Bewerbung für Landesgartenschau 2027

Wetterau
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Die erste Bewerbung für eine interkommunale Landesgartenschau (LGS) in Hessen könnte aus der Region Oberhessen kommen.



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Einstimmig haben bereits die Kommunalparlamente der Städte Gedern und Ortenberg sowie der Gemeinde Hirzenhain in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen, beim Land ihr Interesse an einer interkommunalen Bewerbung für die Landesgartenschau 2027 einzureichen und eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. „Das ist eine besondere Chance für unsere Region und ich freue mich sehr, dass alle Mitgliedskommunen im Vorfeld ihr grundsätzliches Interesse hieran bekundet haben“, begrüßte die Vorsitzende des Verein Oberhessen Henrike Strauch die Teilnehmer im vollbesetzten Ortenberger Bürgerhaus. Nahezu alle Bürgermeister und Vorsitzende der regionalen Kommunalparlamente waren ebenso zugegen wie auch Referatsleiter Joachim Maltzahn vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Dem Votum war in der Sitzung eine Informationsveranstaltung des Vereins Oberhessen und der Wirtschaftsförderung Wetterau (wfg) vorausgegangen. Weitere Kommunen sollen in den nächsten Wochen folgen und die entsprechenden Beschlüsse den Parlamenten zur Abstimmung vorlegen. Erst kürzlich hatten die in dem Verein vertretenen Rathauschefs eine Machbarkeitsstudie befürwortet.

„Durch eine LGS rückt die Region nicht nur während Ausstellungszeit hessenweit in den öffentlichen Fokus. Die mitwirkenden Kommunen können auch danach dauerhaft von den bleibenden Aufwertungen erheblich profitieren,“ erläuterte wfg-Geschäftsführer Klaus Karger in seiner Anmoderation. Sein Kollege Bernd-Uwe Domes stellte „Strategie und Potenziale der Region im Kontext einer Landesgartenschau“ vor. „Innovativ - reduktiv - nachhaltig“ müsste eine LGS 2027 in Oberhessen sein. Innovativ, „weil ihre Bühne unsere Kulturlandschaft sein soll“. Reduktiv, „weil nichts künstlich inszeniert, sondern bestehende Ressourcen genutzt werden sollen“, nachhaltig, „weil eine Landesgartenschau ein Format ist, das es uns ermöglicht, die substantielle Qualität der Region offenzulegen. Mit ihr könnten wir einen Fingerabdruck als attraktiver Lebens-, Wirtschafts- und Naherholungsraum hinterlassen.“ Ein Leitprojekt könnte das Thema „neue vernetzte Mobilität“ sein, ein weiteres die Aufwertung der Flüsse, Bäche und Talauen als wertvolle ökologische Verbindungsachsen einer durch Talstrukturen geprägten Region. Davon könnten Städte und Dörfer profitieren.

Wiebke Neumann von der Fördergesellschaft Landesgartenschauen Hessen und Thüringen zeigte sich überzeugt, „dass die Zeit für eine interkommunale Bewerbung reif ist.“ 3,5 Millionen Euro stellt das Land für den Investitionshaushalt einer LGS bereit. Eine anerkannte LGS-Stadt oder eben erstmals eine Region, werde darüber hinaus bevorzugt bei der Vergabe von Mitteln aus den unterschiedlichsten Landesprogrammen etwa der Verkehrsinfrastrukturförderung oder dem städtebaulichen Denkmalschutz behandelt und könne dadurch Zuschüsse im zweistelligen Millionenbereich generieren. Eine LGS sei ein „Turbo für kommunale Entwicklungen.“

Unterstützung gab es auch von Professor Dr. Christian Diller und Sarah Karic vom Fachbereich Raumplanung der Uni Gießen. „Eine LGS ist ein modernes Instrument der Stadt- und Raumentwicklung“, so Diller. In einem Forschungsprojekt hatte sein Fachbereich die LGS in Gießen 2014 begleitet. Sein eindringlicher Appell: „Binden Sie die Bürgerinnen und Bürger unbedingt von Anfang an breit ein.“

16 Kommunen in drei Landkreisen im Remstal haben dies getan. In 2019 führten sie die erste interkommunale Landesgartenschau in Baden-Württemberg durch. Eine Erfolgsgeschichte, die für die Menschen „identitätsstiftend und nachhaltig mit einem neuen Lebensgefühl verbunden ist“, so der Fachbereichsleiter Sport und Kultur der Stadt Waiblingen, Thomas Vuk . Was sie der Bevölkerung wie den Besuchern bot: „keine Blümchenschau, keine eingezäunten Bereiche“, sondern einen „unendlichen Garten“, der bis heute Bestand hat.

Die Frist für die formlose LGS-Interessensbekundung endet am 31. Januar. Noch nicht vorliegende Parlamentsbeschlüsse der Kommunen können ggf. auch noch im Februar der Bekundung nachgereicht werden. Die Machbarkeitsstudie soll zum 31. Juli 2020 vorliegen. Die Stiftung Sparkasse Oberhessen konnte in Abstimmung mit dem Wetteraukreis als Finanzierungspartner der Studie gewonnen werden. Auch weitere regionale Einrichtungen erwägen die finanzielle Unterstützung der Studie. Ziel der Studie wird es sein, die Umsetzbarkeit, die möglichen Inhalte, die Wirkungen sowie die Kulisse einer LGS 2027 im Verbund mit weiteren Kommunen aus der Region zu eruieren.“

Foto: Die Informationsveranstaltung im Bürgerhaus Ortenberg zur ersten interkommunalen Landesgartenschau in Hessen stieß auf große Resonanz.

Foto: Wirtschaftsförderung Wetterau


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