Arbeitslosenquote und Kurzarbeit: Anstieg etwas schwächer

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„Im Juni stiegen die Arbeitslosenzahlen und die Anzeigen von Kurzarbeit weiter an, wenn auch nicht mehr im rasanten Tempo der beiden Vormonate. Die stärksten Zugänge gab es in der Arbeitslosenversicherung, aber erfahrungsgemäß wird sich diese Entwicklung mit zeitlicher Verzögerung auch im Bereich des SGB II (Grundsicherung) abbilden. Die Folgen der Pandemie sind noch nicht ausgestanden und die Auswirkungen werden auf dem Arbeitsmarkt noch lange sichtbar bleiben“, erläutert die Vorsitzende der Geschäftsführung der Hanauer Arbeitsagentur, Heike Hengster, die neueste Statistik.



„Unternehmen sollten angesichts der aktuellen Lage das Thema Ausbildung nicht vernachlässigen. Qualifizierte Fachkräfte werden auch nach der Krise nicht vom Himmel fallen. Der Hanauer Arbeitgeber-Service berät individuell im persönlichen Gespräch unter der Rufnummer 06181/672-711 über alte und neue finanzielle Fördermaßnahmen für ausbildungsbereite Betriebe. Für Jugendliche, die dieses Jahr in Ausbildung gehen wollen, ist weiterhin die Berufsberatung der erste Ansprechpartner. Wir beraten online und am Telefon. Auf der Jobbörse (https://jobboerse.arbeitsagentur.de) sind noch immer unbesetzte Ausbildungsstellen zu finden, nicht nur, aber auch im Handwerk.“

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Hanau waren im Juni 13.132 Personen arbeitslos gemeldet, 649 mehr als im Mai und 3.862 mehr als im Juni 2019. Die Arbeitslosenquote stieg an auf 5,7 Prozent gegenüber 5,4 Prozent im Vormonat und 4,1 Prozent im Juni 2019.

Kurzarbeit

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Hanau gingen von März bis Juni 4.100 Anzeigen für Kurzarbeit ein. Ob und in welchem Ausmaß die angezeigte Kurzarbeit realisiert wird, zeigt sich erst, wenn die Unternehmen das Kurzarbeitergeld beantragen. Bis zu drei Monate nach der Anzeige können Betriebe bei der Agentur für Arbeit das Kurzarbeitergeld beantragen, für das sie zunächst in Vorleistung treten.

Die Entwicklung nach Rechtskreisen

Bei der Agentur für Arbeit waren im Juni 5.831 Personen arbeitslos gemeldet, 461 mehr als im Mai. Im Vergleich zum Vorjahr ergab sich ein Anstieg von 2.799 Personen. Beim Kommunalen Center für Arbeit waren im Juni 7.301 Menschen arbeitslos, 188 mehr als im Mai. Im Vergleich zum Juni 2019 ergab sich ein Anstieg von 1.063 Personen. Bei der Arbeitsagentur sind die Menschen arbeitslos gemeldet, die nach einer vorherigen Beschäftigung Arbeitslosengeld I erhalten. Arbeitslose, die keinen Anspruch (mehr) auf Arbeitslosengeld I haben und auf Leistungen der Grundsicherung (Arbeitslosengeld II, umgangssprachlich ‚Hartz IV') angewiesen sind, werden vom Kommunalen Center für Arbeit des Main-Kinzig-Kreises (KCA) betreut.

Die Entwicklung in der Hauptagentur und den Geschäftsstellen

In der Stadt Hanau waren 4.855 Menschen arbeitslos gemeldet, 230 Personen mehr als im letzten Monat und 1.254 mehr als im Juni 2019. Die Arbeitslosenquote stieg auf 9,4 Prozent gegenüber 9,0 Prozent im Mai und 7,0 Prozent im Vorjahresmonat. Im Bereich der Hanauer Hauptagentur waren 11.098 Personen arbeitslos, 569 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,2 Prozent gegenüber dem Vormonatswert von 5,9 Prozent (Juni 2019: 4,5 Prozent). 
Im Bereich der Geschäftsstelle Schlüchtern waren 2.034 Personen arbeitslos gemeldet, 80 mehr als im Mai. Die Arbeitslosenquote stieg an auf 3,9 Prozent gegenüber 3,7 Prozent im Vormonat und 2,5 Prozent im Vorjahresmonat.

Entwicklung nach Personengruppen

Im Juni waren 7.229 Männer (355 mehr als im Vormonat und 2.347 mehr als im Vorjahresmonat) und 5.903 Frauen (294 mehr als im Mai und 1.515 mehr als im Juni 2019) arbeitslos gemeldet. 1.738 Jugendliche unter 25 Jahren waren am Stichtag arbeitslos, 173 mehr als im Vormonat und 686 mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. 2.319 über 55-jährige hatten im Juni keine Arbeit, 119 Personen mehr als im Monat zuvor und 692 mehr als im Juni des Vorjahres.

Zu- und Abgänge in Arbeitslosigkeit

Im Monat Juni meldeten sich im Agenturbezirk Hanau 2.235 Personen neu oder erneut arbeitslos, 13,3 Prozent weniger als im Juni 2019. 43,3 Prozent kamen aus Erwerbstätigkeit, 18,8 Prozent aus einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme und 16,4 Prozent aus Nichterwerbstätigkeit. 1.603 Personen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, 39,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 34,5 Prozent gingen in Erwerbstätigkeit. 31,3 Prozent meldeten sich in Ausbildung oder eine sonstige Maßnahme und 19,3 Prozent in Nichterwerbstätigkeit ab.

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Nach den neuesten verfügbaren Zahlen vom Dezember 2019 ergab sich mit 139.665 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (SvB) am Arbeitsort ein Plus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Im Produzierenden Gewerbe kam mit 45.928 Beschäftigten - verglichen mit dem Vorjahresquartal - ein Minus von 0,5 Prozent zustande. In den Dienstleistungsbereichen gab es mehr Beschäftigte als im Vorjahr. Mit 93.218 SvB gab es eine Steigerung von 1,9 Prozent.

Gemeldete Arbeitsstellen

2.645 offene Stellen waren im Juni bei der Hanauer Arbeitsagentur zur Vermittlung im Bestand, 20,9 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 559 offene Stellen wurden von Arbeitgebern neu gemeldet, 35,9 Prozent weniger als im Juni 2019. 508 Stellen konnten erledigt werden.

Ausbildungsmarkt

Von Oktober 2019 bis Juni 2020 meldeten sich 2.281 junge Frauen und Männer ausbildungssuchend, das waren 466 weniger als im Vorjahreszeitraum. Von Unternehmen wurden im Ausbildungsjahr 2.018 Ausbildungsstellen gemeldet, 274 weniger als im Vorjahresvergleich.


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