Post hat für das E-Auto den Stecker gezogen

Vogler
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Die Nachricht wurde von der Post beinahe beiläufig bei einer Pressekonferenz bekannt gegeben: Die elektrischen Fahrzeuge im Zustelldienst haben keine Zukunft.



Was vor noch nicht allzu langer Zeit als ein großer Durchbruch in den Medien hoch gejubelt wurde, hat den Betreibern nicht allein hohe finanzielle Verluste beschert. Das Elektroauto der Post stellte sich auch als nicht gerade alltagstauglich heraus. Nur zur Erinnerung: Für die Zustellung von Paketen, Päckchen und Briefsendungen schien der elektrische Antriebe geradezu ideal. Da während der Nachtstunden keine Zustellung erfolgt, stand ausreichend Zeit zur Verfügung, um den Stromspeichern die „volle Ladung“ zu verpassen. Da die Zusteller ausschließlich kurze Strecken befahren, schien auch mit Blick auf die Laufzeit der Akkus sich alles im „grünen Bereich“ zu befinden.

In Betrieb gingen die ersten gelben E-Autos der Post im Jahr 2014 und im Spätsommer vergangenen Jahres wurde stolz das 10.000ste Autos mit Elektromotor. Für den „Kraftstoff“ sorgten insgesamt 13.500 Ladesäulen. Doch die Probleme gab es nicht nur mit der Technik. Von den 10.000 Fahrzeuge. brannten im vergangenen Jahr drei Auto komplett aus. Ursache war in allen Fällen ein Fabrikationsfehler bei den Akkumulatoren. Natürlich können auch Diesel- und Benziner brennen. Das Problem liegt aber bei der Brandbekämpfung. Hat der Lithium-Ionen-Stromspeicher erst einmal Feuer gefangen, ist ein Ablöschen nahezu unmöglich, es sei denn, man hat ein geeignetes Tauchbecken, um das gesamte Fahrzeug unter Wasser zu setzen.

Überdies stand das Projekt auch unter kaufmännischen Gesichtspunkten unter keinem guten Stern. Die vergleichsweise geringen Stückzahlen gestalten die Produktion kostenintensiv und damit unrentabel. Die Produktion soll daher noch im laufenden Jahr 2020 an den Standorten Aachen und Düren eingestellt werden. Alles in Allem wird die Post dieses E-Experiment mehrere 100 Millionen Euro kosten.

Damit wird auch klar, warum vor wenigen Wochen das Briefporto deutlich erhöht wurde. In Anbetracht der Kosten für den Betrieb der sogenannten „Streetscooter“ sind weitere Steigerungen bei den Postgebühren wohl unausweichlich...

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (69) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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