Elektrofahrzeuge im Winter: Ingenieure sind gefordert

Vogler
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In den vergangenen Tagen hatte strenges Winterwetter unsere Breiten fest im Griff.



Die Nachttemperaturen sanken in den Keller und zeigten bisweilen zweistellige Minuswerte. Und selbst tagsüber gab es oft Frost und die Quecksilbersäule verfehlte deutlich den Plusbereich.

Nicht wenige Autofahrer hatten in den kalten Morgenstunden Mühe, den fahrbaren Untersatz zum Laufen zu bringen. Manch eine Batterie - insbesondere Exemplare mit einigen Leistungsjahren auf dem Buckel - verweigerten den Dienst. Wenn der Motor dann erst einmal lief, sorgte er auch für wohlige Temperaturen im Fahrgastraum. Und wer über eine Sitzheizung verfügt, konnte dann Hinterteil und Rücken angenehme Wärme zuführen.

Ganz anders verliefen die Wintertage bei den Elektroautos. Morgens, wenn die Akkus noch frisch geladen sind, setzt sich das Gefährt in der Regel problemlos in Bewegung. Dass kalte Wintertage auch und gerade bei dieser so viel gelobten Technik ihren Tribut fordern, davon können die Besitzer ein Liedchen singen.

Akkus - egal, welcher Bauart - reagieren höchst sensibel auf tiefe Temperaturen. Wie hoch der Energieverlust ist, das hängt von den Materialien ab, aus denen der Akku besteht. So jedenfalls Andreas Richter, Experte für Elektromobilität bei Dekra. Bei einem getesteten Akkus waren nur noch 77 Prozent der ursprünglichen Kapazität da. Verantwortlich für den Energieschwund ist vor allem das Verhalten des Elektrolyts, einer dickflüssigen Substanz in den einzelnen Zellen der Lithium-Ionen-Akkus. Ist es zu kalt, haben die Ionen auf ihrem Weg vom ­Minus- zum Pluspol Schwierigkeiten, das Elektrolyt zu durchdringen, weil es immer zähflüssiger wird.

Betroffen von diesem Effekt waren auch die elektrischen Zustellfahrzeuge der Post. Besonders in den Nachmittagsstunden verweigerten E-Autos ihren Dienst. Der Grund: Zum Einen war bei den Fahrten ein höherer Energieeinsatz erforderlich und gleichzeitig sank temperaturbedingt die Kapazität. Hier sind die Ingenieure noch gefordert, um auch in der dunklen, kalten Jahreszeit einen zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (66) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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