UKW-Empfang: Da gibt es keinen Reformbedarf

Vogler
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In den jüngsten Turbulenzen der GroKo Verhandlungen stand auch ein weiteres Mal das Thema "UKW-Abschaltung" auf dem Programm.



Der beliebte UKW-Empfang sollte ja nach den Plänen der Bundesregierung schon länger beendet werden und durch "DAB" - das steht für Digital Audio Broadcasting - ersetzt werden. Glücklicherweise haben die Rundfunknutzer genau diesem Projekt stets die kalte Schulter gezeigt. Nur ganz wenige Empfangsgeräte wurden bislang buchstäblich "in den Markt gedrückt".

Das ist auch kein Wunder. Gerade im ländlichen Raum sind die Empfangsmöglichkeiten außerordentlich bescheiden, während das klassische Analogradio hier ausgezeichnete Möglichkeiten bietet, damit jeder Rundfunkteilnehmer das Passende findet. Und dies überdies in ausgezeichneter Qualität!

Stellt sich also die klassische Frage, die schon die alten Römer stellten, wenn Veränderungen in Rede standen: Cui bono? (Wem zum Vorteil?) Da sind in erster Linie die Anbieter von Geräten zu nennen. Der klassische Radiomarkt ist gesättigt. Nur mit veränderter Technik lässt sich nochmals gutes Geld verdienen. Weiterhin sollte man wissen, dass es keinen einzigen bundesdeutschen Hersteller dieser DAB-Empfänger gibt. Die aktuellen DAB-Empfänger werden alle in Fernost gefertigt.

Es lohnt sich auch ein Blick in die Geschichte der UKW-Technik in Deutschland. Nach dem verlorenen Krieg wurden den Deutschen nach 1945 vergleichsweise wenige und überdies überlastetet Frequenzen im Bereich Mittel- und Langwelle zugewiesen. Dies eröffnete damals den vielen deutschen Radioanbietern mit UKW eine neue, zukunftsweisende Technik zu erschließen.

Heute ist die Rundfunkabdeckung mit UKW in Deutschland ausgezeichnet. Dabei überzeugen nicht nur die Empfangschancen. Die Übertragungsqualität - fast durchweg in Stereo - ist brillant. Und ein Weiteres kommt hinzu: In Notsituationen lassen sich Informationen schnell und sicher verbreiten, weil diese Radiowellen analog arbeiten und kein Betriebssystem zur Informationsaufbereitung erforderlich ist.

Reformbedarf gibt es in Deutschland zuhauf. Ob UKW-Radio das vorrangige Projekt für Reformeifer ist, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (66) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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