VORSPRUNG ### Nachrichten aus der Region Main-Kinzig ### 
Das gute alte Schach erlebt dank des Netflix-Hits "Das Damengambit" eine unglaubliche Renaissance unter Menschen aller Bevölkerungsschichten weltweit.
Grenzübergreifend legen Jung und Alt ihre PlayStation- und Xbox-Controller weg und greifen stattdessen zu Bauern, Läufern, Türmen, Damen und Königen. Das Damengambit hat dem Schach in deutschlandweit und darüber hinaus einen enormen Auftrieb gegeben. Durch die Serienproduktion konnte das Brettspiel sein altmodisches Image ablegen. Das Damengambit mit Ana Taylor-Joy in der unverkennbaren Hauptrolle handelt von einem verwaisten Schach-Wunderkind. Millionen von Menschen auf der ganzen Welt wenden sich dem Online-Schach zu, nachdem die Mini-Serie auf Netflix veröffentlicht wurde. Wer weiß, vielleicht wird Schach nachhaltig den Zeitgeist beeinflussen und man kann sogar auf den Ausgang internationaler Duelle bei Betinia Sportwetten wetten.
Die Netflix-Originalserie, welche bereits letzten Jahres veröffentlicht wurde, dokumentiert das Streben der Waise Beth Harmon, die größte Schachspielerin der Welt zu werden. Ihre Geschichte beginnt in einem Waisenhaus, dort wird sie mit Beruhigungsmitteln ruhig gestellt, woraus sich bald eine Drogenabhängigkeit entwickelt. Beth entdeckt aber auch ein verborgenes Talent, während sie vom Hausmeister des Waisenhauses das Schachspielen lernt. Mit der Zeit muss sie ihre Sucht bewältigen und gleichzeitig ihren Traum verfolgen, Schachgroßmeisterin zu werden. Auch wenn es sich bei „Das Damengambit“ um eine fiktive Geschichte handelt, wurde diese durchgehend realistisch und nachvollziehbar umgesetzt.
Viele Menschen fühlten sich durch die Serie inspiriert, die Suchanfragen nach Schach-Sets auf eBay haben sich nach der Veröffentlichung der Serie fast verdreifacht. Dennoch suchen die meisten Schachfreunde ihren Schach-Kick in Online-Matches. Sowohl https://www.chess.com/ als auch die dazugehörige App (iOS und Android) „Chess“ haben ungeheuer an Popularität gewonnen. Schon am Tag der Veröffentlichung von „Das Damengambit“ stellte die Website einen neuen Rekord für neue Mitglieder an einem einzigen Tag auf, wurde auf chess.com berichtet. Obwohl ein Teil dieser gigantischen Popularität auch der Pandemie zugeschrieben werden kann, hatte „The Queen‘s Gambit“ (so der Titel im englischen Original) einen „unbestreitbaren“ Effekt auf das Wachstum und die Rückkehr von Schach.
Online-Schach wird nicht nur von Neueinsteigern gespielt. Wöchentlich spielt der Schachgroßmeister Daniel Naroditsky aus Kalifornien von seinem Handy aus um den „Titled Tuesday“, ein großes Online-Turnier mit Unsummen an Preisgeldern. Situationen wie diese sind in der Schachwelt kein Einzelfall, zahlreiche Spitzenspieler und Meister spielen regelmäßig von ihrem Smartphone aus, während sie zu und von Turnieren reisen. Online-Schach ist in dieser Hinsicht einzigartig.
Laut dem internationalen Schachverband (FIDE) wurden auf mittlerweile über 1 Milliarde Smartphones verschiedene Arten von Schach-Apps heruntergeladen. Tagtäglich werden weltweit rund 17 Millionen Partien Online-Schach gespielt – vor der dem Ausbruch Pandemie waren es im Schnitt 11 Millionen. Für einige der neuen Schachspieler wird Schach mit großer Wahrscheinlichkeit ein neuer Lebensbegleiter.
Schach ist allseits bekannt als gesund und förderlich für Geist und Seele. Dessen philosophische Ansätze fördern kritisches und analytisches Denken. Zusätzlich steigern sich Fähigkeiten wie Kreativität, Mustererkennung, Zeitmanagement, Disziplin und Geduld.
Medien und Internet hatten uns über die Jahre zahlreiche „Trends“ beschert, welche kollektiv nicht immer sonderlich positiv aufgenommen wurde. Am anhaltenden Schach-Fieber hingegen gibt es nicht zu kritisieren, dieser kann auf ganzer Linie begrüßt willkommen geheißen werden.
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