Polizeibeamten nachhaltig den Rücken stärken

Vogler
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Der Terroranschlag von Hanau ist das jüngste traurige Beispiel für eine Verwahrlosung der besondere Art: Es fehlt am Respekt gegenüber Menschen!



Es fehlt an dem Gefühl gegenüber dem angerichteten Leid. Das Mitgefühl gegenüber den Opfern ist richtig und wird von vielen geteilt. Besondere Aufmerksamkeit erfordert aber die Arbeit der Polizei sowie der Hilfs- und Rettungsdienste. Diese Personengruppe ist mit dem Schrecken so hautnah konfrontiert, wie kaum andere.

Insbesondere die Polizei steht dabei im Focus. Die Beamten befinden sich in einer besonders heiklen Situation. Wie kaum eine zweite Gruppe von Repräsentanten werden sie einerseits gefordert, den Schutz und die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten, andererseits sehen sich die Beamten bei vielen Einsätzen mit Gewalt, Schmähungen, ja auch Hass konfrontiert. Dessen ungeachtet wird bei ihren Ermittlungen besondere Neutralität, Akribie, und viel Fingerspitzengefühl gefordert.

Es ist an der Zeit, allen Polizeibeamten – egal, an welcher Stelle sie ihren Dienst versehen – nachhaltig den Rücken zu stärken. Hier bleibt aber vieles zu wünschen übrig. Auch im Fall Hanau wird jetzt hinterfragt, warum „es solange gedauert habe“, und der Schütze ungehindert durch die Stadt fahren konnte. Diesen Vorwurf hat die Polizei wirklich nicht verdient.

Erinnert sei auch an viele Protestaktionen, die zunächst friedlich begannen und in deren Verlauf es zu Gewaltexzessen gekommen ist. Im Nachgang ging es – vornehmlich auch in den öffentlich-rechtlichen Medien, zuvörderst um vermeintliches oder tatsächliches Fehlverhalten der Beamten. Ursache und Wirkung wurden in der medialen Wahrnehmung nicht ausreichend dargestellt, so dass eher „die Polizei“ als „die Bösen“ wahrgenommen wurden. Vermummten Demonstranten ist es demgegenüber teilweise gelungen, in eine Opferrolle zu schlüpfen.

Aktuell steht die Polizei vor der Aufgabe, Terroranschläge zu verhindern. Dies werden die Sicherheitskräfte nur dann erfolgreich bewerkstelligen können, wenn ihnen modernste elektronische Hilfsmittel an die Hand gegeben werden. Gerade die rechtsextreme Szene ist in der digitalen Welt bestens zuhause. Wenn Datenschutz und Justiz jetzt die Ermittler erneut ausbremsen, werden Erfolge in Sachen Terrorbekämpfung schwer oder gar unmöglich.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (69) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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