Am Ausbau der Kinzigtalbahn geht kein Weg vorbei

Vogler
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Die Bahn ist immer für eine Schlagzeile gut: Preiserhöhung bei Fahrkarten, Verspätungen, überfüllte Züge und vieles andere mehr. Aktuell stehen die Planungen für eine neue Schienentrasse im Kinzigtal im medialen Kreuzfeuer. Egal welche Variante letztendlich realisiert werden wird, bei den Anliegern wird sie keinen Freudentaumel auslösen.



Ein Blick in die Gründerzeit der Eisenbahn macht dabei deutlich, dass sich Bahningenieure bereits im 19. Jahrhundert mit Grundbesitzern auseinander setzen mussten. Den Schienenstrang wollte keiner haben. Dabei wurde sogar schon damals gesundheitliche Gründe ins Feld geführt: Es gab sogar Stimmen von damals studierten Menschen, die vor den Gefahren für das menschliche Gehirn warnten, wenn es Geschwindigkeiten von mehr als 40 Stundenkilometern ausgesetzt werde.

Heute brausen ICE-Züge mit deutlich mehr als 200 km/h durch das Land. Das geht allerdings nur auf Trassen, die für einen Hochgeschwindigkeitsbetrieb ausgelegt sind. Die Kinzigtalbahn zählt nicht dazu. Gebaut vor mehr als 150 Jahren, ist diese Strecke zwar ICE tauglich, ein Kompliment an die Ingenieure, die seinerzeit eine solche zukunftsweisende, hervorragende Leistung vollbracht haben.

Ein Weiteres kommt hinzu: Die Zugfolge war seinerzeit bei weitem nicht so dicht wie heute. Reisen mit der Eisenbahn war vor 100 Jahre und früher eine Besonderheit, ein Luxus. Berufspendler nach Hanau und Frankfurt gab es zwar auch damals schon, aber im weit geringeren Umfang als heute. Die Zahl der Güterzüge war überschaubar. Heute verkehren ICE-Züge, Regional-Express und selbst Nahverkehrszüge im Stundentakt, im Berufsverkehr noch öfter. Damit sind die Gleise mehr als ausgelastet. Im Berufsverkehr sind ärgerliche Verspätungen allein aus diesem Grunde kein Wunder. Fast ein Wunder ist es hingegen, dass auf dem 150 Jahre alten Schienenweg so viele Züge das Kinzigtal passieren.

Es wird also kein Weg daran vorbei gehen, die Schienen-Kapazität auszuweiten. Es stellt sich also weniger die Frage "ob" ein Neubau erfolgt, sondern vielmehr "wie" und "wann".

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (67) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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