Globalisierung 2.0

Vogler
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Die Gegner der Globalisierung erzielen derzeit eine – wenn auch späte – Rechtfertigung ihrer seit Jahren vorgetragenen Argumente.



Der weltweite Austausch von Waren und Dienstleistungen, die Schaffung von weltweiten Lieferketten brachte zwar größeren Wohlstand in den sogenannten Schwellenländern, aber in noch stärkerem Maße profitierten global operierende Konzerne. Sie nutzen die Globalisierung dazu, um sich ihren fiskalischen Verpflichtungen so weit wie möglich zu entziehen.

Getrieben von globalen Wertschöpfungsketten entwickelte sich ein „Börsenkapitalismus“ mit dem Ziel, Gewinne mehr und mehr zu maximieren. Jetzt werden die Konzerne von den politischen Eliten zurückgetrieben. Das hat einen einfachen Grund: Steuervermeidung und die Umgehung von Umweltgesetze sind für keine Regierung dazu angetan, Wahlen zu gewinnen.

Immer mehr fällt den Staatsbürgern auf, dass sie als Konsumenten und Arbeitnehmer mit Globalisierungsauswirkungen konfrontiert werden, die alles andere als angenehm sind. Die Abhängigkeit von amerikanischen Hochtechnologien chinesischer Pharmazeutik hinterlässt auch im Exportland Deutschland einen faden Beigeschmack. Ein Update auf „Globalisierung 2.0“ muss also rasch kommen.

Globalisierung hat vor Ort oft auch eine kulturelle Überforderung mit sich gebracht. Gerade in den „globalisierten Ländern“ treten verstärkt Spaltungstendenzen auf. Dies bezieht sich nicht allein auf Menschen, die aus anderen Kulturkreis zu uns gekommen sind. Die sogenannte „großstädtischen Kultur“ verbunden mit der in den Metropolen bevorzugten multikulturellen Lebensweise hat derart Fahrt aufgenommen, dass viele Menschen in den Ballungsgebieten sich zurückgelassen fühlen. Hinzu kommt, dass nicht allein Deutschland die Mehrheit der Menschen In ländlichen Regionen wohnen und nicht nur dort haben sich Gefühle der Entwurzelung und der Überforderung breit gemacht.. „Die Lieblingsworte im mittleren Westen der USA aber auch in den ländlichen Regionen Deutschlands sind nicht Gender und Diversität, sondern Regionalität und Heimat. Man isst hier nicht Tofuburger mit Kichererbsenmus, sondern Nackensteak mit Pommes.“ Dieser Aussage des ehemaligen Ressortleiters beim SPIEGEL ist nicht hinzuzufügen.

Zum Autor

Im Jahre 1971 startete Hans-Jörg Vogler (69) als nebenberuflicher Vereinsberichterstatter seine journalistische Karriere und nach Stationen als Redaktionsleiter und Mitarbeiter mehrsprachiger, internationaler Kundenmagazine sowie als Autor von vier Büchern arbeitet der gelernte Redakteur bis heute in Biebergemünd als "Freier Autor" für namhafte Fachpublikationen. Seine enge Verbundenheit zu den lokalen Medien hat er dabei nie verloren: Als Redakteur betreut er gegenwärtig das Mitarbeitermagazin "WIR" der Oikos-Gruppe (Bien-Zenker und Hanse Haus) und leistet für mehrere Unternehmen in ganz Deutschland "Formulierungshilfe" für deren Öffentlichkeitsarbeit. Von 1977 bis 2011 gehörte Vogler - mit einer kurzen Unterbrechung - als CDU-Abgeordneter dem Main-Kinzig- Kreistag an. Partei und aktiver Politik hat er seit langem den Rücken gekehrt.


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