kommt dann aber schlagartig alles ganz anders. Wenn Kinder vor oder kurz nach der Geburt versterben, kann das verschiedene Gründe haben, wie nicht behandelbare Erkrankungen, Fehlbildungen oder extreme Frühgeburtlichkeit.



Plötzlich müssen Eltern Abschied nehmen, ohne ihr Kind je kennengelernt zu haben und ohne gemeinsame Erinnerungen, auf die sie zurückblicken können.

„Der Abschied ist extrem wichtig für die Trauerbewältigung. Leider ist die Zeit dafür sehr begrenzt, denn der kleine Körper muss zum Kühlen in die Prosektur gebracht werden“, erklärt Anne Schneider, Pflegefachkraft auf der Frühgeborenen-Intensivstation, die sich auf die Palliativpflege spezialisiert hat. Um trauernden Eltern so viel Zeit wie möglich mit ihrem verstorbenen Kind zu geben, hat das Eltern-Kind-Zentrum des Klinikums jetzt mit der Unterstützung des Fördervereins Sterntaler e.V. einen CuddleCot angeschafft. Das mobile Kühlsystem für Sternenkinder, zwischen der ca. 16. SSW bis zum Alter von einem Jahr, besteht aus einer weichen Matte, die unter Berücksichtigung der Umgebungstemperatur von einem Kühlaggregat auf die richtige Temperatur gebracht wird. Das Sternenkind wird auf die Matte gelegt und der Körper dadurch schonend gekühlt. Mit einem speziellen Bettchen, das durch einen blickdichten Vorhang vor neugierigen Blicken schützt, können Pflegekräfte das verstorbene Kind vom Kreißsaal direkt auf die Station in das Zimmer der Mutter bringen, sofern sie dies wünscht. Dort können sich Eltern und Angehörige ungestört in geschützter Atmosphäre verabschieden, dafür können sie sich bis zu 36 Stunden Zeit nehmen und ihr Kind auch über Nacht bei sich haben. Der Körper muss nicht zwischendurch zur Kühlung weggebracht werden, was oft eine zusätzliche seelische Belastung darstellt.

Die Kosten für die Anschaffung lagen bei 2.500 Euro, finanziert wurde sie aus den Spenden des Fördervereins Sterntaler e.V. „Für Sternenkindeltern ist der CuddleCot so viel mehr wert, denn er schenkt wertvolle Zeit – das ist unbezahlbar“, sagt Annett Kunz, Beisitzerin des Fördervereins und Pflegekraft auf der Frühchen-Intensivstation am Klinikum. Seit über 30 Jahren unterstützt der Sterntaler e.V. das Eltern-Kind-Zentrum und insbesondere die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Klinikum Hanau. Eltern, Pflegekräfte, Kinderärzte, Politiker und Freunde setzen sich seither täglich für das Wohl der kleinen Patienten ein. Durch die Spenden seiner Unterstützer konnte der Verein schon viele Anschaffungen finanzieren, die den Klinikaufenthalt für kranke Kinder und deren Eltern erleichtern.

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Anne Schneider (links), Pflegefachkraft auf der Frühgeborenen-Intensivstation und Annett Kunz, Beisitzerin des Fördervereins und Pflegekraft auf der Frühgeborenen-Intensivstation. Quelle: Klinikum Hanau


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