Die Rache des Analogen

Vogler
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Digitale Medien und alles rund um Bits und Bytes begleiten uns überall. Die Computer daheim und natürlich am Arbeitsplatz sind sichtbares Beispiel.



Nahezu alle Vorgänge des täglichen Lebens werden immer stärker von dem System der Nullen und Einsen geprägt, die in endlosen Zahlenketten alles speichern, verarbeiten, verändern und - bei entsprechender Einwirkung - auch manipulieren können.

Bereits vor einigen Jahrzehnten hat die Digitalisierung in der Musikbranche Einzug gehalten. Die schwarzen Vinyl-Schallplatten waren der Inbegriff des ewig Gestrigen, eine alten, nicht mehr zeitgemäßen Produktes. Und alle Auguren waren sich damals einig: Diese Form für den häuslichen Musikgenuss ist antiquiert und technisch alles andere als wohlklingend. Die CD wurde als Non-Plus-Ultra gepriesen, denn nur mit den neuen silbernen Scheiben und der passenden Digitaltechnik sei wirklich reiner Klang möglich.

Aktuell ist hingegen zu beobachten, dass immer mehr Musikfreunde sich aufs Analoge zurückbesinnen. Die einst belächelten Vinyl-Scheiben feiern nebst Schallplattenspielern und analogen Röhrenverstärkern fröhliche Urstände. Jeder gut sortierte Musikladen hat zwischenzeitlich wieder eine "Schallplattenecke", die zunehmend größer zu werden scheint. Außerdem gibt es im Internet zahlreiche Börsen, die Raritäten, Erstpressungen, bekannte und weniger bekannte Interpreten zu oft beachtlichen Preisen feil bieten.

Richtig teuer wird es für den Vinyl-Fan, falls ein neuer Plattenspieler fällig wird. Folgt man den Berichten in der einschlägigen Fachpresse, sind für Preise ab rund 800 Euro Produkte der Mittelklasse erhältlich - nach oben gibt nahezu keine Grenzen für den guten Ton und guten Geschmack.

Was macht diese neue Begeisterung für eine eigentlich tot gesagte Technik aus? Mit Blick auf den Hörgenuss können Schallplatten in der Tat in der Wiedergabe von Obertönen etwas besser sein als die CD - entsprechende Geräte für Widergabe und ein gutes Gehör vorausgesetzt. Allerdings kommt etwas Wesentlichen hinzu: Der subjektive Höreindruck wird bei Vinyl in Kombination mit Röhrenverstärkern von sehr vielen Menschen als angenehmer empfunden. Mit anderen Worten: Eine späte Rache des Analogen über eine immer stärker digitalisierte Welt.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (68) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter sein journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Bien-Zenker GmbH und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Der aktiven Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


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