Wächtersbacher Messe: Einige Sorgenfalten

Vogler
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Die Wächtersbacher Messe 2018 ist vorbei. Die Vorbereitungen für 2019 haben bereits begonnen, der Termin steht und wird in dem wichtigen Marketinginstrument, dem AUMA-Kalender, bereits beworben.



Das ist gut und richtig, denn Messen sind keine Eintagsfliegen. Es bedarf vielmehr sorgfältiger Planung und Pflege, um ein gutes Konzept für Aussteller und Besucher zu entwickeln.

Diese beiden wichtigen Zielgruppen dürften den Wächtersbacher Messemanagern einige Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Sowohl bei den Besuchern, als auch bei den Ausstellern, befinden die Zahlen im Sinkflug. Die Messestatistik des Ausstellungs- und Messeausschusses der Deutschen Wirtschaft (AUMA) weist es aus: Seit 2015 ging die Zahl der Aussteller von 357 (2015) über 315 (2016) und 365 (2017) auf 315 im laufenden Jahr zurück. Auch die Besucherzahlen von mehr als 60.000 Gästen wurden laut AUMA seitdem nicht wieder erreicht. Besonders aber hat sich laut AUMA-Angaben die Ausstellungsfläche von 27.100 m2 (2015) im laufenden Jahr mit rund 22.000 m2 deutlich vermindert.

Jedermann ist natürlich klar: Das Messegeschäft ist stetigen Schwankungen unterworfen. Magere und fettere Jahre lösen einander ab. Bedenklich stimmt jedoch, dass in Anbetracht einer guten Konjunktur im Allgemeinen und einer positiven Wirtschaftslage der Region im Besonderen die Tendenz seit mindestens drei Jahren nicht wirklich zukunftsweisendes Wachstum aufweist. Die Zahlen lassen keine wirkliche Trendwende hin zu stabilen oder besser noch steigenden Besuch- und Ausstellerzahlen erkennen.

Möglicherweise ist diese Entwicklung dem demografischen Wandel und überdies der Tatsache geschuldet, dass Verbraucher sich heute verstärkt im Internet informieren, um ihre Einkaufsentscheidungen vorzubereiten. Dabei bietet gerade eine Messe ein hervorragendes Forum, um Information, Beratung, und Einkauf als Erlebnis der besonderen Art wahrzunehmen. Es ist der direkte Kontakt zu den Menschen, der Messen von alters her auszeichnete. Handel und Wandel, das war zu allen Zeiten ein Fixpunkt im Jahresablauf. Darauf freute man sich. Das war immer ein willkommener Pflichttermin, um neue Geschäftsbeziehungen anzubahnen und bestehende Kontakte zu pflegen.

Nicht allein unter diesen Gesichtspunkten wäre es den Wächtersbacher Messemachern zu wünschen, dass sich bereits im kommenden Jahr wieder ein positiver Kurs einstellt.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (67) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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