Arbeiten in Zeiten von Corona

Wetterau
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Die Flure der Kreisverwaltung sind im Moment deutlich leerer als in normalen Zeiten.



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Büros, die sich zwei oder drei Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teilen, sind oft einzeln besetzt. „Wir versuchen, das Risiko einer Infektion so gering als möglich zu halten“, berichtet Landrat Jan Weckler aus dem Friedberger Kreishaus.

Seit drei Wochen ist der Kundenverkehr in der Kreisverwaltung weitgehend eingeschränkt. Persönliche Termine sind nur in dringenden Fällen und ausschließlich nach telefonischer Terminvereinbarung möglich. „Wir haben viele zentrale Bereiche in der Kreisverwaltung, deren Funktionieren extrem wichtig ist. Deshalb arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr denn je von zu Hause aus.“ Mit einem sogenannten ‚Token‘ können Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung auch auf die Systeme der Kreisverwaltung zugreifen, so zum Beispiel im Bereich Soziale Hilfen, wo es um die Gewährung von Leistungen geht. Hier versucht man, möglichst unbürokratisch zu helfen, etwa indem Bewilligungszeiträume verlängert werden.

Auch im Bereich Familienförderung ist viel ins Home-Office verlagert worden. „Dennoch treffen wir uns regelmäßig, allein schon, weil es quasi im Wochenrhythmus neue Vorgaben zur Notbetreuung durch das Land gibt, alles natürlich unter Einhaltung der Schutzempfehlungen“, berichtet Fachstellenleiterin Andrea Rosenberger. Aktuell werden knapp 300 Kinder in der Notbetreuung im ganzen Landkreis betreut.

Mit einer Antragsflut hat der Fachdienst Recht derzeit zu kämpfen. Hier geht es um Bescheinigungen und Hilfen zur Corona-Krise. Der Fachdienst Finanzen in der Kreisverwaltung ist für die Abwicklung sämtlicher Zahlungsvorgänge verantwortlich. Das gesamte Haushaltsvolumen liegt bei rund 480 Millionen Euro. Hier darf es zu keinen Zahlungsverzügen kommen, denn ob Dienstleister, Leistungsempfänger oder Mitarbeiter, alle sind auf die pünktliche Überweisung ihres Geldes angewiesen.

Auch der Fachdienst Ordnungsrecht hat sich umgestellt. Die Ausländerbehörde des Wetteraukreises hat den gesamten Kundenverkehr auf Digital- und Postverkehr umgestellt. Niemand wird dadurch benachteiligt. Die Kfz-Zulassung hat nur noch einen Notdienst. Autohäuser und Zulassungsdienste übernehmen jetzt einen Großteil des Zulassungsgeschäfts. Wer dringend auf die Zulassung seines Fahrzeugs angewiesen ist und nicht auf externe Dienstleister zurückgreifen kann, kann telefonisch einen Termin vereinbaren. Im Fachdienst Landwirtschaft gingen derweil viele Förderanträge ein. „Eine persönliche Beratung findet jetzt statt im Büro am Telefon statt“, berichtet Fachdienstleiter Hermann Götz.

Mit Bürgermeistern am Telefon konferieren

Den engen Kontakt zu den Bürgermeisterinnen und Bürgermeister hält Landrat Jan Weckler zurzeit per Telefon. Die technischen Möglichkeiten lassen es zu, auch mit 25 Rathauschefs Telefonkonferenzen zu führen. In der letzten Woche standen die Themen Corona, Sachfragen zur Kommunalaufsicht und die Unterstützung durch die Wirtschaftsförderung auf der Tagesordnung. „Wir haben uns eine gute Stunde ausgetauscht und konnten dabei viele Fragen klären“, so Landrat Weckler.

COVID-19 in der Kreisverwaltung

„Auch in der Kreisverwaltung gibt es mittlerweile mehrere Kolleginnen und Kollegen, die an COVID-19 erkrankt sind. Hier gelten dann die gleichen Regeln wie an jedem anderen Arbeitsplatz auch. Das Gesundheitsamt klärt die Kontaktpersonen ab. Betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden vom Gesundheitsamt informiert und müssen für zwei Wochen in die häusliche Absonderung“, erläutert Landrat Jan Weckler. Relevante Kontaktpersonen, das sind all jene, die einen engen Face-to-Face-Kontakt mit der erkrankten Person hatten. Hierbei gelten die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts als Leitlinie. Das Gesundheitsamt unterhält mit allen Betroffenen einen engen telefonischen Kontakt.

„Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kreisverwaltung, die in diesen schwierigen Zeiten dafür sorgen, dass der Landkreis weiter handlungsfähig bleibt. Der Dank geht aber auch an alle Besucherinnen und Besucher der Kreisverwaltung, die in der Regel mit viel Verständnis auf diese Ausnahmesituation reagieren“, so abschließend Landrat Jan Weckler.

Foto: Landrat Jan Weckler organisiert Telefonkonferenzen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern.


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