Gemeinsam gegen den Landärztemangel

Wetterau
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Die Notlage der ärztlichen Versorgung auf dem Land wird sich in den nächsten zehn Jahren zuspitzen.



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Für Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch und den Limeshainer Bürgermeister Adolf Ludwig hat daher die Sicherung der gesundheitlichen Versorgung im Wetteraukreis oberste Priorität. In der Gesundheitsversorgung stellt der Landärztemangel derzeit das größte Problem dar. Denn immer mehr Ärzte lassen sich lieber in den Städten als auf dem Land nieder. Gleichzeitig gehen die meisten Landärzte zeitnah in Ruhestand ohne einen Nachfolger mehr zu finden. Die Zahl der Landärzte ist jetzt schon rückläufig. Eine ärztliche Unterversorgung der ländlichen Regionen ist langfristig die Folge.

Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Stephanie Becker-Bösch sieht daher dringenden Handlungsbedarf: „Im Wetteraukreis können wir derzeit noch eine Überversorgung registrieren. Fakt ist allerdings, dass in den nächsten zehn Jahren 80 Prozent der Arzt- Kapazitäten in der Wetterau verloren gehen. Daher müssen jetzt die Weichen für entsprechende Maßnahmen gestellt werden um eine planbare, machbare und umsetzbare Zukunft zu gewährleisten.“

In einem Gespräch mit dem Limeshainer Bürgermeister Adolf Ludwig betonte die Gesundheitsdezernentin die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit von Landesregierung, Landkreis, Kommunen und Kassenärztlicher Vereinigung. „Die Gründe für den Ärztemangel im ländlichen Raum sind vielschichtig. Es müssen beispielsweise mehr Anreize für die Ausbildung zum Landarzt geschaffen werden. Ebenso müssen Maßnahmen ergriffen werden, um den ländlichen Raum als attraktiven Lebensstandort zu etablieren. Zwei Drittel der angehenden Hausärzte sind Frauen, deren Priorität ist, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Wenn vor Ort entsprechende Strukturen beispielsweise in Form von Kindertagestätten und Vereinen fehlen, ist es klar, dass sich Ärztinnen gegen das Leben in ländlichen Regionen entscheiden.“

„In Limeshain wird sich in den nächsten Jahren auch einiges ändern. Die ortsansässigen Ärzte gehen in Ruhestand. Für uns als kleine Kommune in der Wetterau ist es daher erforderlich, mit dem Kreis eng an diesem Thema zu arbeiten. Wir müssen ins Gespräch gehen, um gemeinsam zu erarbeiten, welche Möglichkeiten der Gestaltung und welche Anreize für Ärzte geschaffen werden können, um die Versorgung in den nächsten Jahren gerade in kleineren Kommunen zu gewährleisten“, erörtert Bürgermeister Ludwig.

Auch die Idee eines Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) wurde diskutiert, um den drohenden Kollaps in der Hausärzteversorgung abzuwenden. Das Prinzip ist klar: eine gut ausgestattete Praxis mit langen Öffnungszeiten, in der Ärzte im Schichtdienst arbeiten. Neben der ärztlichen Versorgung bietet ein MVZ aber auch Raum für Apotheken und Pflegedienst. „Ein solches Versorgungszentrum kann die Lücken vor Ort schließen. Gleichzeitig wird zentral die Versorgung verbessert durch kürzere Wege und effizientere Abläufe “, so die Gesundheitsdezernentin.

Die Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum ist auch Thema bei der Infoveranstaltung am Mittwoch, den 5. Februar 2020 im Kreishaus in Friedberg. Gemeinsam mit Fachärzten aus der Region diskutiert Dr. Eckhard Starke, stellvertretender Vorstandssitzung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen, Maßnahmen zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung im ländlichen Raum.

Foto: Erste Kreisbeigeordnete Becker-Bösch diskutiert gemeinsam mit Adolf Ludwig, Bürgermeister in Limeshain, die Zukunft der ärztlichen Versorgung.


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