Plastikplakate haben sich durchgesetzt

Vogler
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Die hessische Wahlschlacht ist geschlagen. Am Sonntagabend wird es freudige oder lange Gesichter geben, je nach Standort und der eigenen politischen Grundeinstellung.



Vorausgegangen war - wie bei jeder Wahl - ein hoher Werbeaufwand. Sichtbar gemacht durch endlose Plakatreihen entlang von stärker frequentierten Straßen. Für die Bewerber eine Hoffnung, dass dies für sie einen besonderen Aufmerksamkeitsgrad bringt. Doch die Werbewirksamkeit der Plakatierungsaktionen steht hier und heute nicht zur Diskussion.

In den vergangenen Tagen berichteten nahezu alle Medien über den sprunghaft gestiegenen Verbrauch von Plastikerzeugnissen. Angefangen von Geschirr aus Kunststoff bis hin zu den Wattestäbchen für die Reinigung von Ohren und anderen Körperteilen war da die Rede. Und es wurde die Frage gestellt, ob das alles so sein muss. Viele dieser Plastikerzeugnisse würden schließlich übermäßig die Umwelt belasten und noch schlimmer, sich in die Nahrungskette einschleichen.

Was hat das mit Wahlplakaten zu tun? Bei genauem Hinsehen wird klar, die meisten Parteien, allen voran haben sich die sogenannten "Volksparteien" schon lange von dem mühseligen Geschäft des "Plakateklebens" verabschiedet. Heute werden fertig bedruckte Aushänge aus Kunststoff verwendet. Fertig bedruckt können diese Werbeträger direkt an Laternenmasten und anderen geeigneten Standorten montiert werden. Mit Kabelbindern aus Plastik natürlich, ohne schwere Ständer herbeischleppen zu müssen. Das macht das Leben der Aufsteller leichter, ist bequemer und bietet eine solide Haltbarkeit. Vielleicht ist diese neue Technik auch der Grund, dass es, gemessen an früheren Jahren, viel mehr Werbeanschläge gibt.

Natürlich werden ab Montag nach der Wahl diese Plakate wieder eingesammelt und - das bleibt zu hoffen - einem geordneten Recycling zugeführt. Die Zeiten, in denen Wahlhelfer Plakate mühselig mit Tapetenkleister eingestrichen und dann auf Holzgestelle geklebt habe, sind endgültig vorbei. Selbst ökologische Parteien, wie ÖDP und Windkraftgegner, die ausdrücklich zum Schutz der Umwelt in ihren Wahlbotschaften aufrufen, haben sich Plastikplakate durchgesetzt. Umweltbewusstes Verhalten, da gibt es offensichtlich noch Unterschiede bei der Propaganda und beim alltäglichen Verhalten ihrer Bewerber für politische Mandate.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (68) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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