„Stark durch Austausch“

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Die Verlagerung in den virtuellen Raum ist für zahlreiche Bürgerinnen und Bürger seit Monaten die Realität sowohl im Privaten, als auch in ihrem Arbeitsumfeld.



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Berufliche und soziale Kontakte haben sich in den zurückliegenden Monaten für Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland in Web-Konferenzen verlagert. Für erwerbslose Menschen steht diese Option in der Regel in deutlich geringerem Ausmaß zu Verfügung, da ihnen die Infrastruktur einer festen Beschäftigung fehlt. Gerade für Alleinstehende, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch II (SGB II) beziehen, kann  der Lockdown den weitreichenden Verlust persönlicher Begegnungen bedeuten. Schlimmstenfalls könnten bei sensiblen Menschen Gefahren wie Vereinsamung, Depression oder Suchtverhalten zu den potentiell gravierenden Folgen zählen.

Um dieser Gefahr auch präventiv entgegen zu wirken, ermöglicht das Kommunale Center für Arbeit (KCA) seinen Klientinnen und Klienten ab März 2021 unter dem Stichwort „Stark durch Austausch“ ein virtuelles Gesprächsangebot. Dieses Format entstand in der Zusammenarbeit zwischen dem KCA-Jobcenter und der Hessischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung (HAGE e.V.) im Projekt „Verzahnung von Arbeits- und Gesundheitsförderung in der kommunalen Lebenswelt“. SGB-II-Leistungsbeziehende erhalten die Chance, sich online in einem digitalen Raum zu festen Terminen zu treffen und sich über ihre Sorgen, Herausforderungen und sonstigen Themen auszutauschen. Wesentliches Element: Zu jeder Zeit ist ein geschulter Moderator zugegen, der die Diskussion stimuliert und lenkt, über einen angemessenen Umgang wacht und vor allem auch weitergehende Hilfsangebote unterbreitet, wo dies erforderlich ist. Die Teilnahme ist mit jedem Internet-fähigen Endgerät möglich, welches eine Kamera, Lautsprecher und ein Mikrofon aufweist – also in der Regel alle gängigen Smartphones, Tablets, Laptops und ähnliches.

„Es war uns wichtig, die technischen und formalen Zugangsvoraussetzungen einfach zu gestalten, damit möglichst viele Leistungsbeziehende profitieren können“, erläutert Beate Langhammer, Vorstandsvorsitzende des KCA-Jobcenters. Man wolle zum einen noch während der akut anhaltenden Krise ein geeignetes Angebot unterbreiten. Zum anderen gelte es, präventiv zu agieren, um die psychische Gesundheit und das individuelle Wohlbefinden zu stärken. Interessierte Klientinnen und Klienten des KCA wenden sich einfach an ihren Fallmanager oder ihre Fallmanagerin, wenn sie an „Stark durch Austausch“ teilnehmen möchten.

„Ein virtuelles Gespräch ersetzt natürlich keine persönliche Begegnung“, stellt Susanne Simmler, Vorsitzende des KCA-Verwaltungsrates klar. Aber es sei unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen ein pragmatischer Ansatz. „Wir wollen auch in der Corona-Krise keinen Menschen alleine lassen!“

Aktueller Überblick

Die Quote der Arbeitslosen nach dem SGB II ist im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen auf 3,1 Prozent. Das entspricht im Februar 2021 exakt 7.139 Arbeitslosen im MKK. Die Anzahl der Leistungsbezieher nach dem SGB II betrug in diesem Zeitraum 25.118 Personen. Es gelang dem Jobcenter im Februar 208 Arbeitsuchende in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Zahl der Neuanträge lag bei 761. Im gleichen Zeitfenster nahmen 859 Klientinnen und Klienten des KCA-Jobcenters an einer Maßnahme der aktiven Arbeitsförderung teil. Die Bandbreite dieser Maßnahmen ist sehr weit und reicht von niedrigschwelligen Angeboten bis hin zu arbeitsmarktnahen Qualifizierungen.


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