Belegschaft geschockt: Goodyear schließt Reifenwerk in Fulda

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Der Reifenhersteller Goodyear will sein Werk in Fulda schließen. Das haben die Beschäftigten am Donnerstag auf einer Mitarbeiterversammlung erfahren. Bereits im Jahr 2025 soll Schluss sein. Circa 1.050 Menschen verlieren dann ihre Arbeit. Gleichzeitig gab Goodyear bekannt, dass auch der Standort Fürstenwalde in Brandenburg weitgehend abgewickelt werden soll. Etwa 700 Arbeitsplätze sollen dort bis 2027 wegfallen, das ist die komplette Produktion.



„Die Kolleginnen und Kollegen sind völlig fertig“, sagt Anne Weinschenk, Betreuerin der Kautschukgewerkschaft IGBCE für den Goodyear-Konzern. „Viele von ihnen arbeiten schon seit Jahrzehnten im Fuldaer Reifenwerk, einige in der zweiten oder dritten Generation. Sie sind wütend über den Umgang mit ihnen und vom Konzern völlig enttäuscht.“ Die Beschäftigten fühlen sich von Goodyear verraten. „2019 hat Goodyear 450 Arbeitsplätze abgebaut – mit dem Versprechen, massiv in den Standort zu investieren“, sagt Anne Weinschenk. „Dass das nicht viel wert ist, haben wir im Juni gemerkt, als der Arbeitgeber angekündigt hat, er wolle noch einmal 550 Stellen streichen.“ Noch während die Verhandlungen mit dem Betriebsrat darüber liefen, brach das Unternehmen sie ab. „Goodyear hat uns verarscht“, sagt Anne Weinschenk. „Das ist respektlos. Und wirkt auf mich kalkuliert. Die Komplettschließung war wahrscheinlich schon länger geplant.“

Nötig sei die Schließung der Standorte Fulda und Fürstenwalde nicht. „Goodyear betreibt Gewinnmaximierung“, sagt Anne Weinschenk. „Die Menschen in den Betrieben sind Goodyear offenbar völlig egal.“ Die IGBCE wird nun für die Rechte der Beschäftigten kämpfen. „Goodyear will den Standort ohne Not schließen“, sagt Anne Weinschenk. „Mehr noch, Goodyear will, dass die Beschäftigten die Produktion bis ins Jahr 2025 am Laufen halten. Das wird den Konzern Geld kosten – viel Geld. Zu Kompromissen sind wir jetzt nicht mehr bereit.“

 


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