Digitale Innovation und Kampf gegen Regulierung

Wetterau
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Am Abend des 19.02.2020 besuchte die MIT Wetterau die Ulbricht Dental-Technik GmbH in Bad Vilbel auf dem Heilsberg.



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Raif Toma, MIT-Kreisvorsitzender, dankte den Gastgebern für die Einladung und begrüßte die anwesenden knapp 20 Gäste mit einer kurzen Einführung in das Thema: „Es ist wichtig die Arbeit des Handwerks in der Region als Wirtschaftsmacht von nebenan zu unterstützen und einen Eindruck über die aktuellen Entwicklungen und Bedürfnisse im Gesundheitshandwerk zu erhalten.“

Für die Ulbricht Dental-Technik GmbH kamen die Geschäftsführerin Lisa Ulbricht-Schmalz und der Laborleiter Peter Eiselt zu Wort, die das Unternehmen vor einem Betriebsrundgang kurz vorstellten. In dem nunmehr über 30-jährigen Betriebsbestehen wird die Ulbricht Dentaltechnik GmbH in zwei Generationen geführt. Lisa Ulbricht-Schmalz und ihr Vater Rainer Ulbricht als Unternehmensgründer können dabei auf ein kontinuierliches Wachstum an Aufträgen und Personal zurückblicken. Mittlerweile sind es fast 30 Beschäftige im Labor, und die meisterliche Verrichtung der Arbeit basiert auf den Grundgedanken der Qualität, Ästhetik und Funktionalität.

Einen kurzen Impulsvortrag hielt das neu kooptierte MIT-Kreisvorstands-mitglied Christian Mankel in seiner hauptamtlichen Funktion als Innungsgeschäftsführer für die Zahntechnik in den Handwerkskammer-bezirken Frankfurt-Rhein-Main und Wiesbaden. Herr Mankel ging auf den sich vollziehenden technologischen Wandel in der Branche ein und betonte: „Zahntechnik aus Innungsbetrieben bedeutet: Handwerklich präzise, digital, qualitativ hochwertig und ortsnah, wofür die Ulbricht Dental-Technik GmbH vorbildlich steht.“ Als Gefahr für die Branche beschrieb Herr Mankel die stetig wachsenden regulatorischen Belastungen in den Bereichen Arbeitsschutz, Datenschutz, psychische Belastungsbeurteilungen, Medizinprodukterecht und vielen weiteren mehr, die für einen mittelständischen Betrieb kaum mehr realisierbar seien.

Der anschließende Laborrundgang zeigte den begeisterten Veranstaltungsteilnehmern u.a. wie CNC-Fräsmaschinen, die Daten elektronisch erhalten und künstliche Zähne nach der Konstruktion des Zahntechnikers plangemäß umsetzen. Ebenfalls gehören Scanner und 3D-Drucker zur Betriebsgrund-ausstattung der Ulbricht Dental-Technik GmbH und es wurde schnell deutlich, weshalb das zahntechnische Meistergewerk zu den Vorreitern für den Einsatz neuester Technologien im deutschen und weltweiten Handwerk zählt.

In der regen Diskussionsrunde nach der Laborführung lobte Herr Mankel den verabschiedeten MIT Beschluss A40 vom letzten Bundesmittelstandstag in Kassel im September 2019. Darin wurde eine Verschiebung der nationalen Umsetzung der neuen europäischen Medical Device Regulation (EU-MDR) vom Mai 2020 auf das Jahr 2024 gefordert. Auch wenn der Gesetzgeber diesen Beschluss bisher noch nicht umsetzen konnte, tritt die MIT-Wetterau auf allen Ebenen weiter mit Nachdruck dafür ein, dass die Bürokratiebelastung, gerade für kleine- und mittlere Betriebe, in einem überschaubaren Rahmen bleiben muss.

Im Schlusswort bedankte sich Kreisvorsitzender Toma für die spannenden Eindrücke und bot an als MIT Wetterau für die Belange des heimischen Handwerks einzusetzen.

Foto (von links): MIT-Kreisvorsitzender Raif Toma, Andreas Bellof, ZTM Lisa Ulbricht-Schmalz, Innungsgeschäftsführer Christian Mankel, ZTM Peter Eiselt.


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