35 Jahre Microsoft Excel

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Aus der heutigen Welt ist das Tabellenprogramm Excel des Softwaregiganten Microsoft nicht mehr wegzudenken.



Fast jeder, der mit größeren Datensätzen arbeiten muss oder Präsentationen für den Abteilungsleiter erstellen darf, greift im Berufsalltag regelmäßig auf diese Anwendung zurück. Hunderte von Funktionen helfen auch Mathematik-Nieten, passable Ergebnisse bei der Datenverarbeitung zu erzielen. Am 30. September 2020 jährt sich die Veröffentlichung der ersten Excel-Version zum 35. Mal.

Anwendungsgebiete von Excel

Zuallererst kommt Excel natürlich im Büro zum Einsatz. Wer Nutzerzahlen auswerten möchte, Umsatzprognosen erstellt oder Sensordaten analysiert, nutzt das Programm in der Regel zumindest teilweise für seine Aufgaben. Und wer gerade sonst keine Beschäftigung für seinen Praktikanten findet, trägt ihm einfach auf, mehrere hundert Datenpunkte in eine Spreadsheet einzutragen. Aber Excel ist nicht nur zur professionellen Anwendung geeignet – kreative Köpfe haben sich für das Programm auch allerlei andere Einsatzmöglichkeiten ausgedacht. So gibt es beispielsweise Computerspiele, die in Excel laufen und so hervorragend vor dem Chef versteckt werden können. Sportfans sind auf die Idee gekommen, Excel zur Erstellung von Turnierplänen zu nutzen. Auf diese Weise können sie den Saisonverlauf besser verfolgen und vielleicht sogar die eine oder andere Prognose zu den Titelfavoriten abgeben. Und sogar die Schaffung von Kunstwerken mit Excel ist möglich. Der Japaner Tatsuo Horiuchi hat eine Excel-Funktion, die zur Visualisierung von Daten gedacht ist, zweckentfremdet. Statt Kuchendiagrammen malt er mit ihnen wunderschöne Landschaftsbilder und ist auch als der „Michelangelo von Excel“ bekannt.

Die ersten Jahre

Was heute kaum vorstellbar ist: Excel, eines der Flaggschiff-Produkte von Microsoft, war ursprünglich nur auf dem Mac erhältlich. Mehr als zwei Jahre dauerte es, bis das Programm in der Version 2.0 auch für Windows-Nutzer verfügbar war. Anfangs gab es für Excel noch Konkurrenz in der Form des IBM-Programms 1-2-3. Allerdings ging Excel aus dieser Auseinandersetzung schon nach wenigen Jahren als klarer Sieger hervor. 1990 erhielt Excel erstmals ein Feature, mit dem sich dreidimensionale Grafiken darstellen ließen. 1993 wurde der Visual Basic-Editor eingefügt, der dem Nutzer erlaubt, einfache Programmieranweisungen selbst zu schreiben. Insgesamt 13 Versionen von Excel wurden über die Jahre für Windows auf den Markt gebracht. Die letzte Versionsneuerung stammt von 2016.

Gründe für die Beliebtheit von Excel

Zwei Gründe sorgten anfangs dafür, dass Excel die Konkurrenz schnell hinter sich lassen konnte. Zum einen war das die Verfügbarkeit auf Windows und Macintosh. Zum anderen war es das Entwicklungstempo, das mit Hardware-Neuerungen Schritt halten konnte. Die Software konnte daher das Potential leistungsfähiger Rechner schneller ausnutzen als die Konkurrenz. Während auch heute einige Alternativen zu Excel existieren, wie beispielsweise das Open Source-Programm LibreOffice Calc, stellen diese aktuell keine ernsthafte Bedrohung für den Platzhirsch der Tabellenwelt dar. Denn zum einen kann sich Microsoft leisten, deutlich mehr Aufwand in Entwicklung und Unterhalt seines Programms zu stecken. Zum anderen spielt die Frage der Kompatibilität dem Software-Konzern in die Hände. Denn niemand möchte sich andauernd mit lästigen Fehlern beschäftigen, die aus der Verwendung unterschiedlicher Programme oder Dateiformate ergeben. Excel gilt in der Geschäftswelt als eine Standardanwendung, mit der Jeder etwas anfangen kann. Und schließlich sind die Nutzer auch an Excel gewöhnt und wenig motiviert, eine völlig neue Bedienstruktur zu erlernen. Um das Fortbestehen von Excel muss sich daher in den nächsten Jahren niemand Sorgen machen.


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