Medizinische Versorgung "auf Kante genäht"

Vogler
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Jetzt steht sie wieder vor der Tür: Die Zeit, in der Husten, Erkältung und Grippe zur Höchstform auflaufen.



Wenn nur die Nase läuft und sich keine erhöhte Köpertemperatur einstellt, dann helfen sicherlich bewährte Hausmittel, wie Pfefferminztee und eine wohlgefüllte Packung mit Papiertaschentüchern.

Eine gänzlich andere Situation entsteht bei Fieberanfällen, schmerzhaftem Husten und allen weiteren unangenehmen Begleiterscheinungen von Erkältungskrankheiten. Dann ist der Besuch des Hausarztes meist unvermeidlich. Gerade in den kleineren Landgemeinden kommen dann Ärzte an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit und Möglichkeiten. Hier offenbart sich immer deutlicher, dass die medizinische Versorgung im ländlichen Raum "auf Kante genäht ist".

Jetzt kommen gleich mehrere Faktoren zusammen. Zum einen nimmt die Zahl der ländlichen Arztpraxen weiter ab. Auf der anderen Seite sorgt der demografische Wandel für einen Anstieg älter gewordener Menschen. Auf Grund ihres Alters müssen sie einen Arzt öfter in Anspruch, als jüngere Leute.

Auf der anderen Seite gibt es in größeren Städten gemessen an der Einwohnerzahl vergleichsweise deutlich mehr Doktoren. Das betrifft keineswegs allein Fachärzte. Auch bei den sogenannten "Allgemeinmedizinern" sieht dieses Verhältnis dort fühlbar besser aus. Hier ist die Kassenärztliche Vereinigung (KV) gefordert. Natürlich kann diese Organisation keine Ärzte auf das Land "zaubern". Der Mangel ist da und wird bestenfalls langfristig vermindert werden können.

Aber die KV kann insofern regulierend eingreifen, indem sie die Zulassungen für kassenärztliche Praxen in Großstädten reduziert und im ländlichen Raum erweitert. Das wird sicherlich einigen Medizinern nicht besonders gut gefallen. In Großstädten ist gerade für Ärzte die Lebensqualität allein dadurch höher, weil die persönlichen Bindungen zwischen Mediziner und Patient deutlich geringer sind, als in dörflichen Strukturen, wo jeder jeden recht gut kennt. Das sollte die KV aber nicht von mutigen Entscheidungen zu Gunsten des ländlichen Raumes abhalten.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (68) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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