HSG Hanau: Sportliche Ziele und gesellschaftliche Verantwortung

Sport
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Handballer der HSG Hanau setzen voll auf die Jugendarbeit – daran hat auch Corona nichts geändert. Neben sportlichen Zielen hat der Verein darüber hinaus aber auch immer seine gesellschaftliche Verantwortung fest im Blick.



DemokratieHSDG1309_jk.jpg

So hat die HSG Hanau mit dem Bundesprogramm „Demokratie leben!“ ein in dieser Form in Deutschland bisher einmaliges Projekt gestartet. Darüber, sowie über viele weitere Themen, sprachen Vorsitzender Uwe Just, Trainer und Geschäftsführer Hannes Geist, Thomas Tamberg (Leiter Kommunikation, Sponsoring und Verantwortlicher des Vorstands für „Demokratie Leben“) sowie Jannik Ruppert (Spieler der 1. Mannschaft und Leiter des Demokratie-Projekts der HSG Hanau) mit der CDUBundestagsabgeordneten Dr. Katja Leikert.

Die HSG Hanau hat sich im Jahr 2009 aus den Handballabteilungen der beiden Stammvereine TS Steinheim und TV Kesselstadt gegründet. Heute spielt die 1. Mannschaft in der Dritten Liga und die 2. Mannschaft in der Oberliga Hessen und ist mit allen Jugendmannschaften in der jeweils höchsten Spielklasse vertreten. Philosophie der HSG ist es, junge Spieler im Verein selbst auszubilden und diese dann an die Senioren-Mannschaften heranzuführen.

Während der Corona-Pandemie hat der Verein große Anstrengungen unternommen, um mit den Kindern und Jugendlichen in Kontakt zu bleiben und die Motivation der Sportler weiter hochzuhalten. Durch Online-Trainingssessions und andere Aktionen wie z.B. einen digitalen Neujahrsempfang gelang dies sehr gut und es konnten nahezu alle Mitglieder im Verein gehalten werden.

Die A-Jugend durfte aufgrund der Einordnung als Spitzensport auch während des Lockdowns trainieren, musste sich für die Teilnahme an der Qualifikationsrunde zur A-Jugend Bundesliga aber in eine zweiwöchige „Bubble“ im Hotel begeben. In Kooperation mit den Schulen der Spieler wurde dies ermöglicht. Die Aufgaben wurden aus den Schulen abgeholt, die Spieler nahmen aus dem Hotel am Online-Unterricht teil und schreiben sogar zum Teil Klausuren. Der
Aufwand hat sich letztendlich gelohnt: Die A-Jugend konnte sich erneut für die A-Jugend Bundesliga qualifizieren.

Auch die 1. Mannschaft hat sich während der Corona-Pandemie nicht zurückgelehnt, sondern an der Aufstiegsrunde zur Zweiten Bundesliga teilgenommen. Der Aufstieg gelang zwar letztendlich nicht, der Verein ist dennoch mit dem Verlauf zufrieden. Die HSG konnte sich in Handballdeutschland präsentieren und hatte die Möglichkeit, Spiele unter Wettkampfbedingungen zu bestreiten. Die HSG Hanau versteht sich aber nicht nur als Zusammenschluss zur sportlichen Betätigung, sondern will vor allem Kindern und Jugendlichen wichtige Werte für ein friedliches Zusammenleben vermitteln.

So entstand nach den Anschlägen vom 19. Februar 2020 in Hanau nach reiflicher Überlegung die Idee, am Bundesprogramm „Demokratie leben!“ teilzunehmen. Das Projekt „Vorsicht Vorurteile - Demokratieförderung im Sport“ soll mit verschiedenen Workshops das demokratische und soziale Denken und Handeln der Teilnehmerinnen und Teilnehmer fördern, welche es dann als Multiplikatoren aus dem Verein in die Schulen, Familien und Freundeskreise tragen.

Die Workshops werden von Jannik Ruppert geleitet, der erfolgreich bei der HSG Hanau in der 1. Mannschaft spielt und in Darmstadt Soziale Arbeit studiert. In den Jugendmannschaften wird etwa spielerisch über Kinderrechte aufgeklärt und es werden Regeln für ein soziales Miteinander vermittelt. Partner der HSG Hanau ist dabei der Frankfurter Verein „Makista“, der sich seit über 20 Jahren für die Verwirklichung von Kinderrechten in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen einsetzt. Auch die Funktionäre und die Seniorenmannschaften werden in Workshops geschult und setzen sich dort beispielsweise mit dem Thema Alltagsrassismus auseinander. Außerdem plant die HSG Hanau zwei Werksstudenten einzustellen, die als „HSG Hanau Demokratie-Botschafter“ Handball AGs in Schulen anbieten sollen.

Darüber hinaus sind für Partner und Sponsoren besondere Veranstaltungen vorgesehen. Um das gesellschaftliche Engagement auch nach außen sichtbar zu machen, stellt die HSG den Platz auf dem Trikot, der eigentlich für den Hauptsponsor vorgesehen ist, kostenfrei zur Verfügung und wird in der nächsten Saison sowohl in der Dritten Liga als auch in der Oberliga mit dem „Demokratie leben!“ Logo auf der Brust auflaufen. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Alle Beteiligten hoffen aber, dass es danach fortgeführt werden kann.

Katja Leikert zeigte sich sehr beeindruckt vom großen gesellschaftlichen Engagement des Vereins. „Es ist nicht selbstverständlich, was sie alle gemeinsam auf die Beine stellen. Es ist oft von zivilgesellschaftlichem Engagement die Rede – die HSG Hanau zeigt, wie dieser Einsatz ganz konkret in der Praxis aussehen kann. Gerade der rassistische Anschlag vom 19. Februar 2020 hat tiefe Wunden in der Stadt hinterlassen. Mit Ihrem Engagement tragen sie dazu bei, dass diese Wunden ein stückweit heilen können, wenngleich der Schmerz immer bleiben wird und uns daran erinnert, dass eine so furchtbare Tat sich niemals wiederholen darf“, so die Bundestagsabgeordnete, die dem Verein auch in sportlicher Hinsicht alles Gute wünschte.

Foto (von links): Sören Winter (CDU Hanau), Pascal Reddig (CDU Hanau), Katja Leikert, Jannik Ruppert, Uwe Just, Thomas Tamberg und Hannes Geist.


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2