Der Traktor zählt zu den wichtigsten Arbeitsgeräten eines Landwirtes. Während des ganzen Jahres muss er zuverlässig sein und gute Dienste erbringen.

Für ein gebrauchtes Fahrzeug spricht der günstigere Preis. Bei Leistungsfähigkeit und Ausstattung sind aber je nach Situation Kompromisse erforderlich und die Anfälligkeit für Reparaturen steigt im Vergleich zu einem neuen Traktor an.

Motorleistung und Service

Beim Ankauf ist auf jeden Fall die richtige Motorisierung interessant. Einen zu stark motorisierten Traktor zu kaufen, nur weil dieser günstiger als Gebrauchtfahrzeug verfügbar ist, wirkt sich beim Verbrauch von Kraftstoff negativ aus. Eine zu geringe Auslastung des Motors führt auch dazu, dass der Motor nicht in seinem optimalen Bereich arbeitet.

Der Motor als Antrieb des Fahrzeugs zählt zu den wesentlichsten Bauteilen. Tritt dort ein Schaden auf, wird es oftmals teuer. Eine Sichtkontrolle beim Kauf umfasst nicht nur die Suche nach sichtbaren Stellen für einen Ölaustritt am Motor. Dazu gehört auch den Kühlerbereich auf beschädigte Lamellen zu überprüfen und die Kontrolle der Filter. Auffällige Geräusche und ein hoher Ausstoß von Rauch, besonders in der Phase der Beschleunigung oder unter hoher Belastung, sollten eher nicht auftreten.

Das richtige Getriebe

Wird ein Traktor nur für die Verwendung eines Mischwagens gebraucht, reicht ein normales synchronisiertes Schaltgetriebe vollkommen aus. Werden Spezialtätigkeiten erledigt, die eine feine Abstufung der Geschwindigkeit bedingen, ist ein stufenlos verzweigtes Getriebe die richtige Wahl.

Das Getriebe sollte einfach zu schalten sein und der Hebel für die Gänge nur wenig Spielraum in der Kulisse aufweisen. Treten bei einer Probefahrt Geräusche beim Wechsel des Gangs auf, kann das auf Schäden am Getriebe, in erster Linie bei den Synchronisierungsringen hindeuten. Die Kupplung kann man mittels Anfahren in einer mittleren Gangstufe überprüfen. Schleift die Kupplung beim Einkuppeln, ist die Lebensdauer der Kupplung wahrscheinlich vorüber.

Abrieb der Reifen

Im Bereich der Reifen entscheidet das restliche Profil. Sind alle Reifen zur Gänze abgefahren, muss man bei größeren

Dimensionen mit einigen tausend Euro für die Neubereifung rechnen. Auch Punkte wie die Spurweite für die Fahrt in einer Reihenkultur sollten besprochen werden. Ist das Fahrzeug mit Verstellfelgen ausgestattet, ist eine Änderung der Spurweite mit nur wenig Aufwand möglich.

Eine optische Kontrolle von Außen- und Innenseiten zeigt mögliche Verletzungen des Reifens. Weist die Bereifung eine ungleiche Abnutzung auf, ist eine Prüfung der Spur zu empfehlen.

Genügend Hubkräfte

Die Hubkräfte im Dreipunkt (eine hydraulische Vorrichtung, um Arbeitsgeräte anzukuppeln) sollten genügen, um sämtliche Geräte zu heben. Ein Drei-Schar-Pflug mit einem Gewicht von 900 bis 1.300 kg benötigt eine Hubkraft von etwa 1.800 bis 2.400 daN.

Betriebsstunden

Bei einem gebrauchten Fahrzeug stellt sich die Frage, wie oft er benutzt werden soll. Kommt es lediglich zu gelegentlichen Fahrten, kann auch ein Fahrzeug mit vielen Betriebsstunden in Frage kommen.

Soll das Fahrzeug aber sehr viele Betriebsstunden eingesetzt werden, empfiehlt es sich nach einem Traktor mit wenigen Betriebsstunden, zum Beispiel einem gut erhaltenen Vorführmodell Ausschau zu halten.

Ersatzteile und Wartung

Handelt es sich um ein verbreitetes Modell, dürften keine Probleme im Bereich der Versorgung mit Ersatzteilen auftreten.

Bei ungewöhnlichen Modellen, bei denen unter Umständen der Hersteller die Produktion bereits eingestellt hat, ist es empfohlen sich die Verfügbarkeit von Ersatz- und Verschleißkomponenten im Vorhinein abzuklären.