Herbstwanderung der FWG Büdingen

Wetterau
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Naturschönheiten und unbekannte Heimatgeschichte entdecken: Unter diesem Motto stand in diesem Jahr die traditionelle Herbstwanderung der FWG Büdingen.



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Dr. Thomas Dittrich hatte die Strecke mit verschiedenen spannenden Vorträgen und Erzählungen geplant. Darunter auch eine Besichtigung der mystischen Klosterruine Marienborn, die Bettina Gerner für die Besucher an diesem Tag öffnete. Rund 60 Teilnehmer waren der Einladung der Freien Wähler am vergangenen Wochenende gefolgt. Im Mittelpunkt der Wanderung standen das erwähnte Hofgut Marienborn, der Ort Eckartshausen und der Wanderweg über die Hohen Straße zum Herrnhaag. Besondere Aufmerksamkeit widmete man – gemeinsam mit Lothar Keil - auch dem Geotop bei Eckartshausen. Der Büdinger Ehrenbürger hatte auf Landkarten aus der Kaiserzeit schon vor einigen Jahren mehrere kleine Striche an dieser Stelle entdeckt. Ein Hinweis dafür, dass dort ein Steinbruch gewesen sein musste. Versteckt hinter Brombeerhecken und Gebüsch fand er schließlich im Jahr 2012, was er vermutet hatte. Mehr als zwei Jahre verbrachte er nach seiner Entdeckung damit, die Felsformationen gemeinsam mit Helfern freizulegen. Erde und Lehm mussten entfernt werden, um das Geotop in seiner gesamten Struktur sichtbar zu machen. Die Naturereignisse, der Wandel und die Vergänglichkeit vieler Jahr-Millionen werden dem Besucher an diesem Ort vor Augen geführt und die Wandergruppe war von der imposanten Felsformation sichtlich beeindruckt.

Richtig begeistert war Lothar Keil vom gepflegten Gesamteindruck des Geotops. In seiner kurzen Ansprache an die Wandergruppe, bedankte er sich gerührt bei Revierförster Uli Imhof, seinen Mitarbeitern und besonders beim Eigentümer des Waldes, Johann Georg zu Ysenburg und Büdingen, für die Pflegearbeiten in diesem Geotop. Die Inwertsetzung und Pflege der Felsformation ist eine Daueraufgabe. Brombeerhecken und Sträucher müssen fortwährend zurückgeschnitten werden. Nur auf diese Weise könne die Bedeutung des Geotops sichtbar gemacht werden.

Im Gespräch erläutert er zudem, dass sich in diesem Geotop zwei übereinander geschichtete Lavaströme dokumentierten lassen. Die unterschiedlichen Gesteinsformen, die Ausgasungserscheinungen des ersten Lavastroms und der darüber liegende zweite Lavastrom sind gut erkennbar. Basaltformen, die insbesondere in Eckartshausen am Pfarrhaus oder anderen Stellen verbaut wurden. Anlässlich der aktuellen Führung wies Lothar Keil zudem auf eine weitere Besonderheit im Eckartshäuser Geotop hin. An einigen Stellen des Geotops ist eine einzigartige Oberflächenstruktur erkennbar. Fachleute nennen diese Strukturen „Stricklava“. Die Oberfläche ist wie ein Strickmuster aufgebaut. Die dünnflüssige Lava fliest ineinander und es entsteht ein Strickmuster. Man kann es auch mit einer zusammengeschobenen Tischdecke vergleichen. In Eckartshausen findet man diese besondere Form gleich an mehreren Stellen.

„Lothar Keil schärft die Wahrnehmung seiner Zuhörer und er schafft es, der Erdgeschichte eine spannende und verständliche Sprache zu verleihen. Seine Arbeit und seine Begeisterung sind ein Geschenk für unsere Stadt und unser Besuch zeigte einmal mehr, welche besonderen geologischen Schätze wir im Büdinger Land mit den Geotopen in Diebach, Düdelsheim, Michelau, Eckartshausen und Büdingen haben“, bedankte sich FWG-Vorsitzende Sabine Dönges für die Ausführungen. Mit einem sonnigen Blick zurück in das Tal nach Eckartshausen folgten die Wanderer im zweiten Teil der Strecke dem Weg der Hohen Straße zum Herrnhaag, wo man schließlich im Brunnenhaus und auf der Wiese vor der Lichtenburg die Wanderung ausklingen ließ.


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