Nichts wird mehr so sein, wie es war

Vogler
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Im lokalen Einzelhandel wird in Zukunft nichts mehr so sein, wie es bisher war.



Nein, nicht das Coronavirus wird Einzelhandelsgeschäfte und deren Mitarbeiter dahinraffen. Was wirklich einschneidende Veränderungen bewirkt, das sind zu einen die wirtschaftlichen Folgen und – das ist wirklich schlimm – ein verändertes Verbraucherverhalten. Erstmals wird der Lebensmitteleinzelhandel jetzt im nennenswerten Umfang Bestellungen per Telefon und Internet entgegennehmen und auch ausliefern.

An dieses – aus der jetzigen Not geborene Einkaufsverhalten – werden sich viele Kunden gewöhnen. Dabei werden sie zugleich feststellen, dass diese Möglichkeit Waren des täglichen Bedarfs zu beschaffen, wesentlich bequemer ist, als einmal pro Woche in den Supermarkt zu fahren und die nötigen Einkäufe zu erledigen. Das betrifft übrigens keineswegs allein ältere Klientel des Einzelhandels. Auch viele Berufstätige und Alleinerziehende werden diese Annehmlichkeiten zu schätzen lernen – sofern sie nicht schon jetzt diesen Weg gehen.

Es wird für den lokalen Einzelhandel ein schwerer Gang, durch das tiefe Tal der Corona-Krise zu gehen. Nicht alle werden gestärkt aus dieser Zeit hervorgehen. Gute Chancen haben wohl nur diejenigen, die bereits jetzt beim Einkauf nicht allein auf Warenangebot gesetzt haben, sondern den Einkauf zu einem „Erlebnis“ machen, dass einerseits der Bedarfsdeckung genügt und gleichzeitig sozial angenehme und nachhaltige Begegnungen ermöglicht.

Jede Krise birgt in sich die Chance, neue Wege zu gehen und einen großen Schritt in die Zukunft zu gehen. So gesehen ist Corona eine Herausforderung für uns alle. Corona macht jedem Einzelnen, angefangen von den Menschen in der Großstadt bis hin zum Einsiedler in entlegenen kleinen Dörfern deutlich, dass „Globalisierung“ kein Allheilmittel ist, um immer rationeller zu produzieren und per ausgefeilter Logistik alle Produkte in alle Teile der Welt zu liefern. Corona hat gezeigt, wie empfindlich diese Lieferketten sind und wie schnell sie unterbrochen werden können. Global denken ist gut, kann aber lokalen Handel und Wandel nicht ersetzen.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (69) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de